In vino veritas?

[otto]

Die frage ist der antwort schwerster teil.
Doch umgekehrt ergibt ein andrer schluß
Die antwort. Nicht die frage ist es, weil,
So oder so herum, es stimmen muß.
Wer weiß denn das? So fragt der denker sich,
Wenn er in dunkler kammer, klug allein
Vor einer kugel sitzt, scheint sicherlich
Die lösung leicht, im geist vom alten wein.
Dann dreht sich alles um den fixen ort
Des Archimedes, gleich fällt diesem auf,
Es gibt ihn nicht, es gibt nur dieses wort,
Das jenen punkt nennt, für der welten lauf.

So fragt der geist, doch weiß er, wie es ist,
Das ihn erschuf, und wie er es vermißt?

[Thing]

Ein sehr schnuckeliges, aber entbehrliches Komma habe ich entdeckt, das mich s e h r erfreut hat, zeigt es doch, was hinter dem Gedicht so alles steckt.

Der letzte Vers bekommt von mir einen Stern, auch wenn das nicht wiegt.

Lieber otto,

toll!

LG
von
Thing

[otto]

Danke, dass Du mir eine Antwort gegeben hast, obwohl ich Dich doch nicht fragte.

So sei mein Gedicht die Frage an die Leser, ob der Punkt nur eine gedachte Stelle im Weltenraum ist. Und auch d a n n noch ist, wenn sie dem Wein ein wenig zu viel zugesprochen haben. Nach meinen Erfahrungen sind es dann zwiefach gedachte. Aber das macht nichts mehr, kann man doch nicht das Gedachte einfach mit der Wahrheit des Weines doppeln. Oder sehe ich das falsch, weil es noch zu früh ist, der Wahrheit des Weines auf den Grund zu gehen. Es verwundert schon, dass nichts wirklich gewiß ist, außer, dass sich auch das Ungewisse ändert.

Und der Stern wiegt nicht? Offensichtlich aber das Komma. Du bist ja ein Hingucker!

Liebe Grüße an den (Über-)Leser.

otto.