Virtuelle Welt bei Poetry.de

Kleine.Ratte · 07.07.2014, 18:02

"Was machst du gerade?"
"Ess ne Tafel Schokolade!"
"Wie geht's dir heute?"
"Nervt mich nicht, Leute!"

Ihr postet euer ganzes "Leben",
als würde es nichts anderes geben.
Alle müssen wissen, was ihr gerade macht.
Bin gerade am Vögeln, mitten in der Nacht!"

"Kevin hat ein neues Bike!"
Leute schnell. Like, Like, Like!
"Kira wird bald Mutter!"
"Bello kriegt jetzt Futter!"

Ihr braucht diesen "Facebook Fame",
doch das Leben ist kein Game.
Sitzt nur mehr vor der Flimmerkiste,
geht nicht mal mehr auf die Piste.

Lebt in der Virtualität.
-ein Schatten der Realität.
Ist doch alles völlig klar...
euer Leben ist nicht wahr!

gummibaum · 07.07.2014, 19:53

Hallo Kleine Ratte,

das führt vor, wie der beschränkte Horizont im großen Netz noch enger wird. Die wichtige Aussage am Ende müsste m.E. akzentuiert werden:

Ist euch nicht klar...
euer Leben ist nicht wahr!

Kleine.Ratte · 07.07.2014, 20:09

Hallo gummibaum,

jetzt wo du es sagst, seh ich auch, dass es so mehr Sinn macht.
Ich danke dir für den Hinweis. (Ich übe, gewissermaßen, das schreiben noch und bin über jedwede Tipps, Hinweise und Kritik froh.)

Pit Bull · 07.07.2014, 21:07

Hallo Kleine.Ratte!

Ich mag Deine Gedanken-Welt, denn Du legst den Finger in die Wunden der heutigen Jugend.

Vielleicht bin ich mit meinen über 50 Jahren schon etwas abgeklärter als so ein „Jungspund“ wie Du (das ist nicht abwertend gemeint), so daß mich das tägliche Getwittere oder der Facebook-Hype eher nicht weiter tangieren.

Wo der Spaß für mich aufhört ist dann, wenn ich zB. mit der U-Bahn fahre und Jugendliche so laut telefonieren, daß ich gezwungener Maßen alles (jede noch so sinnlose Kleinigkeit) mit anhören muss.
Jugendliche machen sich wohl über diese Form der Freizügigkeit und dem Preisgeben von Privatem keinerlei Gedanken.

Insofern hat mich Dein Gedicht beschäftigt - das hast Du erreicht.

VG Pitti

Kleine.Ratte · 07.07.2014, 21:17

Hallo Pit Bull,

zu dem Telefonieren gabs mal den Gedanken: Wenn ich bei einem Telefonat eines Fremden hinterher noch Fragen offen hab.. darf ich dann nachfragen?

Facebook stört mich insofern auch nur, weil ich es selbst habe und mir dieses Like-betteln auf die (noch jungen) Nerven geht.
Ich hätte auch übers Telefoniere oder über Nacktfotos, die bedenkenlos Versand werden, schreiben können. Allerdings fand ich, dass Facebook ein gutes Beispiel für das alles ist.

Es freut mich, wenn meine Texte jemanden beschäftigen

.
Und ich hab bei weitem noch nicht alle Wunden der heutigen Jugend (vielleicht auch generell der Gesellschaft) angesprochen. Also wird von mir auf jeden Fall noch einiges kommen.

Viele Grüße
Die Ratte

07.07.2014, 18:02	#1
Kleine.Ratte Dabei seit: 06/2014 Alter: 28 Beiträge: 17 Meine Gedichte	Virtuelle Welt "Was machst du gerade?" "Ess ne Tafel Schokolade!" "Wie geht's dir heute?" "Nervt mich nicht, Leute!" Ihr postet euer ganzes "Leben", als würde es nichts anderes geben. Alle müssen wissen, was ihr gerade macht. Bin gerade am Vögeln, mitten in der Nacht!" "Kevin hat ein neues Bike!" Leute schnell. Like, Like, Like! "Kira wird bald Mutter!" "Bello kriegt jetzt Futter!" Ihr braucht diesen "Facebook Fame", doch das Leben ist kein Game. Sitzt nur mehr vor der Flimmerkiste, geht nicht mal mehr auf die Piste. Lebt in der Virtualität. -ein Schatten der Realität. Ist doch alles völlig klar... euer Leben ist nicht wahr!

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07.07.2014, 19:53	#2
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Hallo Kleine Ratte, das führt vor, wie der beschränkte Horizont im großen Netz noch enger wird. Die wichtige Aussage am Ende müsste m.E. akzentuiert werden: Ist euch nicht klar... euer Leben ist nicht wahr!

07.07.2014, 20:09	#3
Kleine.Ratte Dabei seit: 06/2014 Alter: 28 Beiträge: 17 Meine Gedichte	Hallo gummibaum, jetzt wo du es sagst, seh ich auch, dass es so mehr Sinn macht. Ich danke dir für den Hinweis. (Ich übe, gewissermaßen, das schreiben noch und bin über jedwede Tipps, Hinweise und Kritik froh.)

07.07.2014, 21:07	#4
Pit Bull Dabei seit: 08/2012 Ort: Berlin Alter: 58 Beiträge: 1.878 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Kleine.Ratte! Ich mag Deine Gedanken-Welt, denn Du legst den Finger in die Wunden der heutigen Jugend. Vielleicht bin ich mit meinen über 50 Jahren schon etwas abgeklärter als so ein „Jungspund“ wie Du (das ist nicht abwertend gemeint), so daß mich das tägliche Getwittere oder der Facebook-Hype eher nicht weiter tangieren. Wo der Spaß für mich aufhört ist dann, wenn ich zB. mit der U-Bahn fahre und Jugendliche so laut telefonieren, daß ich gezwungener Maßen alles (jede noch so sinnlose Kleinigkeit) mit anhören muss. Jugendliche machen sich wohl über diese Form der Freizügigkeit und dem Preisgeben von Privatem keinerlei Gedanken. Insofern hat mich Dein Gedicht beschäftigt - das hast Du erreicht. VG Pitti

07.07.2014, 21:17	#5
Kleine.Ratte Dabei seit: 06/2014 Alter: 28 Beiträge: 17 Meine Gedichte	Hallo Pit Bull, zu dem Telefonieren gabs mal den Gedanken: Wenn ich bei einem Telefonat eines Fremden hinterher noch Fragen offen hab.. darf ich dann nachfragen? Facebook stört mich insofern auch nur, weil ich es selbst habe und mir dieses Like-betteln auf die (noch jungen) Nerven geht. Ich hätte auch übers Telefoniere oder über Nacktfotos, die bedenkenlos Versand werden, schreiben können. Allerdings fand ich, dass Facebook ein gutes Beispiel für das alles ist. Es freut mich, wenn meine Texte jemanden beschäftigen . Und ich hab bei weitem noch nicht alle Wunden der heutigen Jugend (vielleicht auch generell der Gesellschaft) angesprochen. Also wird von mir auf jeden Fall noch einiges kommen. Viele Grüße Die Ratte