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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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28.02.2014, 11:30 | #1 |
So ist es
Ein kleiner Tod
Ist schauerlich Doch Tag für Tag Da stirbst du nicht Mit festem Griff Gar widerlich Ist er oft da Doch holt dich nicht Ein kleiner Tod Ist schauerlich Man lebt und lebt Bedauerlich |
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28.02.2014, 20:21 | #2 |
Hallo, HansArp,
ich bin ein bisschen zwiegespalten. Auf den ersten Blick klingt dein Gedicht banal, nur das negative, deprimierende Lebensgefühl kommt rüber. Mit einer für mich z.T. merkwürdigen Wortwahl "schauerlich", und vor allem das letze Wort "bedauerlich". Dann wieder auf der anderen Seite starke Formulierungen: kleine Tode, doch Tag für Tag da stirbst du nicht, und holt dich nicht. Es scheint dir um den Versuch zu gehen, das Gefühl zu beschreiben, in einem Leben gefangen zu sein, in dem äußere Umstände (täglich erlebte Gewalt, psychisch oder physich, Missachtung o.ä.) jegliche Lebensfreude, vielleicht auch das Selbstwertgefühl eines Menschen zerstört wurde, oder sogar nie erlebt wurde. Mir fällt als extremes Beispiel der Film "Precious" ein, den ich letztens gesehen habe. Wenn du solche Dinge im Kopf hattest, würde ich zumindest das letzte Wort überdenken, das mir deutlich zu schwach ist. Den Ausdruck "kleine Tode" in diesem Zusammenhang finde ich gut: bei jeder Verletzung "stirbt" so ein Mensch ein bisschen mehr, bis er nur noch eine menschliche Hülle mit einem fast undurchdringlichen Panzer ist. Aber das ist dann nicht nur "bedauerlich". Vielleicht interpretier ich aber auch zuviel hinein. Hab mich gern mit dem Text beschäftigt, auch, weil ich ihn unter dem Eindruck des o.g. Filmes gelesen habe. lg simba |
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