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Alt 06.06.2018, 12:55   #1
weiblich DieSilbermöwe
 
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Standard Abgelaufen 4. Teil

Also befand sie sich nun tatsächlich in dieser Welt, die sie in ihrem Aufsatz beschrieben hatte und in der die Roboter das Sagen hatten? Alles, was Jackie rund um sich aufnahm - die Roboterschulen an jeder Ecke und die verschwundenen Gebäude wie Kino, Eisdiele oder sogar das Gymnasium - sprach dafür. Und just in diesem Augenblick entdeckte sie etwas weiter entfernt zwei weitere Roboter, die wohl in Richtung Innenstadt unterwegs waren. Beide waren ebenso schwarz glänzend wie der erste Roboter, der sie angesprochen hatte - jedenfalls der Kopf, denn beide waren wie der erste mit Hemd und Hose bekleidet und sogar von ihrem Platz aus, der sicher gerade 7 Meter Abstand betrug und sich mit jedem Schritt, den die beiden in Richtung Innenstadt machten, vergrößerte, konnte Jackie die riesengroße Aufschrift "Aufsichtsamt" auf ihrer beider Rücken lesen.
Sie wollte den beiden gerade hinterher laufen, als sie jemand am Handgelenk packte und leise, aber energisch "Pscht!" machte.
Es war ein Mann, etwa in ihrem (jetzigen) Alter, dessen Größe, Statur und Haarfarbe sie vage an jemanden erinnerte.
"Jens???? Bist du das?" fragte sie ungläubig.
"Pscht!" Jens legte einen Finger auf den Mund und zog sie mit sich in einen Hauseingang.
"So, hier sehen sie uns nicht."
"Wer?"
"Wer??? Die Roboter vom Aufsichtsamt natürlich."
"Ich wollte sie gerade fragen, ob sie mir helfen könnten."
"Dann ist es ja gut, dass ich dich dran gehindert habe. Die sehen es gar nicht gern, wenn man um halb neun immer noch nicht auf der Arbeit ist. Das hätte dir ein paar Minuspunkte eingebracht. So etwas hätten die sich aufgeschrieben."
"Was ist eigentlich hier los? Wieso sind wir hier und vor allem - wieso bin ich so fürchterlich alt geworden über Nacht?"
Jens lachte. "Das fragst ausgerechnet du? Du hast uns den ganzen Schlamassel doch eingebrockt mit deinem blöden Aufsatz. Leider war einiges den Robotern noch nicht strange genug."
Jackie starrte ihn an. "Du meinst, wir sind tatsächlich in der Welt aus meinem Aufsatz?"
"Ja, Süße."
"Ich habe auch schon dran gedacht...."
"Leider wohl ein wenig zuviel", sagte Jens grimmig.
"Als ich hier gelandet bin, habe ich mir sofort gedacht: Das kann nur die Welt aus dem Aufsatz sein, den Drüber-Jacqueline mir während unserer Zeit so stolz vorgelesen hat."
"Wieso Drüber-Jacqueline?"
"Weil du in allem eben drüber warst. Nix hat dir gepasst, was ich gemacht oder gesagt habe und du wolltest nur die ganze Zeit bewundert werden. Deswegen hat es ja auch nicht geklappt mit uns."
"So interessant war es mit dir auch nicht gerade", sagte Jackie eingeschnappt. Was bildete er sich eigentlich ein?
"Spielt jetzt auch gar keine Rolle. Jetzt sind wir beide hier und müssen sehen, wie wir hier wieder rauskommen."
"Schaff ich auch ohne deine Hilfe."
"Wohl kaum. Allein ist das nicht zu schaffen. Was du daran siehst, dass ich immer noch hier bin."
"Wie bist du überhaupt hierhin gekommen?"
"Ich hatte vor einer Woche verschlafen und wollte so schnell wie möglich in die Schule. Der Busfahrer behauptete, mein Ticket sei abgelaufen und es sei 20 Jahre später. Ich dachte, der spinnt, bin wieder ausgestiegen und wollte noch einmal nach Hause, weil ich mein Handy vergessen hatte. Aber unser Haus hatte sich in eine Roboterschule verwandelt. Da hat es mir gedämmert, dass ich in der Zukunft bin. Und seitdem versuche ich, hier rauszukommen."
"Okay", sagte Jackie entschlossen. "Ich auch. Ich will auch hier raus. Ich will die 20 Jahre zurück haben und ich will nicht mehr so alt aussehen!"
Jens grinste. "Typisch Frau, sonst keine Probleme. Es gibt noch Ernsteres. Nicht alle Roboter sind uns hier wohlgesonnen."

Ende des 4. Teils
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Alt 07.06.2018, 19:48   #2
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Also befand sie sich nun tatsächlich in dieser Welt, die sie in ihrem Aufsatz beschrieben hatte und in der die Roboter das Sagen hatten? Alles, was Jackie rund um sich aufnahm - die Roboterschulen an jeder Ecke und die verschwundenen Gebäude wie Kino, Eisdiele oder sogar das Gymnasium - sprach dafür. ....
Es war ein Mann, etwa in ihrem (jetzigen) Alter, dessen Größe, Statur und Haarfarbe sie vage an jemanden erinnerte.
Liebe Silbermöwe,

zwischen dem 3. und dem 4. Teil liegt ein Monat, ich musste mir also erst vergegenwärtigen, was ich damals gelesen hatte, weil ich es aus dem Gedächtnis nicht mehr vollständig abrufen konnte. Deshalb hat es ein bisschen gedauert, bis ich mich jetzt dazu äußern kann.

Ich beschränke mich auf den oben zitierten Ausschnitt. Der erste Fettdruck markiert einen unlogischen Ausdruck. Gebäude, die verschwunden sind, kann man nicht mehr in sich aufnehmen. Gemeint ist: ... die Gebäude, die an die Stelle des Kinos, der Eisdiele und des Gymnasiums getreten waren ... Oder: Die freien Flächen, wo früher das Kino, die Eisdiele und das Gymnasium standen ... Oder so ähnlich.

Mit dem letzten Satz in obigem Zitat habe ich ebenfalls ein Problem. Statur, Größe und Haarfarbe sind ein bisserl wenig, um eine Ähnlichkeit mit jemandem zu assoziieren. Der Wiedererkennungseffekt bezieht sich in erster Linie auf die Physiognomie, also die Besonderheiten in den Gesichtszügen eines Menschen, sowie auf die Art und Weise, wie vom Körper bestimmte Bewegungen ausgeführt werden. Hier ist die Frage, was genau Jens' Gesicht von anderen Gesichtern unterscheidet oder welche Bewegungsmerkmale ihn unverwechselbar machen. Hat er engstehende oder auseinanderstehende Augen, sind sie von einem besonders tiefen Blau, ist seine Nase breit und kurz oder lang und schmal, hat er auffallend dichte Augenbrauen, die an der Nasenwurzel zusammenwachsen, betonte Jochbögen, die ihm ein slawisches Aussehen geben, ein Grübchen im Kinn usw. usf. Sind seine Handbewegungen fahrig oder gelasssen, ballt er ständig die Fäuste, bohrt er mit dem Finger in der Nase, schnickt er ständig seinen langen Pony nach hinten, kratzt er sich vor Verlegenheit am Ohr, hält er seinen Kopf ständig ein wenig nach vorn geschoben usw. usf. Die Liste der Möglichkeiten, die einen Menschen identifizierbar machen, ist unendlich.

Ansonsten: Deine alte Schwäche, nämlich die Füllwörter. Raus damit!

Über den Inhalt kann ich noch nichts sagen, weil ich nicht weiß, wohin das Boot rudert. Grundsätzlich gefällt mir die Idee für die Geschichte aber gut, denn sie zeugt von Phantasie.

LG
Ilka
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Alt 09.06.2018, 12:07   #3
weiblich DieSilbermöwe
 
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Standard Füllwörter

Ich habe im Internet einen Füllwörter-Test gefunden:

http://www.schreiblabor.com/fuellwoerter-test/

Dort habe ich den Text prüfen lassen und es fanden sich sage und schreibe 86 Füllwörter. Und mir ist beim Schreiben kein einziges aufgefallen.
Hier das Ergebnis (Füllwörter in Klammern):

Abgelaufen Teil 4

(Also) befand sie sich (nun) (tatsächlich) in dieser Welt, die sie in ihrem Aufsatz beschrieben hatte und in der die Roboter das Sagen hatten? Alles, was Jackie rund um sich aufnahm - die Roboterschulen an jeder Ecke und die verschwundenen Gebäude wie Kino, Eisdiele (oder) (sogar) das Gymnasium - sprach (dafür). Und just in diesem Augenblick entdeckte sie (etwas) (weiter) entfernt zwei (weitere) Roboter, die (wohl) in Richtung Innenstadt unterwegs waren. (Beide) waren (ebenso) schwarz glänzend wie der erste Roboter, der sie angesprochen hatte - (jedenfalls) der Kopf, (denn) (beide) waren wie der erste mit Hemd und Hose bekleidet und (sogar) von ihrem Platz aus, der (sicher) gerade 7 Meter Abstand betrug und sich mit jedem Schritt, den die (beiden) in Richtung Innenstadt machten, vergrößerte, konnte Jackie die riesengroße Aufschrift "Aufsichtsamt" auf ihrer beider Rücken lesen.
Sie (wollte) den (beiden) gerade (hinterher) laufen, als sie jemand am Handgelenk packte und leise, (aber) energisch "Pscht!" machte.
Es war ein Mann, (etwa) in ihrem (jetzigen) Alter, dessen Größe, Statur und Haarfarbe sie vage an jemanden erinnerte.
"Jens???? Bist du das?" fragte sie ungläubig.
"Pscht!" Jens legte einen Finger auf den Mund und zog sie mit sich in einen Hauseingang.
"(So), hier sehen sie uns nicht."
"Wer?"
"Wer??? Die Roboter vom Aufsichtsamt (natürlich)."
"Ich (wollte) sie gerade fragen, ob sie mir helfen könnten."
"(Dann) ist es (ja) gut, dass ich dich dran gehindert habe. Die sehen es (gar) nicht (gern), (wenn) man um halb neun (immer) noch nicht auf der Arbeit ist. Das (hätte) dir ein paar Minuspunkte eingebracht. (So) (etwas) hätten die sich aufgeschrieben."
"Was ist (eigentlich) hier los? Wieso sind wir hier und vor allem - wieso bin ich (so) fürchterlich (alt) geworden über Nacht?"
Jens lachte. "Das fragst (ausgerechnet) du? Du hast uns den ganzen Schlamassel (doch) eingebrockt mit deinem blöden Aufsatz. (Leider) war einiges den Robotern noch nicht straight (genug)."
Jackie starrte ihn an. "Du meinst, wir sind (tatsächlich) in der Welt aus meinem Aufsatz?"
"(Ja), Süße."
"Ich habe (auch) (schon) dran gedacht...."
"(Leider) (wohl) (ein (wenig)) zuviel", sagte Jens grimmig.
"Als ich hier gelandet bin, habe ich mir sofort gedacht: Das kann nur die Welt aus dem Aufsatz sein, den Drüber-Jacqueline mir während unserer Zeit (so) stolz vorgelesen hat."
"Wieso Drüber-Jacqueline?"
"Weil du in allem (eben) drüber warst. Nix hat dir gepasst, was ich gemacht (oder) gesagt habe und du (wolltest) nur die ganze Zeit bewundert werden. (Deswegen) hat es (ja) (auch) nicht geklappt mit uns."
"(So) interessant war es mit dir (auch) nicht gerade", sagte Jackie eingeschnappt. Was bildete er sich (eigentlich) ein?
"Spielt (jetzt) (auch) (gar) keine Rolle. (Jetzt) sind wir (beide) hier und müssen sehen, wie wir hier (wieder) rauskommen."
"Schaff ich (auch) ohne deine Hilfe."
"(Wohl) (kaum). (Allein) ist das nicht zu schaffen. Was du (daran) siehst, dass ich (immer) noch hier bin."
"Wie bist du (überhaupt) hierhin gekommen?"
"Ich hatte vor einer Woche verschlafen und (wollte) (so) schnell wie (möglich) in die Schule. Der Busfahrer behauptete, mein Ticket sei abgelaufen und es sei 20 Jahre später. Ich dachte, der spinnt, bin (wieder) ausgestiegen und (wollte) noch (einmal) nach Hause, weil ich mein Handy vergessen hatte. (Aber) unser Haus hatte sich in eine Roboterschule verwandelt. (Da) hat es mir gedämmert, dass ich in der Zukunft bin. Und seitdem versuche ich, hier rauszukommen."
"Okay", sagte Jackie entschlossen. "Ich (auch). Ich will (auch) hier raus. Ich will die 20 Jahre zurück haben und ich will nicht mehr (so) (alt) aussehen!"
Jens grinste. "Typisch Frau, (sonst) keine Probleme. Es gibt noch Ernsteres. Nicht alle Roboter sind uns hier wohlgesonnen."
Ende des 4. Teils
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Alt 09.06.2018, 12:09   #4
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So akademisch muss man es aber nicht sehen. Das eine oder andere "Füllwort" wird seine Berechtigung haben. Das gilt z.B. für natürlich klingende Dialoge.
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Alt 09.06.2018, 12:34   #5
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Stimmt, wenn ich alles weglassen würde, was jetzt in Klammern steht, ergäben die Sätze vielleicht teilweise keinen Sinn mehr.

Aber um sich mal zu vergegenwärtigen, was Füllwörter eigentlich sind, finde ich den Test trotzdem ganz gut.

Zitat:
Grundsätzlich gefällt mir die Idee für die Geschichte aber gut, denn sie zeugt von Phantasie.
Danke, Ilka, das freut mich. Allerdings ist es manchmal schon ziemlich schwer, wenn man einfach alles erfinden muss deswegen sind die Abstände zwischen den einzelnen Teilen auch so lang, weil ich mir erst mal Input holen muss.

LG DieSilbermöwe
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Alt 10.06.2018, 19:36   #6
männlich dr.Frankenstein
 
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Mal doch mal den Weg zur Schule auf. Klingt zumindest nach nem Aufsatz eines Mädchens das ihre Art zu Leben für richtig hält. Also die heile Welt, wenn man bestraft wird nicht zur Schule oder Arbeit zu gehen. Gibt es bestimmt auch ne Strafe für ungeschminkte Frauen oder schlecht gemachte Haare und für hässliche Klamotten kommt man in den Knast. Haha

Die Geschichte is geil.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2018, 06:33   #7
weiblich DieSilbermöwe
 
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Hallo Frankie,

gar keine schlechte Idee. Mal schauen, ob ich sie einbringen kann.
Danke fürs Lesen und Kommentieren

LG DieSilbermöwe
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