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Alt 23.02.2008, 21:51   #1
Silberfaden
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 1

Standard Vertraut

So, wie schon andernorts vorgestellt: Ich bin die Neue und ja... hier also was ganz, ganz neu geschlüpftes. Ich denke ich werde erstmal keine großen Worte dazu verlieren sondern euch und mich ins kalte Wasser des Lesens bzw. Kritikabfangens stürzen.

Vertraut

Du legst mir sanft die Hand auf den Kopf und siehst mich an. Mitfühlend, wärmegebend, mit deinem Hoffnungsstrahllächeln. Habe ich dir eigentlich jemals gesagt, dass ich dich wunderschön finde? Jetzt, genau jetzt, als du deine Hand wieder zurück ziehst und dich leicht entspannst, jetzt ist wieder so ein Moment. Wenn du den Kopf so leicht in den Nacken legst, die Augen schließt und für ein paar Sekundne das hektisch-spannend und anstrengend-schöne Leben, das du führst, ausblendest, in dich siehst und neue Ruhe und Kraft schöpfst – dann siehst du aus wie ein Gemälde, uralt, mit sorgfältigen Pinselstrichen gemalt, in vielen Stunden mühevoller Arbeit bis zur Vollendung gebracht, zeitlos.
Der Schein trügt, allzu schnell ist dieser Moment wieder vorbei. Es klingelt, du packst deine Sachen, die nächste Stunde ist nicht weit, deine Vorbereitungen – als ob du irgendetwas vorbereiten würdest… - liegen irgendwo, gewohnt ungeplant abgeworfen im anderen Gang, und es gilt eine Horde 5er zu meistern. Ob wir uns später noch einmal sehen? Aber natürlich, ich komme dann vorbei. Ich sehe dir hinterher, viel Zeit bleibt dir nicht, der ganze Gang ist erfüllt von lauten „Hallo“-Rufen der Schüler und „Halt“-Rufen der Lehrer, unorganisiert wie deine nächste Stunde es sein wird und hektisch wie der Rest deines Lebens. Und du wirkst… völlig ruhig.
So ist es immer. Um dich herrscht Chaos, das du nicht selten selber verursachst. Aber wie du in all dem diese innere Reinlichkeit bewahrst und Sonnenblumenhoffnung gibst, wenn dir selber sich nur Blätterrankenprobleme in den Weg werfen – das habe ich immer bewundert. Vielleicht habe ich dir das sogar schon hin und wieder gesagt.
Ich gehe auch.

Und da bin ich wieder. Und da bist du wieder. Die 5er hast du besiegt, auch ohne Vorbereitung, die du sorgfältig ins Auto gepackt und brav dort liegen gelassen hattest. Ob wir noch ein Stück gemeinsam gehen? Aber natürlich, warum nicht? Gehen wir ein Stück des Weges gemeinsam…
Es ist nicht der erste. Ein gutes Stück Weg sind wir schon zusammen gegangen. Oft hast du mich gehalten, manchmal ich dich, und häufig wir gemeinsam die anderen. Zwischen Warmwasserduschgesprächen und Milchkaffeefrühstück habe ich nicht selten darüber nachgedacht, wie wenigviel du mir Mutter, Freundin oder Partnerin bist, oder wie vielwenig ich dir davon je zurückgeben kann. Wie schwer ich unsere Nichtbeziehung-beziehung definieren kann habe ich dir nie gesagt, aber das Gefühl nie genug für dich tun zu können, um dein Helfen zu rechtfertigen, das habe ich dir gezeigt.
Wir reden über Gott und die Welt. Gut, über Gott eher weniger, die Welt schon mehr. Und mal wieder über mich. Du musst nun leider gehen, sagst du, als du die Hand wieder auf meinen Kopf legst. „Kraft.“, sagst du. Und als wäre es der Schlüssel zu einem Zauber habe ich das Gefühl, Energie ströme durch deine Hand von dir zu mir.
Du must gehen, ja. Die Kinder warten auf dich. Die Kinder. Sie sind genauso schön wie du. Ganz wunderbar. Ich würde gerne mit dir kommen, um sie zu sehen und ihnen, wenn sie hinfallen, meine Hand sanft tröstend auf den Kopf zu legen, wie du es bei mir tust. Ich habe dir schon oft gesagt, wie bezaubernd ich deine Kinder finde.
Du gehst. Ich sehe dir noch eine Weile hinterher. Dass ich Angst vor deinem rostweißen Auto und noch mehr Angst vor deinem Fahrstil habe bin ich nie müde geworden dir zu sagen. Ich muss lächeln.
Ja, ihm habe ich auch schon oft gesagt, dass ich Angst vor deinem rostweißen Auto und noch mehr Angst vor deinem Fahrstil habe. Zumindest was das Auto anbelangte war er anderer Meinung.
Ich lächle nicht mehr. Viele Dinge habe ich dir schon gesagt, andere warten noch darauf, vieles weißt du, ohne dass es große Worte braucht.
Doch eines gibt es, das ich dir wohl nie sagen werde.
Ich werde dir wohl nie sagen, dass ich deinen Mann über alles liebe.
Silberfaden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.02.2008, 22:05   #2
Terror Incognita
 
Dabei seit: 12/2007
Beiträge: 392


Die ganzen Wortzusammensetzungen die du benutzt finde ich innerhalb des Textes fehl am Platz, auch die Wendung am Ende finde ich zu unreflektiert. Passt nicht wirklich.

Ansonsten solider Schreibstil und sicher ausbaufähig.
Terror Incognita ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.02.2008, 15:51   #3
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Hallo Silberfaden,

Ausbaufähig ist auch das, was ich beim Lesen dachte. Einerseits tropft Dein Text vor Neologismen und Schachtelsätzen, andererseits ist alles sehr umgangssprachlich und teilweise mangelt es an sprachlicher Varianz. So schreibst Du immer wieder "ich habe gesagt", "sie sagte" usw, obwohl es gerade bei diesem Verb nicht an Synonymen mangelt. Das verwendete Perfekt, die Satzanfänge mit "Und" sowie einige Begriffe und Interjektionen heben das Umgangssprachliche hervor. Die Schachtelsätze und Neologismen sind aber zu stark ausgeprägt, als dass man sie wirklich beim Sprechen verwenden würde. Hier müsste etwas mehr Einheitlichkeit in den Stil - meiner Meinung nach. Ich glaube auch, dass deswegen die teils naiv wirkenden Neologismen nicht wirklich hineinzupassen scheinen.

Was ich inhaltlich noch nicht ganz nachvollziehen kann, ist der starke Fokus auf das Du, obwohl es eigentlich - laut Schlusssatz - um den Mann geht. Die Lehrerin wird vom Ich sehr bewundert, der gesamte Text dreht sich um die Beziehung zu ihr und der Schlusssatz scheint gar nicht hineinzupassen. Es schwingt kein Bedauern mit, es schwingt auch keine Sorge mit, dass das Ich eigentlich den Mann liebt. Die Lehrerin wird so ausführlich beschrieben, als sei sie das Objekt der Begierde. Wo ist die Liebe zu dem Mann geblieben? Irgendetwas fehlt da noch und ich kann es leider nicht besser beschreiben als so.

Zitat:
Du legst mir sanft die Hand auf den Kopf und siehst mich an. Mitfühlend, wärmegebend, mit deinem Hoffnungsstrahllächeln. Habe ich dir eigentlich jemals gesagt, dass ich dich wunderschön finde? Jetzt, genau jetzt, als du deine Hand wieder zurück ziehst und dich leicht entspannst, jetzt ist wieder so ein Moment. Wenn du den Kopf so leicht in den Nacken legst, die Augen schließt und für ein paar Sekunden das hektisch-spannend und anstrengend-schöne Leben, das du führst Lass diesen Nebensatz weg, der gesamte Satz ist schon verschachtelt genug. .Natürlich ist sie es, die ihr Leben führt und niemand anders., ausblendest, in dich siehst und neue Ruhe und Kraft schöpfst – dann siehst du aus wie ein Gemälde, uralt, mit sorgfältigen Pinselstrichen gemalt, in vielen Stunden mühevoller Arbeit bis zur Vollendung gebracht, zeitlos.
Der Schein trügt, allzu schnell ist dieser Moment wieder vorbei. Es klingelt, du packst deine Sachen, die nächste Stunde ist nicht weit, Mach hier besser einen Punkt. deine Vorbereitungen – als ob du irgendetwas vorbereiten würdest… Wozu hier Auslassungszeichen, wenn sie nichts auslassen? - liegen irgendwo, gewohnt ungeplant abgeworfen im anderen Gang, und es gilt eine Horde 5er Fünfer zu meistern. Ob wir uns später noch einmal sehen? Aber natürlich, ich komme dann vorbei. Ich sehe dir hinterher, viel Zeit bleibt dir nicht, der ganze Gang ist erfüllt von lauten „Hallo“-Rufen der Schüler und „Halt“-Rufen der Lehrer, unorganisiert wie deine nächste Stunde es sein wird und hektisch wie der Rest deines Lebens. Und du wirkst… Auch hier sind die Auslassungszeichen quatsch. Da wäre ein Gedankenstrich passender, denn der erzeugt so eine Pause, wie Du sie hier darstellen möchtest. völlig ruhig.
So ist es immer. Um dich herrscht Chaos, das du nicht selten selber verursachst. Aber wie du in all dem diese innere Reinlichkeit bewahrst und Sonnenblumenhoffnung gibst, wenn dir selber Erstens hast Du hier eine sprachliche Wiederholung, zweitens klingt "selbst" besser. sich nur Blätterrankenprobleme in den Weg werfen – das habe ich immer bewundert. Vielleicht habe ich dir das sogar schon hin und wieder gesagt.
Ich gehe auch.

Und da bin ich wieder. Und da bist du wieder. Die 5er Fünfer hast du besiegt, auch ohne Vorbereitung, die du sorgfältig ins Auto gepackt und brav dort liegen gelassen hattest. Ob wir noch ein Stück gemeinsam gehen? Aber natürlich, warum nicht? Gehen wir ein Stück des Weges gemeinsam…
Es ist nicht der erste. Ein gutes Stück Weg sind wir schon zusammen gegangen. Oft hast du mich gehalten, manchmal ich dich, und häufig wir gemeinsam die anderen. Zwischen Warmwasserduschgesprächen und Milchkaffeefrühstück habe ich nicht selten darüber nachgedacht, wie wenigviel du mir Mutter, Freundin oder Partnerin bist, oder wie vielwenig ich dir davon je zurückgeben kann. Wie schwer ich unsere Nichtbeziehung-Beziehung definieren kann Komma habe ich dir nie gesagt, aber das Gefühl nie genug für dich tun zu können, um dein Helfen zu rechtfertigen, das habe ich dir gezeigt.
Wir reden über Gott und die Welt. Gut, über Gott eher weniger, die Welt schon mehr. Und mal wieder über mich. Du musst nun leider gehen, sagst du, als du die Hand wieder auf meinen Kopf legst. „Kraft. hier kein Punkt, da der Satz weitergeführt wird - siehe Zeichensetzung direkte Rede“, sagst du. Und als wäre es der Schlüssel zu einem Zauber Komma habe ich das Gefühl, Energie ströme durch deine Hand von dir zu mir.
Du musst gehen, ja. Die Kinder warten auf dich. Die Kinder. Sie sind genauso schön wie du. Ganz wunderbar. Ich würde gerne mit dir kommen, um sie zu sehen und ihnen, wenn sie hinfallen, meine Hand sanft tröstend auf den Kopf zu legen, wie du es bei mir tust. Ich habe dir schon oft gesagt, wie bezaubernd ich deine Kinder finde.
Du gehst. Ich sehe dir noch eine Weile hinterher. Dass ich Angst vor deinem rostweißen Auto und noch mehr Angst vor deinem Fahrstil habe Komma bin ich nie müde geworden dir zu sagen. Ich muss lächeln.
Ja, ihm habe ich auch schon oft gesagt, dass ich Angst vor deinem rostweißen Auto und noch mehr Angst vor deinem Fahrstil habe. Zumindest was das Auto anbelangte war er anderer Meinung.
Ich lächle nicht mehr. Viele Dinge habe ich dir schon gesagt, andere warten noch darauf, vieles weißt du, ohne dass es große Worte braucht.
Doch eines gibt es, das ich dir wohl nie sagen werde.
Ich werde dir wohl nie sagen, dass ich deinen Mann über alles liebe.
Liebe Grüße

Struppi
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
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