Erst Du und deine köstlichen Versprechen... bei Poetry.de

Briefmarke · 12.11.2017, 17:38

Erst Du und deine köstlichen Versprechen...
erst deine wahrgewordene Gestalt,
die alles Flüstern schweigen macht in Wald
und Feld der allgewaltgen Erdenflächen,

erst deine Virtuosität zu sprechen,
die durch die Schluchten grünen Dickichts hallt,
und erst dein Küssen, das so lieb und kalt
zugleich vermag Versprochenes zu brechen,

will mir mit teurer Liebesfreuden Gunst
in klarer Form entstehend aus dem Dunst
der Wirklichkeiten ein Begehren deuten.

Doch wende ich mich ab. Ich will es nicht!
Zu schwer drückt jene auferlegte Pflicht
den milden Umstand, dass wir uns auch freuten.

Laie · 17.11.2017, 12:40

Hi Briefmarke,

wortgewandt und schön bebildert! Sonette sind nicht so meins, aber das gefällt mir. Eine Frage hätte ich: Welche Pflicht ist gemeint?

Gruß,
Tiger

Briefmarke · 08.12.2017, 10:27

Hallo Tiger,

Den Abschnitt der Pflicht habe ich jetzt nochmal geändert, dass es jetzt besser verständlich liegt, was ich meine.
Und was ich meine ist die Pflicht, sind die Pflichten die eine Beziehung so mit sich zieht; im Kleinen, wie im Großen - vielerlei individuell benennbar. Da wollte ich mich nicht wirklich festlegen.

Dein Lob erfreut mich.
Sonette sind mir etwas wirklich heiliges, ein edles Mittel der Lyrik Ausdruck zu verleihen, indem man seinen Wortguß in das Gehäus der Jamben Silbe für Silbe strömen läßt.
Dem einen sind sie Freund dem anderen Feind und manchen uninteressant -
so habe ich es über die Zeit festgestellt. Da kann man auch nichts erzwingen.

Erst Du und deine köstlichen Versprechen...
erst deine wahrgewordene Gestalt,
die alles Flüstern schweigen macht in Wald
und Feld der allgewaltgen Erdenflächen,

erst deine Virtuosität zu sprechen,
die durch die Schluchten grünen Dickichts hallt,
und erst dein Küssen, das so lieb und kalt
zugleich vermag Versprochenes zu brechen,

will mir mit teurer Liebesfreuden Gunst
in klarer Form entstehend aus dem Dunst
der Wirklichkeiten ein Begehren deuten.

Doch wende ich mich ab. Ich will es nicht!
Zu schwer drückt doch das Lot versteckter Pflicht
den milden Umstand, dass wir uns auch freuten.
*

Danke. Briefmarke.

12.11.2017, 17:38	#1
Briefmarke Dabei seit: 04/2011 Ort: Die leere Fernbedienung Alter: 36 Beiträge: 233 Meine Gedichte Meine Favoriten	Erst Du und deine köstlichen Versprechen... Erst Du und deine köstlichen Versprechen... erst deine wahrgewordene Gestalt, die alles Flüstern schweigen macht in Wald und Feld der allgewaltgen Erdenflächen, erst deine Virtuosität zu sprechen, die durch die Schluchten grünen Dickichts hallt, und erst dein Küssen, das so lieb und kalt zugleich vermag Versprochenes zu brechen, will mir mit teurer Liebesfreuden Gunst in klarer Form entstehend aus dem Dunst der Wirklichkeiten ein Begehren deuten. Doch wende ich mich ab. Ich will es nicht! Zu schwer drückt jene auferlegte Pflicht den milden Umstand, dass wir uns auch freuten.

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17.11.2017, 12:40	#2
Laie Dabei seit: 04/2015 Ort: Oberpfalz Alter: 33 Beiträge: 847 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hi Briefmarke, wortgewandt und schön bebildert! Sonette sind nicht so meins, aber das gefällt mir. Eine Frage hätte ich: Welche Pflicht ist gemeint? Gruß, Tiger

08.12.2017, 10:27	#3
Briefmarke Dabei seit: 04/2011 Ort: Die leere Fernbedienung Alter: 36 Beiträge: 233 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Tiger, Den Abschnitt der Pflicht habe ich jetzt nochmal geändert, dass es jetzt besser verständlich liegt, was ich meine. Und was ich meine ist die Pflicht, sind die Pflichten die eine Beziehung so mit sich zieht; im Kleinen, wie im Großen - vielerlei individuell benennbar. Da wollte ich mich nicht wirklich festlegen. Dein Lob erfreut mich. Sonette sind mir etwas wirklich heiliges, ein edles Mittel der Lyrik Ausdruck zu verleihen, indem man seinen Wortguß in das Gehäus der Jamben Silbe für Silbe strömen läßt. Dem einen sind sie Freund dem anderen Feind und manchen uninteressant - so habe ich es über die Zeit festgestellt. Da kann man auch nichts erzwingen. Erst Du und deine köstlichen Versprechen... erst deine wahrgewordene Gestalt, die alles Flüstern schweigen macht in Wald und Feld der allgewaltgen Erdenflächen, erst deine Virtuosität zu sprechen, die durch die Schluchten grünen Dickichts hallt, und erst dein Küssen, das so lieb und kalt zugleich vermag Versprochenes zu brechen, will mir mit teurer Liebesfreuden Gunst in klarer Form entstehend aus dem Dunst der Wirklichkeiten ein Begehren deuten. Doch wende ich mich ab. Ich will es nicht! Zu schwer drückt doch das Lot versteckter Pflicht den milden Umstand, dass wir uns auch freuten. * Danke. Briefmarke.