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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 23.01.2012, 14:17   #1
männlich Schmuddelkind
 
Benutzerbild von Schmuddelkind
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798

Standard Fernweh

Auf feuchter Wiese lieg' ich da,
das Gras an meinem Nacken fern,
die Wolken sind zum Greifen nah.
Für eine Weile bin ich gern.

Der Himmel drückt auf meine Brust
und strahlt in unbekannter Farbe.
Es wird quälend mir bewusst,
dass ich Fernweh nach mir habe.
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.01.2012, 13:10   #2
männlich Ayatollah
 
Benutzerbild von Ayatollah
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Vientianne
Alter: 37
Beiträge: 735

Nur ein paar Auffälligkeiten:
1. S1Z 4 ist etwas...antiklimatisch. Absicht? Kann man "gern" sein? Eine raffinierte Konstruktion, aber ich komm im Moment nicht dahinter!

2. Fernweh nach sich selbst?

Ich glaube dieses Gedicht erinnert mich schon an persische Poesie, wo es zum Teil sehr schöne Sprünge in den Gedanken gibt. Nur bin ich im Moment nicht sicher was die Aussage ist...aber deswegen finde ich gut, dass man sich damit auseinandersetzt!
Ayatollah ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.01.2012, 13:24   #3
männlich zenbroetchen
 
Dabei seit: 01/2012
Ort: Hamburg
Alter: 52
Beiträge: 49

Das erinnert mich daran wenn man so draußen am Boden liegt und in den Himmel schaut, sich vorzustellen man hängt an der Decke und schaut nach unten.
Dadurch werden eingefahrene Wahrnehmungsmuster unterbrochen und nach einer Weile sieht man das Bild wie neu.

Das tust du ja irgendwie auch, wenn du nah und fern vertauschst beim Gras im Nacken und dem Griff zu den Wolken. Schönes Bild.
zenbroetchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.01.2012, 13:51   #4
männlich Schmuddelkind
 
Benutzerbild von Schmuddelkind
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798

Zitat:
Das erinnert mich daran wenn man so draußen am Boden liegt und in den Himmel schaut, sich vorzustellen man hängt an der Decke und schaut nach unten
Ja, guter Vergleich! Das Nahe scheint fern und das Ferne nah. Man ist sich selbst fremd und verspürt diese starke Sehnsucht nach dem eigenen Ich. Das kann wohl schon einen Großteil Ayatollahs Fragen erklären. Ich möchte mich deinen "Auffälligkeiten trotzdem widmen:

Zu 1.: Ja, als antiklimatisch kann man das wohl schon auffassen. Es wird deutlich, dass das eigene Sein als Leid aufgefasst wird, weil eben immer diese Entfremdung da ist, diese Diskrepanz zwischen dem Geist und dem Körper, aber in der Vorstellung, den Körper verlassen zu haben, findet das LI Gefallen am Sein.

Zu 2.: Das eigene Ich ist etwas Fremdes, Verborgenes, dem wir immer hinterhereilen, ohne zu wissen, ob es dieses Ich gibt und ob wir es finden können. Fernweh beschreibt diese Sehnsucht nach dem unbekannten Ich.
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
entfremdung, himmel, körperlichkeit, wiese

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