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Alt 17.02.2014, 22:14   #1
weiblich Mondlicht
 
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Dabei seit: 02/2014
Alter: 26
Beiträge: 12


Standard Ein Fest für die Liebe

Das ist meine erste Geschichte in diesem Forum, aber ich hoffe sie gefällt

Ich rannte schneller und schneller. Überall um mich herum lachten Menschen, teilten sich Getränke und Speisen, alberten herum, tanzten und bewunderten die vielen Lichter und Feuerwerk im Himmel.
Ich war wohl die Einzige, die sich nicht amüsierte. Ich war blind für die schöne Dekoration, die Lichter und die Liebe, die durch die Gassen schwebte und die Menschen glücklich machte. Vielleicht, weil mein Herz diese Liebe nicht wollte. Es wollte eine andere Liebe, die Liebe eines anderen Menschen und ich hatte ihn gesehen. Mit einem anderen Mädchen, nicht mit mir, auf diesem Fest und er kostete zweifellos auch von der Liebe in dieser Luft.
Wie alle anderen. Ich wusste, dass zwischen ihnen mehr lief. Jeder, der dieses Fest besuchte, kam alleine wenn er Liebe suchte und kam in Begleitung, wenn er dieser Person seine Liebe zeigen wollte.
Es war schon immer so. Und das bedeutete er liebte mich nicht. Unmöglich. Dabei war ich so überzeugt gewesen, er würde es tun.
„hey, was machst du denn hier?“, rief eine Stimme. Es war Joshua. Ich blieb nur stehen, um zu sehen, mit wem er hier war. Ich wollte den Beweis sehen, dass er mich nicht mehr wollte. Aber da war niemand bei ihm. „Bist du in Begleitung hier?“, fragte er weiter.
Ich war froh, dass noch keine Tränen gekommen waren. „Nein, siehst du doch, Idiot“, sagte ich und wollte weiter gehen. „Das hatte ich gehofft. Lass uns doch gemeinsam gehen, wenn wir beide alleine hier sind...?“, sagte er und sah mich hoffnungsvoll an. Ich konnte nicht. Ich würde Joshua niemals lieben, also sollte ich ihm niemals falsche Hoffnungen machen.
„Nein, tut mir Leid. Ich wollte gerade gehen“, sagte ich.
„Ach komm. Ich würde dich liebend gerne als Begleitung haben“, sagte er und lächelte traurig. Jeder wusste, dass es an diesem Abend nichts anderes hieß als: Ich würde dich liebend gerne als Geliebte haben.
„Nein, tut mir Leid. Aber ich möchte nicht deine Begleitung sein. Ich möchte die Begleitung von jemand anderem sein, nur kann ich das nicht. Also gehe ich“, sagte ich.
Ich war überrascht, wie einfach es war, in dieser Sprache zu sagen,wie man fühlt. An jedem anderen Tag, wäre es wirklich nur um Begleitung gegangen. Heute geht es um Liebe, und jeder weiß das.
„ich werde auf dich warten. Ich werde den ganzen Abend hier auf dich warten. Vielleicht denkst du noch mal drüber nach.“ Er sah mich nicht an, er schaute auf den Boden. Und jeder wusste, dass er eigentlich gesagt hatte: Ich werde mein Leben lang auf dich warten. Vielleicht liebst du mich doch irgendwann.
„Warte nicht. Es ist kalt, du wirst frieren“, sagte ich. Aber ich meinte nicht ihn, ich meinte sein Herz. Damit drehte ich mich um und ging davon. Und seltsamerweise kamen keine Tränen. Als wäre es ein Ausgleich gewesen. Mir wurde das Herz gebrochen und ich brach ein Herz. Ganz einfach. Wenn es wirklich so wäre, hätte schon jeder Herzen gebrochen und alle würden mit gebrochenen Herzen durch das Leben laufen. Ein Glück war ich eine Ausnahme.
Und trotzdem war ich froh, dass es für mich galt, denn ich wollte die Schmerzen nicht, die Joshua jetzt haben würde. Ich konnte sie mir nicht vorstellen. Er tat mir Leid, sehr sogar.
Meine Schritte wurden langsamer, warum wusste ich nicht. Ich stellte mir Joshua vor, an diesem Baum, wie er erfror, und seltsamerweise kam jetzt der Schmerz. Ein fremder Schmerz.
Ich wollte nicht alleine sein, so wie Joshua. Ich wollte nicht. Ich bekam Angst. Wahre Liebe, das war Unsinn. Und alle die daran glaubten waren Tölpel. Aber alle auf dem Fest glaubten daran. Dummköpfe. So etwas gab es nicht. Niemals.
Ich blieb stehen. Warum wusste ich nicht.
Eine halbe Ewigkeit stand ich so da. Dachte an Joshua.Das Feuerwerk ging zu Ende. Das Fest würde noch ein paar stunden bleiben , auch wenn viele schon gingen. Manche würden bis zum Morgen bleiben. In der Hoffnung, diese eine Person würde noch kommen.
Die Menschen strömten an mir vorbei, in Paaren und es war seltsam, dass ich keinen Schmerz, nur eine leichte Eifersucht spürte. Und dann kam er, zusammen mir ihr. Hand in Hand. Ich spürte keinen Schmerz, ich spürte bloß Wut. Wut, dass er jemanden hatte und ich noch alleine war.
Ich drehte mich um und ging zurück. Ich wusste nicht wieso ich es tat. Es war verrückt und hirnrissig, aber ich tat es. Ich sah Joshua an dem Baum. Er saß da, die Arme um den Körper geschlungen, als würde er wirklich erfrieren.
„Du hast gewartet.“, stellte ich fest und blieb vor ihm stehen. „Ja, auf dich. Aber das weißt du ja“, sagte er, „Hast du jetzt immer noch die selbe Meinung?“ Ich sah die Hoffnung in seinen Augen, die wohl nie erlöschen würde. „Nein, habe ich nicht. Ich...Ich wollte nicht alleine sein. Und du bist dann meine erste Wahl", sagte ich.
Er starrte mich an, als wäre ich ein Engel oder der Weihnachtsmann oder beides zusammen. „Wirklich?“ Nein, er sah mich an, als wäre ich seine Liebe, als würde ich ihn lieben. „Ja“, sagte ich. Wusste er, dass ich nicht die volle Wahrheit sagte?
Er stand auf und streckte seine Hand aus. Ich nahm sie. Jetzt gingen wir zusammen auf das Fest. Schauten die kläglichen Reste an, aber es war besser als vorher. Besser, als jemals zuvor.
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Alt 01.04.2014, 03:30   #2
weiblich Damaris
 
Benutzerbild von Damaris
 
Dabei seit: 03/2008
Ort: München
Alter: 57
Beiträge: 261


Hallo Mondlicht,
eine hübsche, berührende Geschichte, mitten aus dem Leben. Zauberhaft melancholisch und hoffnungsvoll ohne Schmalz. Hier ein paar Verbesserungsvorschläge.

Zitat:
„hey, was machst du denn hier?“,
Zitat:
„ich werde auf dich warten.
Zitat:
Das Fest würde noch ein paar stunden bleiben , auch wenn viele schon gingen.
Satzanfang und Stunden groß schreiben

Zitat:
Ein Glück war ich eine Ausnahme.
Zum Glück...

Zitat:
„Hast du jetzt immer noch die selbe Meinung?“
Bist Du...der selben Meinung.

Liebe Grüße, Damaris
Damaris ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.04.2014, 17:16   #3
weiblich Mondlicht
 
Benutzerbild von Mondlicht
 
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Alter: 26
Beiträge: 12


Danke für deine Rückmeldung Es freut ich, wenn sie dir gefällt. Ich werde die Geschichte noch mal überarbeiten.

Liebe Grüße, Mondlicht
Mondlicht ist offline   Mit Zitat antworten
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