Nachts unter kindlichen Betten

[MiauKuh]

Flüsterleise kraucht im Dunkeln
jemand unterm Bett hervor.
Jemand mit tiefroten Augen
der den Teufeln Treue schwor.

Und er stampft mit Pferdehufen
auf den Boden, dass es bebt.
Aus dem Wald kommt, wie gerufen,
glitzernd eine Fee geschwebt.

Helles Mondlicht zeigt die Hörner
des Dämonen auf dem Kopf,
seine Augen, Axt und Leder,
einen langen, strengen Zopf.

Meine Augen wachsen größer
und ich zieh die Schlummerdecke
ängstlich hoch bis an die Nase.
Da kommt Papa um die Ecke,
macht das Licht an und erschrickt:
“Mensch! Du bist ja groß geworden?!
Ziemlich groß! – und ziemlich dick …”
Papa kennt den fiesen Dämon?
Aus der Kindheit? Welch ein Glück!

Pferdefuß, Papa und Fee
jubeln laut erfreut “Juchee!”,
reden von den Kinderzeiten
vollgefüllt mit Ängstlichkeiten,
trinken fröhlich quatschend Tee,
bis ich Richtung Bettchen geh.

[Ex-Letreo71]

Oh, da kommen Erinnerungen auf, lieber MiauKuh, wenn nachts wieder so ein Ungetüm das Kinderzimmer heimsuchte.

Sehr liebevolle Zeilen, mit einem schönen Schluss.

Lieben Gruß

Letreo

[MiauKuh]

Dabei sollte diese ganze Sache ernster sein und böse werden aber irgendwie driftete sie heftigst ins lustige ab. Warum auch immer.

Verzeih die späte Antwort.

[Schnulle Köhn]

Die späte Antwort war gut, sonst hätte ich dein Werk gar nicht bemerkt, lieber MiauKuh.
Es gefällt mir ausgezeichnet. Gruselig finde ich es nicht dafür aber sehr liebenswert. Toller Einfall, dass der Papa das Monster auch schon kennt. Eine überraschende Wendung.
Sehr gern gelesen.
LG Schnulle