Fast perfekte Stille

[nimmilonely]

Fast perfekte Stille

Was bleibt am Ende eines Tages,
wenn Mitternacht die Straßen fegt
und eine fast perfekte Stille
sich über leere Gassen legt?
Da schlendern traurige Gestalten,
die im Laternenlicht vergehn,
die ihre Wege still verwalten,
um nicht zu fragen, wo sie stehn.
Da liegen Schatten ohne Obdach,
ohne Gesicht und ohne Wert.
Wie aussortierte Mangelware,
die braune Parkbänke beschwert.
Da daddeln Grüppchen unter Bäumen
und jagen virtuelles Glück.
Dimensionen zweier Welten
verschmelzen mit nur einem Klick.
Da schlummern Dutzend Entenküken
streng von der Mutter überwacht.
Wenn unbefugte Schritte drohen,
dann wird bedrohlich laut gequakt.
Da ist noch mehr, was ich nicht sehe,
das hinter Wänden still geschieht.
Da ist die fast perfekte Stille,
die dieser Nacht ihr Klangbild gibt.

[Neuer Neuling]

Mir gefällt der Titel und die Idee einer fast perfekten Stille, da Perfektion ein absoluter Zustand ist, dem nichts hinzugefügt oder genommen werden muss. Das "fast" zerstört daher annähernd diesen Zustand durch jene beschriebenen Handlungen, was daher sehr gelungen ist für dieses Gedicht, dennoch finde ich die Entenküken unpassend in einer solchen Atmosphäre, welche Du in den letzten Versen aufgebaut hast. Schlicht meine Meinung,

Gruß, Neuer Neuling.