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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 27.12.2023, 20:57   #1
männlich JWagner
 
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Standard Raus aus dem Hamsterrad

Der Meister lud ein paar Leute zum Tee
Er war schon alt und still wie ein See
"Was tust du, um so zufrieden zu sein?"
So fragten sie - "ist das geheim?"

Der Meister lächelte zu diesen Fragen
"Es ist nicht geheim, ich kann es euch sagen:
Wenn i c h aufstehe, dann stehe ich auf
Wenn ich fortgehe, hab ich meinen Lauf

Wenn ich was esse, dann esse ich nur
Ich folge ganz einfach meiner Natur"
Die Suchenden schauten lange betreten
Da endlich fing einer an zu reden:

"Oh Meister des Zen, verspottet uns nicht!
Das tun wir ja auch aus unserer Sicht
Doch glücklich sind wir da keineswegs
Ihr seid doch ganz anders unterwegs!"

Der Meister kam ihnen ziemlich nah:
"Wenn ich mich hinlege, so liege ich da
Wenn ich mit euch rede, so rede ich nur
Und wenn ich schweige, dann schweige ich pur"

Er spürte die Unruh' der Hörerschar
Und legte ihnen noch etwas dar:
"Wenn i h r euch erhebt, dann seid ihr schon fort
Und wenn ihr geht, dann seid ihr schon dort

Wenn i h r was esst, der Geist schon flieht
Seid gar nicht da, wo e s geschieht!
So bleibt ganz schlicht im Hier und Jetzt
Denn da ist das Leben zuerst und zuletzt
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Alt 27.12.2023, 22:53   #2
weiblich Ilka-Maria
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Du und deine fernöstlichen und sonstigen indigenen Geschichten!

Du könntest mal hinterfragen, ob hinter ihren "Weisheiten" etwas steckt. Für mich sind sie unbrauchbarer Unfug. Wenn jemand aufsteht, um zu gehen, ist er noch lange nicht "dort". Falls überhaupt jemanden interessiert, wohin jemand geht. Fehlt nur noch der doofe Spruch, der Weg sei das Ziel.

Du schüttest das Forum täglich zu mit solchen unsäglich naiven Geschichten, die als Prosa ohnehin besser klingen als in deinen Lyrik-Versionen, und die einfach nur nervig sind. Diese fernöstlichen Weisheiten sind nichts anderes als das gleiche Herrschaftsinstrument, das hierzulande jahrhundertelang die Religionen angewendet haben, um die Menschen klein und geduldig zu halten. Ich dachte, wir seien darüber hinaus.

Aus dem Hamsterrad kommt mit diesen Weisheiten niemand. Da kommt man nur raus, indem man rigoros und mit allen Konsequenzen aussteigt.
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Alt 28.12.2023, 21:17   #3
männlich JWagner
 
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Standard Hamsterrad

Das also ist die Forumsleitung, die immer nur Textkritik übt und wenn sich jemand angegriffen und verletzt fühlt, ist das sein Bier und seine Unfähigkeit - so so. "Du und deine fernöstlichen und sonstigen indigenen Geschichten!" - persönlicher und direkter geht es nicht. Dass Dir solche Geschichten auf den Zeiger gehen - zumal wenn sie in Reime gefasst sind - , das ist schon angekommen! Dass ich das Forum 'zuschütte' mit meinen paar Beiträgen, kann ich nicht erkennen. Ich empfehle Dir, Ilka-Maria: scroll einfach weiter. Tu Dir das nicht an, wenn Du es besser weißt und lies das 'naive' Zeug einfach nicht. Dann hab ich meine Ruhe und andere Leser können dem vielleicht etwas abgewinnen.
Übrigens sind auch gut 50 % meiner Beiträge keine Geschichten.
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Alt 28.12.2023, 22:27   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von JWagner Beitrag anzeigen
Das also ist die Forumsleitung, die immer nur Textkritik übt ...
Was denn sonst? Ich kritisiere immer nur TEXTE, und zwar offen und ehrlich, was zwar eine Wertung, aber viel mehr eine Meinung ist. Es ist doch der Sinn dieses Forums, sich über Texte auszutauschen. Niemand muss meine Meinung teilen. Das nennt man auf beiden Seiten "Meinungsfreiheit". Demgegenüber stehen Begriffe, wie "Bauchpinselei", "Arschkriecherei", "Welpenschutz" und noch etliche heuchlerische Nettigkeiten.

Wer die Meinung über einen Text auf sich persönlich überträgt, hat ein persönliches Problem. Meins ist es nicht. Den Autor hinter dem Text kenne ich nicht, und er ist mir für die Rezeption seines Textes und dessen Bewertung nicht relevant.

Wenn einer meiner Texte kritisch bewertet wird, schreibe ich zurück: Okay, ich schaue ihn mir nochmal unter diesem Gesichtspunkt an. Vielleicht hat der Kritiker ja einen Punkt.

Aber da gehe ich offensichtlich von einem fortgeschritten Reifegrad aus, um gleiche Reaktionen von anderen Usern zu erwarten,
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Alt 29.12.2023, 00:28   #5
männlich Benaren
 
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Hallo JWagner,
mir gefällt dein Gedicht und die darin enthaltene Aussage sehr. Viele Menschen, vermutlich der überwiegende haben Schwierigkeiten im Hier und Jetzt zu leben. Doch nur dann kann man das Leben richtig genießen.
Über die Bewertung der sogenannten Forumsleitung mit den anmaßenden Beleidigungen bin ich immer wieder erstaunt. Insbesondere wenn ich von der Seite oftmals nur belanglose Beiträge mit mittelmäßigem Gehalt lese. Wie in jedem Verein gibt es aber auch hier eine Anhängerschaft an die Führung, die sich gegenseitig mit Lob beweihräuchern. Man kann aus einem Verein, der einem nichts bringt, aber auch austreten. Nur so als Empfehlung.

Gruß
Benaren
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Alt 29.12.2023, 08:48   #6
weiblich DieSilbermöwe
 
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Hallo JWagner,

Zitat:
. Er spürte die Unruh' der Hörerschar
Und legte ihnen noch etwas dar:
"Wenn i h r euch erhebt, dann seid ihr schon fort
Und wenn ihr geht, dann seid ihr schon dort

Wenn i h r was esst, der Geist schon flieht
Seid gar nicht da, wo e s geschieht!
So bleibt ganz schlicht im Hier und Jetzt
Denn da ist das Leben zuerst und zuletzt
Da kann ich nur zustimmen. Die meisten Leute haben es verlernt (oder vielleicht nie gekonnt), im Hier und Jetzt zu leben. Das erinnert mich mal wieder (habe ich schon öfters erwähnt, glaube ich) an die Leute, die z. B. nach einer überstandenen Krankheit sagen: „Jetzt lebe ich viel bewusster im Hier und Jetzt". Ich habe mich schon oft gefragt, warum sie dafür einen Grund brauchen. Ich habe es jedenfalls schon immer so gemacht.

Mir gefällt dein Gedicht auch.

LG DieSilbermöwe
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Alt 29.12.2023, 09:56   #7
weiblich Ilka-Maria
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[QUOTE=DieSilbermöwe;600439]„Jetzt lebe ich viel bewusster im Hier und Jetzt". /QUOTE]

??
In einem solchen Statement steht nicht, woanders als im Hier und Jetzt gelebt zu haben, sondern dass man sich dessen vorher nicht so bewusst gewesen ist.

Kann man denn anders leben als im Hier und Jetzt? Mir ist nicht bekannt, dass sich jemals ein Mensch außerhalb der SciFi-Literatur oder der Kinoleinwand in die Vergangenheit oder Zukunft beamen konnte. Die Zeit ist ein philosophisches Thema, bei dem die meisten Denker zu dem Schluss kommen, dass es nicht einmal eine echte Gegenwart gibt; denn jeder Gedanke, jedes Fühlen und jedes Handeln ist in dem Augenblick, in dem es stattfindet, bereits Teil der Vergangenheit. Alles ist flüchtig, oder wie es ein anderer Philosoph ausdrückte: "Alles fließt." Dümmer als die asiatischen Gurus waren die Denker im antiken Griechenland nämlich keineswegs.

Statt unkritisch irgendeine Aussage nachzuplappern, könnte man sie auch mal kritisch in Augenschein nehmen und fragen: "Stimmt das denn?" Das sehe ich übrigens auch hinsichtlich westlicher Redensarten und Weisheiten so, von denen die meisten leicht in Frage gestellt werden können, wenn man sie als das sieht, was sie wirklich sind: Instrumente, Menschen zu erziehen und zu lenken, um Herrschaft abzusichern.

Wer die absolute Transzendenz finden will, sollte es als Eremit in der Wüste oder in der Abgeschlossenheit eines Klosters versuchen, jedenfalls in völliger Abkehr von den staatlich organisierten Welten. Aber auch dort schaffen es bekanntlich nur wenige Menschen, bis zu diesem Stadium vorzudringen - jedenfalls, wenn man der Pyramide des Psychologen Maslow glauben mag.
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Alt 29.12.2023, 13:59   #8
männlich JWagner
 
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Standard Hamsterrad

Vielleicht wäre es an der Zeit, mal darüber nachzudenken, was solche Geschichten - im Unterschied zu den Mythen - eigentlich wollen: sie kommen nicht von oben, sondern von unten, sie sind keine Instrumente der Herrschenden, im Gegenteil: in aller Regel kritisieren sie den herrschenden Mainstream und korrigieren Fehlentwicklungen. Z.B. den, dass man ständig in einer Gedankenblase lebt und gar nicht bei den Dingen ist. Das ist doch wie ein Rad, das sich da in unserem Kopfe dreht und niemals stillsteht.
Philosophie ist nichts Schlechtes, aber das Gefangensein im Gedankenstrom ist ein Hindernis: man ist nicht mehr wirklich präsent. Man isst, aber ist mit seinen Gedanken ganz woanders. Man schmeckt kaum, was man da zu sich nimmt. So etwas kann sich ändern, wenn man eine schwere Zeit durchlebt, wie Silbermöwe ganz richtig schreibt. Da wird man bewusster, achtsamer, dankbarer ... .

Danke Euch, Benaren und Silbermöwe! Nach so einem Jaucheeimer tut das richtig gut.
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Alt 29.12.2023, 17:56   #9
weiblich Ilka-Maria
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Okay. Ich will versuchen, mit einem Missverständnis aufzuräumen.

Deine Gedichte, JWagner, die auf bestehenden Geschichten beruhen, habe ich als lyrisch schlecht umgesetzt bewertet und dies auch begründet. Das hast du persönlich genommen, was mir aber nicht anzulasten ist. Den Autor hinter einem Text unberücksichtigt zu lassen, wird oft als weiterer persönlicher Affront angenommen, was dem Kritiker – in diesem Falle mir – aber nicht anzulasten ist. Der Autor muss sich fragen, was sein eigentliches Problem ist.

Mein Fehler war, nicht zu erkennen, dass du die Umsetzung fernöstlicher Weisheiten, die dich offenbar faszinieren, in balladeske Verse als ein Hobby betreibst. Hobby heißt auf Deutsch "Liebhaberei". Und was einem lieb ist, verteidigt man bis aufs Blut.

Ich erwarte aber etwas anderes von Poesie als die Wiedergabe, sprich: Inhaltsangabe einer Geschichte ohne eigene Gedanken, ohne kritische Sicht und ohne eine eigene Handschrift. Es ist wurst, ob dabei ein gutes oder mieses Gedicht herauskommt, solange es etwas Eigenes ist.

Das Eigene habe ich bei dir, JWagner, nicht gesehen – abgesehen von deinem jüngst eingebrachten Haiku. Vielleicht kommt es noch. Den anderen Wink mit dem Zaunpfahl hast du jedenfalls verstanden, denn du kommentierst jetzt auch die Texte anderer User.

Du kannst mit Sprache umgehen. Bei dir steckt viel drin. Es ist mir völlig egal, ob du Poetry treu bleibst oder dich woanders hinwendest. Aber tu eins: Lass deine eigene Sprache raus. Löse dich von den Vorgaben. In dir schlummert etwas, das raus will.

Ich weiß nicht, wie ich dir sonst noch auf die Sprünge helfen soll. Hör einfach auf, zu sammeln, sondern trampele dir deinen eigenen Pfad. In dir steckt viel mehr, als du hier bietest.

Sorry …
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Alt 29.12.2023, 18:23   #10
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Standard Hamsterrad

Das ist schon mal ein anderer Ton! Das kann ich hören, da fühle ich mich auch ernst genommen. Ich habe ja schon einige Gedichte eingestellt, wo ich nicht nur Geschichten verdichte - und dabei auch einfärbe und interpretiere -, sondern auch eine Reihe anderer eigener Themen, die meine persönliche Handschrift tragen. Ich sehe durchaus, dass Kritik einen weiterbringt und setze auch um, was ich kann. Nur mit Pauschalismen steh ich auf Kriegsfuß: alles keine Lyrik, unbrauchbarer Unfug, unsäglich naive Geschichten ... - da sind Wahrheitsmomente drin, aber ich halte das für Schnellschüsse und Vorurteile. Also: wir versuchen hier mal einen Weg miteinander zu finden und zu gehen. Katzen haben scharfe Krallen, das weiß ich schon, aber ich halte sie für ganz liebenswerte Wesen.
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Alt 29.12.2023, 18:34   #11
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Zitat:
. In einem solchen Statement steht nicht, woanders als im Hier und Jetzt gelebt zu haben, sondern dass man sich dessen vorher nicht so bewusst gewesen ist.

Kann man denn anders leben als im Hier und Jetzt?
Sicher. Indem man z. B. in den Wald geht, aber anstatt die Stille (oder das Vogelgezwitscher) und den Ort zu genießen, daran denkt, dass man den Abwasch machen muss, wenn man heimkommt. Dann lebt man in der (nicht so dollen) Zukunft und wird im Wald missmutig.

Zitat:
. In einem solchen Statement steht nicht, woanders als im Hier und Jetzt gelebt zu haben, sondern dass man sich dessen vorher nicht so bewusst gewesen ist.
Ja, richtig und? Ich wundere mich immer über Leute, die offenbar erst dann bewusst im Hier und Jetzt leben, wenn äußere Umstände sie dazu treiben. Warum machen sie das nicht immer so? Keine Ahnung.

Genau das ist nämlich im Gedicht gemeint:

Zitat:
.Er spürte die Unruh' der Hörerschar
Und legte ihnen noch etwas dar:
"Wenn i h r euch erhebt, dann seid ihr schon fort
Und wenn ihr geht, dann seid ihr schon dort


Wenn i h r was esst, der Geist schon flieht
Seid gar nicht da, wo e s geschieht!

So bleibt ganz schlicht im Hier und Jetzt
[I]Denn da ist das Leben zuerst und zuletzt
„Wenn ihr euch erhebt, dann seid ihr schon fort" = Ihr seid mit dem Gedanken nicht mehr hier (z. B. im Wald), sondern bereits woanders (beim Abwasch z.B.)

Zitat:
.Statt unkritisch irgendeine Aussage nachzuplappern,
Mal davon abgesehen, dass es meine Angelegenheit ist, wie ich auf ein Gedicht reagiere., wo habe ich eigentlich „unkritisch nachgeplappert?" Das weißt du doch überhaupt nicht, ob ich darüber schon öfters nachgedacht habe und zu dem gleichen Schluss gekommen bin.
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Alt 29.12.2023, 18:57   #12
weiblich Ilka-Maria
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Ich denke, jetzt können wir zu einem Konsens kommen: Du nimmst nicht jede Kritik persönlich, und ich nehme deine Art zu dichten nicht als meinen Weg wahr, die Welt zu begreifen. Wenn wir uns darüber einig werden können, werden wir uns in dieser einzigen Welt, in der wir leben können, wohl fühlen.

Ich habe nichts gegen dich persönlich. Aber gegen deine Texte. Sie behagen mir nicht, weil ich mich von ihnen geschulmeistert fühle.

Egal. Ich will keinen Krieg mit dir. Hab einen guten Übergang ins Neue Jahr. Und denk nochmal drüber nach, ob du nicht mehr im Keller hast nur Nacherzählungen.
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Alt 29.12.2023, 19:12   #13
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Ja, wir nehmen das verschieden wahr. Für mich sind die Geschichten kein erhobener Zeigefinger, sondern Wegmarken, die mir auf weiter Flur dienlich sind, damit ich nicht so viele Um- und Irrwege mache.

Sicher ist da noch was im Keller, auch im Erdgeschoss und in der Dachstube. Da kommt schon noch was, 'so Gott will und wir leben' und wir das neue Jahr trockenen Fußes erreichen und in Frieden erleben können. Auch Dir einen guten Übergang und einen guten Start in 2024!
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Alt 29.12.2023, 19:35   #14
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Zitat:
. So etwas kann sich ändern, wenn man eine schwere Zeit durchlebt, wie Silbermöwe ganz richtig schreibt. Da wird man bewusster, achtsamer, dankbarer ...
Lieber JWagner,

genau das habe ich eben NICHT geschrieben.

Ich schrieb, ich wundere mich, dass manche Leute erst darauf kommen, bewusster zu leben, wenn irgendwas Äußeres sie dazu bringt. Warum machen sie das nicht immer und im Vorhinein so? Warum brauchen sie einen Grund dafür?
Ich jedenfalls brauche keine schwere Zeit dazu. Ich habe es immer schon so gemacht.

Das schrieb ich und das meinte ich.

LG DieSilbermöwe
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Alt 29.12.2023, 19:40   #15
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Wir kriegen das hin, JWagner. Gut, dich hier zu haben. Du bist zäh und durchsetzungsfähig. Das gefällt mir. Ich kann gut mit Menschen leben, die meiner Denkart widersprechen. Das bringt Leben in die Bude.

Mach dich auf einiges im Neuen Jahr gefasst!

Auch Dir ein gutes, neues Jahr von der kratzigen Katze

Ilka.
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Alt 29.12.2023, 19:54   #16
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Standard Hamsterrad

Liebe Silbermöwe,
da bist Du zu beneiden. Ich habe dafür ein paar Jahrzehnte gebraucht.

Der Katze mit der Tatze wünsch ich manch trefflichen Satze auf lyrischem Platze!
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Alt 29.12.2023, 20:09   #17
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
L? Warum brauchen sie einen Grund dafür?
Ich jedenfalls brauche keine schwere Zeit dazu. Ich habe es immer schon so gemacht.
Woran machst du das fest? Wieso hast du immer schwerlos gelebt? Weil du nie einen Einbruch in deine Welt erlebt hast? Weil eine schwere Zeit nicht über dich kam? Glücklicher Mensch!

Aber kein Grund, die Nase schnoddrig hochzuziehen über alle, die weniger glücklich waren, in KZs verhungerten und vergast wurden. "Ich habe es immer schon so gemacht". Lachhaft zu glauben, es hätte mit eigenem Willen zu tun gehabt. Nur einen Herzschlag weiter wärst du wieder ein Paria gewesen.

Wie hättest du dich verhalten, hätte man dich zum Zug nach Auschwitz geleitet? Galt da noch immer, wie du es immer gemachst hast?

Was man sich macht, gilt für eine kleine, enge Welt. Dagegen ist nichts zu sagen, solange sich ihre Bewohner darin einzurichten wissen.
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Alt 29.12.2023, 20:12   #18
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
Woran machst du das fest? Wieso hast du immer schwerlos gelebt? Weil du nie einen Einbruch in deine Welt erlebt hast? Weil eine schwere Zeit nicht über dich kam? Glücklicher Mensch!
@Ilka

Du hast keine Ahnung.

Ich habe auf deine aggressive Art keine Lust. Auch keine Lust, mich für etwas zu rechtfertigen.

Ich weiß gar nicht, warum ich dir vorhin noch ernsthaft geantwortet habe.

Du kannst ja offenbar gar nicht mehr anders, als aggressiv zu werden.
DieSilbermöwe ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 29.12.2023, 23:16   #19
männlich Benaren
 
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Für mich ist unbegreiflich, wie die in sich selbst verliebte Forumsleitung immer wieder aus einem guten Beitrag alles in Schutt und Asche reißt. Die Kernaussage des Gedichtes sehe ich als Denkanstoß, in der Gegenwart zu leben. Wer das schon immer so gelebt hat, ist zu beneiden. Die Forumsleitung landet in ihrer Argumentation plötzlich mit einem Vergleich zu Menschenverbrechen in KZ‘s. Was hat das mit diesem Gedicht zu tun?
Ich hatte in diesem Forum vor grob zwei Jahren einige Beiträge eingestellt. Da hatte ich noch gedacht, man könnte sich hier produktiv austauschen. Leider wird das von der Forumsleitung durch von mir empfundene maßlose Arroganz zunichte gemacht.

Gruß
Benaren
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Alt 30.12.2023, 01:18   #20
männlich MonoTon
 
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Zitat:
Ich hatte in diesem Forum vor grob zwei Jahren einige Beiträge eingestellt. Da hatte ich noch gedacht, man könnte sich hier produktiv austauschen.
Zitat:
Eine wissenschaftliche Vorgehensweise, um Texte zu bewerten. Mir ist das allerdings so trocken wie ein schlechter Rotwein.
Willst du mich gerade verarschen?
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2023, 02:49   #21
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Benaren Beitrag anzeigen
Für mich ist unbegreiflich, wie die in sich selbst verliebte Forumsleitung immer wieder aus einem guten Beitrag alles in Schutt und Asche reißt. ...
Ich hatte in diesem Forum vor grob zwei Jahren einige Beiträge eingestellt. Da hatte ich noch gedacht, man könnte sich hier produktiv austauschen. Leider wird das von der Forumsleitung durch von mir empfundene maßlose Arroganz zunichte gemacht.
Ach ja? Hier der Link zu dem einzigen deiner Gedichte, zu dem ich Stellung bezogen hatte:
https://www.poetry.de/showthread.php?t=97166

Da ging es darum, Gott für alles Unbill der Welt, das die Menschheit anrichtet, verantwortlich zu machen. Eine ziemlich billige und altbekannte Tour. Genauso kritisch wie ich damals hatten das auch andere User gesehen, u.a. Corazon und Heinz. Aber nur ich allein soll dafür verantwortlich sein, dass du dich nicht bestätigt fühltest?

Guter Beitrag? In Schutt und Asche? Woher nimmst du den Anspruch, dein Beitrat sei "gut" gewesen? Egal, denn darum ging es gar nicht. Er war ein Reizthema. Diskutiert wurde nicht über die Darbietung, sondern über die Aussage, Gott sei an allem schuld.

Unter den paar anderen deiner Gedichte wirst du von mir keinen Kommentar nachweisen können, weil es keinen gibt. Mögen sich die User dieses Forums über deine Auslassungen selber ihr Bild machen.

Guten Rutsch ins Neue Jahr. Bewahre dir deine Einbildungskraft. Und finde dich mit unerwiderter Liebe ab. Tut weh, ist aber eine Erfahrung, die kaum jemandem erspart bleibt.

Ilka
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Alt 30.12.2023, 20:36   #22
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Liebe Ilka,

was soll man denn dazu noch sagen. Du beherrscht ja immer wieder die Verdrehung von Aussagen. Ich habe mich doch bei meiner Bewertung „guter Beitrag“ eindeutig auf das Gedicht „Raus aus dem Hamsterrad“ von JWagner bezogen. Man muß dazu doch nur den darauf folgenden Satz lesen.
Mein Gedicht, auf das du Bezug nimmst, fand ich sogar sehr gut (wie arrogant kann ein Mensch nur sein). In meinem Gedicht habe ich meine Gefühle zum Ausdruck gebracht, wie elend ich mich fühle, daß auf der ganzen Welt unschuldige Menschen unaufhörlich abgeschlachtet werden. Schuld daran haben die Mörder, also Menschen. Wenn es einen Gott gibt, wollte ich mit dem Gedicht meine Verzweiflung zum Ausdruck bringen. Es heißt doch: Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Warum hilft er dann nicht, dass sich nach Jahrtausenden die guten Menschen durchsetzen und die Gewalt ein Ende hat ?
Mit unerwiderter Liebe habe ich mich schon 1975 abgefunden. Da hat mich meine erste große Liebe nach sechs Wochen verlassen. Und im Radio lief SOS von Abba. Da liefen Tränen. Danach wurde ich bis heute vom Glück verfolgt. Manchmal bin ich aus Größenwahn ausgewichen.
Meine Einbildungskraft muß ich mir zwingend bewahren. Beruflich bin ich als Produktentwickler tätig.
Auch dir eine guten Rutsch ins Neue Jahr

Benaren
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Alt 30.12.2023, 21:16   #23
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Keine Ahnung, was du von mir willst, Benaren.
Macht aber nix.

Tatsache ist und bleibt, dass ich mich nur zu einem deiner Gedichte äußerte und mit weiteren Kommentatoren auf einer Linie war.

Hoffentlich weißt du, weshalb du nach deinem kurzen Einstand im April jetzt wieder aufgetaucht bist, um zu stänkern. Ich will es es nicht wissen. Dem Autor JWagner hast du jedenfalls keinen Gefallen damit getan.
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Alt 08.01.2024, 16:37   #24
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Bei mir offenbaren sich verschiedene Dinge beim Lesen des Gedichtes.

Die Form leidet für meinen Geschmack ein wenig an einer Banalisierung mit der Folge, dass der transportierte Inhalt oberflächlich betrachtet an "Wert" verliert.
Ich unterstelle mir, den Inhalt zu verstehen, er setzt aber auch eine gewisse innere Reifung voraus, um nicht nur wort-wörtlich, sondern in Gänze erfasst zu werden.

Durch die banalisierte / banalisierende Umsetzung kann der Eindruck gewonnen werden, dass es sich um digital optimierte Lyrik für den parallelen Zeitgeist einer kognitiv mcdonald- und fakepuke-isierten Gesellschaft handelt, die dem Zwecke dient, Menschen am eigenständigen Denken zu hindern und das Hirn mit äußeren Reizen zu überfluten. Ein Muster der "verklebenden Unterhaltung", wie ich es an dieser Stelle so nennen möchte.

Das finde ich schade. Ich befürchte ebenso, dass die Zielgruppe, die für den Inhalt geeignet wäre, von der äußeren Form demotiviert wird.
Der Inhalt gibt auch gut wieder, wie Menschen auf Antworten ihrer Fragen drängen, sie auch in leicht abstrakter, aber verständlicher Form bekommen und diese Antworten nicht umgehend verarbeiten.
Eine Bildhaftigkeit, die an Aktualität nicht eingebüßt hat, sondern im Gegenteil noch zunimmt.
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Alt 09.01.2024, 12:51   #25
männlich JWagner
 
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Standard Raus aus dem Hamsterrad

Die Originalgeschichte gibt es in vielen Variationen. Hier mal eine kurze:

Ein Zen-Schüler fragt seinen Meister: „Was unterscheidet den Zen-Meister von einem Zen-Schüler?“ Der Zen-Meister antwortet: „ Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich schlafe, dann schlafe ich.“

„Wieso? Das mache ich doch auch.“

Der Zen-Meister antwortet: „Wenn du gehst, denkst du ans Essen und wenn du isst, dann denkst du ans Schlafen. Wenn du schlafen sollst, denkst du an alles Mögliche. Das ist der Unterschied.“
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Alt 09.01.2024, 14:09   #26
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
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Der Zen-Meister antwortet: „Wenn du gehst, denkst du ans Essen und wenn du isst, dann denkst du ans Schlafen. Wenn du schlafen sollst, denkst du an alles Mögliche. Das ist der Unterschied.“
Immer wieder faszinierend, dass ein Mensch davon überzeugt ist, in den Kopf eines anderen Menschen gucken zu können und genau zu wissen, was dieser denkt. Ich empfehle, sich dem Alkoholismus hinzugeben; denn Säufer denken, egal was sie gerade tun, immer ans Saufen. Dann ist die pseudopsychologische Deutung eines Großmeisters gerechtfertigt und glaubwürdig, denn er kann nicht mehr irren.
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Alt 09.01.2024, 14:35   #27
männlich dunkler Traum
 
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... ha, Ilka erwischt, ich denke nicht immer ans Saufen, manchmal auch ans Essen.

Im Übrigen sind wahrscheinlich auch die ZEN Weisheiten wie eine Bibel zu betrachten, das heißt, sie müssen nicht unbedingt die Realität wiedergegeben.

wsT
dT
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.01.2024, 16:42   #28
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Was für eine Diskussion...!? Ihr seid doch alle durch!

Ich mag euch trotzdem.

LG
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Alt 09.01.2024, 17:12   #29
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Zitat:
Zitat von dunkler Traum Beitrag anzeigen
Im Übrigen sind wahrscheinlich auch die ZEN Weisheiten wie eine Bibel zu betrachten, das heißt, sie müssen nicht unbedingt die Realität wiedergegeben.
Weisheiten sind durchaus wahr und allgemeingültig, sonst hießen sie nicht "Weisheiten". Aber sie sind nur ein Stückchen vom Ganzen, und außerdem gibt es zu fast jeder Weisheit eine Gegenweisheit, die genauso unvollkommen und fragwürdig ist.

Wahr ist, dass viele Menschen nicht ganz bei der Sache sind, die sie gerade tun. Das ist aber meistens dann der Fall, wenn diese Sache für sie nicht wichtig ist, sie langweilt oder sie keinen Sinn in ihr erkennen. Wer kennt diesen Zustand nicht aus der Schulzeit? Was einen Menschen interessiert oder neugierig macht, erhält hingegen automatisch seine Aufmerksamkeit.

Wer sich einer Angelegenheit widmen muss, die er nicht mag, bedarf keiner Rechtfertigung dafür, dass er seine Gedanken schweifen lässt. Das ist ein Zeichen dafür, dass er psychisch gesund ist und seinen Verstand vor dem Irrewerden schützen kann. Nur ein Neurotiker ist imstande, einer für ihn uninteressanten Tätigkeit volle Aufmerksamkeit zu schenken und sich einzureden, das müsse ihm obendrein Freude bereiten.

Es spricht auch nichts dagegen, beim Essen an etwas anderes zu denken als an das Führen von Messer und Gabel oder an einen inneren Monolog mit der Blutwurst. Davon, wohin die Gedanken treiben, hängt es nicht ab, ob ein Essen schmeckt oder nicht schmeckt, und in der Regel weiß man auch, was man isst, ohne philosophische Betrachtungen darüber anzustellen. Nicht ohne Grund essen Menschen am liebsten in geselliger Runde, wenn man sich dabei eine Menge zu erzählen hat.

Weiterhin ist es nur die halbe Wahrheit, wenn jemand sagt: "Wenn ich gehe, gehe ich." Es gibt nämlich viele Arten des Gehens, wie jeder Mensch bestätigen kann, der einen Hinkefuß, Blasen an den Fersen, schmerzende Knie oder eine ruinierte Wirbelsäule hat. Wenn es genügend weh tut, will man sich des Gehens lieber nicht allzu deutlich bewusst sein.

Weisheiten, Sprichwörter, Gleichnisse, Parabeln ... gut und schön, aber immer nur ein Körnchen Wahrheit und im Großen und Ganzen mit Misstrauen zu begegnen. Wer bezweckt was, wenn er oder sie mir so ein Ding um die Ohren haut? Wohin soll ich gesteuert werden?

Zitat:
Zitat von klaatu Beitrag anzeigen
Ihr seid doch alle durch!
Jetzt schon, klaatu , jedenfalls soweit es mich betrifft.
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Alt 09.01.2024, 19:11   #30
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Standard Hamsterad

Auf der Diskussionsebene kann man das alles so und so erwägen. Aber wer einen Zen-Meister mal erlebt hat, weiß, dass es eigentlich um ein anderes Sein geht, um ein stilleres, achtsameres, auch kraftvolleres Sein. Da ist das energetische Zentrum wie bei den kleinen Kindern nicht im Kopf, sondern wieder in der Körpermitte im Unterbauch.
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Alt 09.01.2024, 19:58   #31
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Zitat:
Zitat von JWagner Beitrag anzeigen
Auf der Diskussionsebene kann man das alles so und so erwägen.
Das kann man nicht nur in Diskussionen, falls du das mit "Ebene" gemeint hast. Man kann eine sogenannte "Weisheit" für sich selbst wägen, nämlich im eigenen Kopf und ohne Diskussion. Dazu genügt eine einfache Frage an sich selbst: "Stimmt das?"

Ich weiß nicht, was dich lenkt. Was mich betrifft, bin ich kein Papagei, der Vorgesagtes nachplappert.
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Alt 10.01.2024, 14:58   #32
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Als Künstlerin hast Du das doch auch in Dir: ganz bei dem zu sein, was man gerade tut - so wie ein Kind, das ganz versunken ist im eigenen Spiel.
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Alt 10.01.2024, 17:31   #33
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Zitat:
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Als Künstlerin hast Du das doch auch in Dir: ganz bei dem zu sein, was man gerade tut - so wie ein Kind, das ganz versunken ist im eigenen Spiel.
Richtig. Genauso kann ich völlig in die Story eines Buchs oder Films eintauchen und mich in eine andere Welt begeben. Aber es gibt Tätigkeiten, die automatisch ablaufen, z.B. wenn ich koche. Ich bin zwar ganz bei der Sache, aber oft kann ich meine Gedanken dennoch spazierengehen lassen, je nachdem, ob ich routinemäßig Kartoffeln und Karotten schäle oder ob ich ein neues Rezept ausprobiere. Ersteres bedarf keiner Aufmerksamkeit, letzteres umso mehr. Was glaubst du, was ein Marathonläufer über 40 km lang macht, etwa nur rennen und sich die Kräfte einteilen, um das Ziel zu erreichen? Das geschieht bei einem erfahrenen Läufer automatisch. Ein Seilakrobat wie Philippe Petit, der in einigen hundert Metern Höhe ungesichert auf dem Seil läuft, sich niederkniet oder gar drauflegt, sollte gut daran tun, ganz bei sich zu sein, denn der geringste Fehler kann tödlich enden.

Es gibt eben unterschiedliche Tätigkeiten, die unterschiedlich starke Aufmerksamkeit erfordern. Und es gibt Tätigkeiten, da sollte man mehr beim Du als beim Ich sein, ganz im Sinne Martin Bubers. Zum Beispiel beim Sex, da ist nämlich wichtig, sich dem Du hinzuwenden, wenn es um den Ausdruck von Liebe gehen soll; anderenfalls wäre die Konzentration allein auf das Ich um der eigenen Befriedigung willen nichts weiter als Selbstbefriedigung zu zweit.

Sorry, aber es gibt nichts Absolutes und kein Generalrezept für jedes Verhalten, denn Menschen sind keine Roboter. Jede Situation erfordert eine eigene Reaktion, je nach Notwendigkeit, Interesse, Temperament und Charakter, und deshalb kann mich der Spruch deines Zen-Meisters nicht überzeugen. "Meister" mit derart radikalen Forderungen sollte man besser meiden, sie tun niemandem gut. Mir schwillt bereits der Kamm, wenn jemand mit dem Modewort "Achtsamkeit" daherkommt. Frage ich nach, was darunter zu verstehen ist, kommt das große Stottern.
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