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Literatur und Autoren Literatur allgemein sowie Rezensionen von Büchern, Stücken und Autoren. |
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12.06.2011, 07:46 | #1 |
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Moderne Lyrik
Leserbrief zur aktuellen Lage der deutschen Lyrik (FAZ, 11.06.2011) als Antwort auf einen Artikel von Wiebke Poromba vom 08.06.2011:
Warum Dichter immer weniger Gehör findenFür Interessierte geht es hier zum Artikel: http://www.faz.net/artikel/C30870/la...-30434216.html |
12.06.2011, 11:13 | #2 |
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Tja, bei dem was mir in den letzten Jahren als aktuelle Lyrik vorgesetzt worden ist, kann ich das gleich mitunterschreiben.
Ich sah das Problem allerdings eher bei mir, weil ich meinen Geschmack eher für altbacken hielt und ich mit klassischen Formen mehr anfangen kann. So würde ich mir z.B. auch gerne klassische Theaterinszenierungen ansehen- neuere erschließen sich mir zwar, ich mag sie aber nicht, das Grelle verleidet mir den Spaß am Dunklen. Die Verlage, oder deren Lektoren sind selber Schuld, dass die Lyrik nicht mehr abgesetzt wird. Unleserliche Doktorarbeiten (falls der Vergleich überhaupt zutrifft), sind nun mal nicht massenkompatibel. Und wenn der einfache Leser nicht versteht oder nicht einmal gefühlsmäßig verstehen kann, warum sollte er weiterlesen. Der Leser möchte sich in erster Linie wiederfinden. Und wenn das nicht gegeben ist, kann er nichts damit anfangen. Wenn sich der Lyrikbereich elitär gibt, darf er sich nicht über fehlende Gesellschaft wundern. Jack (der das endlich mal losgeworden ist...) |
12.06.2011, 11:52 | #3 |
R.I.P.
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vorerst:
Slche Lyrik wird verlegt. Aber der Lyriker muß den Druck berappen. Später mehr - bin außer Haus. (Nicht aus dem Häus'chen) |
12.06.2011, 14:40 | #4 |
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Im Grunde ist alles schon gesagt.
Der Poromba-Artikel ist nichts als leeres feuilletonistisches Gesülze, der Leserbrief von Diethard Aschoff sagt in einem Bruchteil des Raums eine Unendlichkeit mehr, nämlich so gut wie alles. Auch was Jack sagt, unterschreibe ich so, wie es da steht. Später ein paar simple Thesen. |
12.06.2011, 14:55 | #5 |
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These 1:
Ein guter Teil der "modernen" Lyrik verfehlt den Grundzweck von dem, was Literatur im Kern ist: Kommunikation. Im simpelsten Kommunikationsmodell haben wir einen Sender, der eine Information oder Nachricht übermittelt, die von einem Empfänger verstanden wird. Wo letzteres nicht erzielt wird, hat Kommunikation nicht stattgefunden. Hier die Schuld jedesmal im Empfänger zu sehen, ist billig und verlogen. Nur zu oft liegt das Versagen nämlich beim Sender. Es wird keine verständliche Nachricht ausgesendet, sondern ein narzißtisches Vorsichhin-Gebrabbel für den eigenen Bauchnabel, das außer für den Sender für niemanden verständlich ist und in manchen Fällen nicht einmal diesem selber. |
12.06.2011, 14:59 | #6 |
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These 2:
Wie Jack schon angedeutet hat, will der Leser etwas, womit er sich identifizieren kann, etwas, das eine Saite in ihm zum Schwingen bringt. Hier kann ich nicht für alle reden, aber für mich gilt: die Selbstbeschäftigung übersensibler Neurotiker mit ihrem verquasten und hochkomplizierten Innenleben interessiert mich, tut mir leid, nicht die Bohne. Für diese "Lyriker" habe ich folgende Botschaft: Liefere mir etwas, das nicht nur dich selber etwas angeht, dann lese ich auch weiter. So wichtig ist dein preziöses kleines Ego nicht, im Gegenteil, es interessiert in Wirklichkeit außer dir selber keine Sau. Dein solipsistisches Gefühls-Schneckenhäuschen kannst du für dich behalten. Schreibe etwas mit intersubjektiver Relevanz, dann sehen wir weiter. |
12.06.2011, 15:04 | #7 |
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Danke, Maki - danke, danke.
Mir war das ein Bedürfnis. Als mein Sohn in die Schule ging, das war in den 80ern, und ich sein Deutschbuch in die Hände bekam, waren die Klassiker nicht mehr vertreten, aber dieser Durs Grünbein umso öfter. Und jetzt meine ehrliche Frage: Kann man das einem Schüler antun? Grün! Damit ist alles gesagt. |
12.06.2011, 15:08 | #8 |
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These 3:
Klarer, für jeden halbwegs intelligenten Empfänger nachvollziehbarer, verständlicher Ausdruck! Es soll doch etwas kommuniziert werden, oder nicht? (Siehe These 1). Zur Abschreckung: schweigend im neurospace Soll das wer verstehen? Das weiß nur der Autor. Kann das wer verstehen? Lohnt sich das überhaupt zu verstehen? Gibt es da überhaupt etwas zu verstehen? Wieso verschwende ich eigentlich meine Energie darauf? |
12.06.2011, 15:12 | #9 |
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Naja, wenn man entsprechend vernetzt ist. So als "Unmensch" und so - und so, na ja ...
Aber wo hastendess her? Gibt's dess werchlich als Gedischt? |
12.06.2011, 15:14 | #10 |
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These 4:
Eine esoterische, abgehobene Lyrikerlyrik für Poeten auf gleicher Schiene, ein paar tausend Literaturwissenschaftler und ungefähr 200 poststrukturalistische Intellektuelle hat sehr wohl ihren Daseinszweck, aber auch nur innerhalb dieser arkan-esoterischen Kaste. Als Analogie: der Markt für theosophische Fachliteratur ist ähnlich begrenzt, aber was so ein richtiger Esoteriker ist, der schreibt auch nur für seinesgleichen. Soll er. Er tut und kriegt, was er will, soll aber dann bloß nicht jammern, wenn die Zuhörerschaft in seinem Gästeklo Platz hat. |
12.06.2011, 15:17 | #11 |
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Das habe ich mir gerade aus der Nase gezogen. Ich schwöre aber, daß so mancher das extrem tiefsinnig fände, stünde es so gedruckt in der FAZ oder der ZEIT. Und irgendein Feuilletonist könnte zweifellos ganz locker 200 Zeilen darüber loswerden.
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12.06.2011, 15:20 | #12 | |
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Okay.
Zitat:
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12.06.2011, 15:22 | #13 |
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arkan = nur für Eingeweihte bestimmt
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12.06.2011, 15:29 | #14 | |
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These 5:
Der Einwand, Verständlichkeit und klarer Ausdruck führe notwendig zu inhaltlicher bzw. intellektueller Verflachung, ist eine Lüge, und zwar eine besonders dämliche. Einfacher Gegenbeweis: Goethe ist verständlich. Also flach? Heine ist verständlich. Also flach? Gryphius? Hofmannswaldau? Matthias Claudius? Fontane? Uhland? Eichendorff? Kästner? Tucholsky? Mascha? Gernhardt? Alles Flachmaten, inhaltslose intellektuelle Rohrkrepierer? Muß wohl. Denn mit so etwas wie hier drunter können sie sich allesamt auch nicht ansatzweise anlegen: Zitat:
Ich muß jetzt wirklich an meiner Dissertation weiterarbeiten, Arbeitstitel "Dekonstruktion und protosemiotische Différanceanalyse in Texten von Geneviève Merde-Boeuf", sonst bleibt mir ein Grünbein auf ewig unzugänglich, verflachter Klassiker-Reaktionär, der ich bin. |
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12.06.2011, 15:52 | #15 |
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Zusammenfassung:
Für "moderne" Lyrik besteht ein minimales Interesse, weil - sie den Kommunikationszweck nicht erfüllt, - sich oft nur um sich selber dreht, - zuviel Ego-Masturbation enthält, - sich nicht verständlich ausdrückt - und so zur Sache einer winzigen Insider-Kaste verschrumpelt ist. |
12.06.2011, 17:43 | #16 |
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Hört, hört!
Jack (eifrig am klopfen...) |
12.06.2011, 18:08 | #17 | |
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Zitat:
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12.06.2011, 19:19 | #18 |
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Hallo,
das Meiste ist wohl sehr eindrucksvoll von Schamansky gesagt worden. Eine Sache würde ich aber gerne noch hervorheben: Ich habe mich immer mal wieder mit aktueller Lyrik beschäftigt, bin aber dann schnell gelangweilt und genervt gewesen. In mir schrie dann immer eine Frage: Hab Ihr mir denn gar nichts zu sagen!?!!! Oft kann ich den Menschen hinter den Worten nicht wahrnehmen. Im Gegenteil: Oft habe ich das Gefühl, es ist gewollt. Viele aktuelle Lyriker, die dort auch in dem Bericht genannt worden sind, kann ich nicht begreifen - im Sinne von ertasten. So kann ich mich auch nicht an ihnen reiben, mich selbst nicht zu dem Thema positionieren. Also macht es nichts mit mir, ich bin gelangweilt bzw. sogar genervt, weil ich das Gefühl habe, sie würden mir meine kostbare Zeit stehlen, wenn ich mich weiter mit ihnen befasse. Ich will Gedichte von Menschen lesen, die eine Meinung haben, die schreiben, weil sie etwas sagen wollen; weil sie ihre Gefühle zu etwas mitteilen wollen. Mir ist es lieber, ich lese mal etwas, was ich nicht unterschreiben kann, anstatt "nichts???". Liebe Grüße Encki |
12.06.2011, 19:51 | #19 | |
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Hallo Ilka-M.,
was meintest du mit Zitat:
Oder war das politisch gemeint? Jack (kratzt sich den Kopf) |
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12.06.2011, 19:52 | #20 |
R.I.P.
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Du schreibst mir aus dem Herzen.
"Gewollt" trifft es. |
12.06.2011, 20:02 | #21 |
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12.06.2011, 20:28 | #22 |
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Als mein Sohn noch klein war und wir mal wieder im Auto unterwegs waren, er auf dem Rücksitz, erzählte er mir: "Frühling läßt sein blaues Band ..."
Und ich ergänzte: "... wieder flattern durch die Lüfte, unbekannte süße Düfte streifen ahnungsvoll das Land ..." Am Ende des Gedichts frage er mich erstaunt: "Woher kennst Du das?" Er hatte keine Ahnung, daß ich auch mal zur Schule gehen mußte. Ich war das große Wiesen-Weiden-Muttertier, das auch ohne Bildung wußte, wo es im Leben lang ging, das schon immer so war und das er sich gar nicht auf einer Schulbank vorstellen konnte. Und da sagte ich ihm: "Das mußten wir auswendig lernen, so stand es im Stundenplan." Da begriff er, daß ich auch mal ein Kind gewesen war. Die Schulbücher, die er später mitbrachte, waren ein Alptraum. Die Klassiker tot - das erwähnte ich schon. Kein Wunder, daß er sich um Deutsch und Englisch nicht scherte. Er versteifte sich auf Mathematik und Latein - da wußte er, woran er war. |
12.06.2011, 22:37 | #23 | |
Zitat:
Ich persönlich kann viele "moderne" Gedichte ansatzweise verstehen. Ich meine, ich kann sie nicht so klar auseinander nehmen wie viele "klassische" Gedichte, aber ich verstehe (oder glaube, zu verstehen) oft zumindest, welche Vorstellung von Lyrik dahinter steht und welche Effekte die Autoren erzielen wollen. Ich glaube, bei vielen geht es u.a. darum, Entfremdung erfahrbar zu machen, was an sich ein ehrbares Vorhaben ist, ABER: 1. kann man das auch mit anderen Mitteln erreichen. 2. berührt es mich dann emotional in keinster Weise und das ist für mich in der Lyrik zentral. 3. erreichen die Autoren de facto eher eine Entfremdung der Farrellen von der Lyrik. Das kann nicht der Anspruch Kulturschaffender sein. Man muss dem Publikum ja nicht nach dem Maul reden, aber man sollte sich schon bemühen, verstanden zu werden. Ich persönlich würde mir eine Renaissance der Lyrik wünschen, etwas Neues, Aktuelles, das dennoch angelehnt ist an ältere, verständlichere Formen. Denn was zur Zeit so produziert wird, erinnert mich zuweilen eher an: http://www.youtube.com/watch?v=TazcapYhGkM |
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12.06.2011, 22:42 | #24 |
Da bin ich froh, dass es dieses Forum gibt. Das ist für mich wie ein Sanatorium (im positiven Sinne). Hier finde ich immer wieder Texte, von denen sich die selbsternannte "intellektuelle" Elite was abschauen kann.
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12.06.2011, 23:40 | #25 |
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Beiträge: 10.909
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...und wenn ich gar nicht "entfremdet" bin, muss ich es dann erst werden oder mir das einreden lassen, um anerkannt zu sein? Seit wann ist der Pudel edler als der Wolf, nur weil er entfremdet ist?
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12.06.2011, 23:47 | #26 |
Guter Einwand. Keine zufriedenstellende Antwort.
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13.06.2011, 09:14 | #27 |
R.I.P.
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Seit wann ist ein Scherbenhaufen edler als eine Porzellanvase?
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02.07.2011, 16:41 | #28 |
Moderne Lyrik
Hallo an alle, bin vor kurzem auf dieses Thema bei euch gestoßen und kann mich eurer Einschätzung der "modernen Lyrik", jedenfalls eines "bedeutsamen, erfolgreichen" Teils von ihr, nur anschließen. Im März habe ich mir das "Jahrbuch der Lyrik 2011" gekauft und mich auf ein paar schöne, interessante Gedichte gefreut, aber was ich da zu lesen bekam, hat mich in Wut und Trauer gleichzeitig versetzt. So gut wie kein einziges "Gedicht" hat mich irgendwie berührt, geschweige denn gepackt. Die meisten Worte habe ich wie Steine empfunden, nichtssagend, schwer im Magen liegend, unverdaulich.
Kurze Zeit später, nachdem ich sehr viele dieser "Werke" gelesen und nicht verstanden habe, musste ich irgendwie darauf reagiern und habe ein Gedicht dazu verfasst, das ich hier einstellen werde. Es ist auf jeden Fall ermutigend, dass ich mit meiner Meinung nicht allein stehe und dass es Foren gibt, in denen jeder etwas selbst Geschriebenes und Gedichtetes veröffentlichen kann. Nicht selten findet man dort das eine oder andere Schmuckstück, das man (immer) wieder gerne liest. |
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02.07.2011, 23:16 | #29 |
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Moderne Lyrik
Hier spiegelt sich beraubtes Land,
in dem die Sprache einst verband und dann durch Atemnot verschwand. Schwer lastet auf des Sagens Brust des Fortschritts Stiefel - der Verlust an Sinn und Leben, es blüht Frust. Des Dichters Wort liegt kleingedruckt, versprengt am Weg, wie hingespuckt, damit er es zusammenklaubt und zuckend in sein Schauglas schraubt. Der Kritiker mikroskopiert dann das Objekt und fokussiert auf Zelltod. Und er schwadroniert bis leere Trümmer hoch dotiert. |
31.08.2011, 13:39 | #30 |
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Beiträge: 324
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Allerdings ist der Tenor an dieser Stelle jedenfalls für mich auch erschreckend einseitig.
Mittlerweile jedenfalls gehören die Klassiker wieder nahezu ausschließlich zum Schulstoff. Ich musste schon darum kämpfen, einen Benn im Unterricht besprechen zu dürfen, da er nach Meinung meines Lehrers und auch meiner Mitschüler zu 'modern' und unverständlich sei, um behandelt zu werden. So unsinnig die Behauptung wäre, verständliche Gedichte seien flach (was ja hier den modernen Lyrikern in den Mund gelegt wird - das ist im Übrigen eine dumme Unterstellung), so unsinnig wäre es auch, zu behaupten, unverständliche Gedichte hätten keine Sendungsqualität. Ich für meinen Teil bin auch eher ein Leser 'klassischer Gedichte' (neben meinem Liebling Benn vorzugsweise Hölderlin und Baudelaire), bin aber nicht bereit, mich moderner Lyrik zu verschließen, nur, weil sie mir schwerer zugänglich ist und meiner Konditionierung durch den Schulstoff entgegenläuft. Dem lyrischen Klassiker wird nämlich - das sollten wir nicht vergessen - vom Leser automatisch auch ein Gefühl entgegengebracht: Sehnsucht. Wir befinden uns halt gerade auch in einer Zeit, in der die Suche nach festen Größen eine bedeutende Rolle in allen möglichen Bereichen spielt, will sagen: Die Experimente der modernen Lyrik laufen dem Sehnsuchtsgefühl der Leserschaft entgegen. Damit will ich nicht sagen, dass ich jede Unsäglichkeit der modernen Lyrik verteidigen möchte. Ich besitze eine Anthologie mit dem Titel 'Lyrik von Jetzt'. Kurzum: Das ist ein schreckliches Buch mit ganz wenigen Perlen (Hendrik Jackson, Uwe Tellkamp und Beatrix Haustein fallen mir spontan als solche ein). Ich sehe in diesem Buch vor Allem den Verlust von Identifikation, aber nicht unbedingt Identifikation mit dem Leser, sondern Identifikation mit dem Sujet. Polemisch schließend dann aber doch Folgendes: Wenn ich als Leser nur nach Lyrikern suche, die mir nach dem Mund dichten bzw., in deren Gedichten ich mich wiederfinden kann, dann sollte ich besser nur noch Altherren (- damen - ) gedichte oder Lebensratgeber lesen. Ich habe mir dann nämlich selbst den Horizont verbaut. |
01.09.2011, 00:21 | #31 |
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909
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Ich hatte der Uni Kasssel für einen Lyrik-Wettbewerb ein paar meiner Gedichte geschickt, doch wurde keines ausgewählt.
Ausgewählt und in die Literatur-Zeitschrift asufgenommen wurde z.B. ein modernes Gedicht von Daniela Rieß, die auch schon einen Lyrikband veröffentlicht hat. Ich tippe es ab. Kann es mir jemand nahebringen? LG gummibaum ostgeruch auf west capri sonne, tetra pack und der geruch von plastiktüten in kaffee getränkt auf paketfarben nur nicht die narben im gesicht der kinder spricht weder schokolade noch die überraschung nur im ei, die mixtur von alles-geht-oder-nichts schnurrte die katze, grinsend zum gummibärchensong dazu gabs nur mickey mit mouse, mal-ihn-aus und großmutters kuss für ein Bild im Album , später auch pippi und ihr winken serviert zu rosa westfleisch mit langen strümpfen, die nase im ostwind, westwärts mohnrot verstaucht, als zu regina regenbogen nach goldährensicheln nichts mehr steht, aber plattengrau in grau blühte weder hammer noch vor herz gehaltenes lächeln an die mauer den einheitsbrei bunt gerührt über grenzkreuzung begrüßte nur der kaffeeberg mit milch ohne zucker gegen geld das dreckige hemd 1:2 im tausch aber träume in eis gähnten die malhefte weiter in weiß ohne bunt, die konserve für ein nachher, dann der barbie noch kein haar gekrümmt und donald duckt sich inflationär für rotgetränkte scheine geht nichts mehr als gestern für den schlaf im einkaufswagen jede nacht weintraubentauben aber zu kurz für einen traum weiter wirklich west roch es nie |
01.09.2011, 00:50 | #32 |
Das ist von Daniela Rieß?
Und du hast ihre Erlaubnis das hier zu veröffentlichen? Sonst begibst du dich auf dünnes Eis. Urheberrechtsverletzungen sind für Juristen kein Kavaliersdelikt. CDP |
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01.09.2011, 07:44 | #33 |
Forumsleitung
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Wenn die Quelle genannt ist und der Text nicht zu kommerziellen Zwecken gebraucht wird, ist das okay.
Allerdings bin ich der Meinung, die "Dichterin" solle erst einmal Deutsch lernen und auch ihre Gedanken ordnen, bevor sie Texte verfaßt (ausgehend davon, daß dieser Text hier eins zu eins abgetippt wurde). |
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