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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 28.07.2012, 09:09   #1
männlich Ex-DrKarg
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Standard Rechtschreibreformen

Rechtschreibreformen

©Hans Hartmut Karg
2012

Rechtschreibreformen, überflüssig wie ein Kropf,
Verwirren die Lust und Laune zum Schreiben.
Bliebe bestehen der ganz alte Zopf,
Würde so mancher beim Schreiben bleiben.

Gibt es denn nicht bedeutendere Dinge zu lösen,
Als an Rechtschreibung herumzuschrauben?
Müssen wir denn latent wichtige Lösungen verdösen,
Nur weil wir uns Überflüssiges erlauben?

Kinder, die Diktate nicht mehr üben und schreiben,
Werden in der Schreibsprache nicht mehr kompetent,
Denn wie sollte diese interessant für den bleiben,
Der sich ständig in Anwandlungen verrennt?

Die Sprache ist doch kein Feld für Spinner,
Wenn sie lebendig-kommunikativ bleiben soll.
Sie ist und bleibt auch kein Feld für Skinner,
Weil sie mehr ist, als Konditionierungswohl.

Wer an der Sprache frevelnd schraubt,
Der hat ihre Lebenskraft nicht begriffen,
Mit der sie sich schöpferisch ständig erlaubt,
Was mit alten Regeln längst eingeschliffen.

*
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Alt 28.07.2012, 09:47   #2
weiblich Rosenblüte
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Hallo Dr Karg,

deine Worte kann ich nur unterschreiben. Recht hast du!

Diese willkürlichen Regeln haben nur Verwirrung gestiftet. Manches erscheint logisch, z. B. die ss-ß-Regel, anderes hingegen völlig absurd, wie die Eindeutschung der Fremdwörter. Und welcher Erwachsene, geschweige denn welches Kind, kennt sich schon mit den neuen Komma-Regeln aus? Das Argument, dass gerade für Kinder die Rechtschreibung leichter geworden wäre, halte ich für falsch.

Eine Reform, die ihren Namen verdient, hätte sich an den Entwicklungen von heute orientieren müssen. Z. B. hätte im Computer-Zeitalter die konsequente Kleinschreibung eingeführt werden müssen.

Was mir persönlich allerdings auch nicht zugesagt hätte. Ich fand die deutsche Rechtschreibung gut, so wie sie war, hätte ruhig so bleiben können.

Lieben Gruß
Rosenblüte
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Alt 28.07.2012, 10:17   #3
weiblich Ilka-Maria
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Das Thema "Rechtschreibreform" tauchte schon mehrmals im Forum auf. Deshalb ist dazu kaum noch Neues zu sagen, außer daß ich Verständnis dafür habe, wenn sich jemand in einem Gedicht über seinen Ärger Luft macht. Auch widerspreche ich, daß die "ss/ß"-Regelung logisch ist, vielmehr war sie in der alten Rechtschreibung wesentlich eingängiger begründbar, denn das stark betonte "ß" wie beispielsweise in "daß", "muß" und "Fluß" galt als Schlußlaut; außerdem vermied es bei zusammengesetzten Wörtern das nun gültige und häßliche "sss".

Diese Reform ist auch längst keine Reform mehr, sondern ein Dauerbrenner, denn viele Begründungen der KMK stellten sich als falsch heraus, so daß etliche neue Regelungen wieder zurückgefahren wurden und immer noch werden. Längst haben die Mitglieder der KMK auch erkannt, daß sie sich damit einen Arbeitsplatz auf Lebenszeit schaffen und ihre Besitzstände verteidigen können. Somit trägt die KMK Züge einer terroristischen Diktatur: Bloß nicht aufgeben, denn wo sollte man denn nach dem Machtverlust hin?

Im übrigen scheint die entstandene Unsicherheit, die dieses Machwerk geschaffen hat, von so manchem tumben Geist als Freibrief in Anspruch genommen zu werden, mit der deutschen Sprache schlampig umzugehen.
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Alt 28.07.2012, 10:30   #4
weiblich Rosenblüte
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Ich stimme dir in allen Punkten zu. Von mir aus hätte auch das ß bleiben können. "Logisch" ist wohl der falsche Ausdruck, was die Entwicklung betrifft. Ich meinte damit lediglich, dass diese Regel leicht umsetzbar ist.

Die meisten Leute sind heute in der Rechtschreibung ohnehin nicht mehr sehr bewandert und es stimmt, dass die Neuregelungen, die zu einer babylonischen Verwirrung führten, oft als Ausrede benutzt werden. Andererseits, wenn diese Reform willkürlich zusammengeschustert wurde, warum sollte nicht jedermann die Freiheit haben, sich seine eigenen Regeln zu machen, wie es ihm gerade passt? Zumal ohnehin keiner mehr durchblickt.

Ein Dauerbrenner, das ist wahr. Und immer wieder von Neuem ein Ärgernis.
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Alt 29.07.2012, 11:13   #5
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Rechtschreibreformen

Liebe Ilka-Maria, liebe Rosenblüte,

für Eure guten Kommentare danke ich Euch sehr. Tatsächlich entsteht das Ärgernis - so sehe ich es - auch aus der Tatsache, dass wir jetzt wiederholt mit zwei oder gar drei unterschiedlichen Rechtschreibweisen zu tun haben. Das war vorher nicht der Fall!

Etwas Gewachsenes, wie die Sprache, kann man zwar qua Gesetz verändern wollen. Aber ich habe manchmal den Eindruck, dass von dieser Reform nur die Orthograhiewerke, die Lehrmittelverlage und die Schulbuchverlage profitiert haben, nicht aber die Dichter und/oder Leser.....

Herzliche Grüße R. R. Karg
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Alt 29.07.2012, 13:13   #6
männlich Martand
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Die ständigen, wichtigtuerischen Rechtschreibreformen sind wie die Bildung, und exestieren nur, weil die Leute immer mehr verblöden, aber nicht genau wissen, wie sie damit umgehen sollen. Man könnte darüber Bücher schreiben, doch letztendlich würde es immer wieder auf diesen einen Punkt hinauslaufen.

Objektiv gesehen ist sowas nämlich völlig unnötig, ein einziges Ärgernis.
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Alt 29.07.2012, 13:22   #7
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Martand Beitrag anzeigen
Objektiv gesehen ist sowas nämlich völlig unnötig, ein einziges Ärgernis.
Objektivität, lieber Martin, ist immer eine Sache der Perspektive. Säße ich in der KMK, wäre ich über meine monatlich leicht verdienten Einkünfte sicherlich glücklich genug, dieses Flämmchen weiterhin zu nähren. Sicherer kann man sein Geld nicht "verdienen".

Und was den Kritikern der KMK-Reform Stoff für die Tagespresse gab, war für die Buchverlage ein Eldorado. In vermeintlich "vorauseilendem Gehorsam" ließen sie neue Wörterbücher drucken - wer hätte ein solches Riesengeschäft im Rinnstein liegen gelassen? Um des Geschäftes Willen sind die Buchverlage den Reformkritikern in den Rücken gefallen. So funktioniert Wirtschaft.

Ergebnis: Die Schlechtschreibreform wurde durch die Buchverlage zementiert, bevor sie öffentlich war, und niemand weiß, wie man etwas korrekt schreibt.
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Alt 29.07.2012, 13:39   #8
männlich Desperado
 
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Sry, aber seit der Flussschifffahrt und der Gämse mach ich diesbezüglich was ich will.

Die können mich alle mal, ich hock doch nicht meine Kindheit und Jugend in der Schule ab, nur um irgendwann gesagt zu bekommen, daß das alles so nicht mehr stimmt, nur weil ein paar gelangweilte Professoren nichts Gescheites mit ihrer Zeit anzufangen wissen.

Rechtschreibreform kann, muß und darf nur von unten kommen, aus der Mitte des Volkes gewissermaßen.

Meine Meinung
Desperadolo
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Alt 29.07.2012, 13:46   #9
männlich Martand
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Zitat:
Objektivität, lieber Martin, ist immer eine Sache der Perspektive. Säße ich in der KMK, wäre ich über meine monatlich leicht verdienten Einkünfte sicherlich glücklich genug, dieses Flämmchen weiterhin zu nähren. Sicherer kann man sein Geld nicht "verdienen".

Und was den Kritikern der KMK-Reform Stoff für die Tagespresse gab, war für die Buchverlage ein Eldorado. In vermeintlich "vorauseilendem Gehorsam" ließen sie neue Wörterbücher drucken - wer hätte ein solches Riesengeschäft im Rinnstein liegen gelassen? Um des Geschäftes Willen sind die Buchverlage den Reformkritikern in den Rücken gefallen. So funktioniert Wirtschaft.

Ergebnis: Die Schlechtschreibreform wurde durch die Buchverlage zementiert, bevor sie öffentlich war, und niemand weiß, wie man etwas korrekt schreibt.
Nun, das Volk muss die Bücher ja nicht kaufen. Im Endeffekt dreht man sich bei Dingen wie Politik, Bildungssysteme oder eben hier die Rechtschreibreform immer im Kreise: viel passiert, doch die Grundsteine bleiben unverändert. Dies festzustellen entstammt meines Erachtens nicht einer subjektiven, dogmatischen Perspektive, sondern ist nüchterne Philosophie über eine dekadente und beschäftigungsmüde Gesellschaft.

Wie Desperado etwa in die gleiche Kerbe hauend bemerkte: die netten "Reformer" wären sicher schnell weg vom Fenster, gäbe es mehr systemkritische, genauer hinschauender Menschen, doch wer ist schon noch Philosoph in einem alles schluckenden Volke?

LG an alle
Martin
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Alt 29.07.2012, 13:50   #10
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Desperado Beitrag anzeigen
... nur weil ein paar gelangweilte Professoren nichts Gescheites mit ihrer Zeit anzufangen wissen.
Sorry meinerseits, Desporado. Deine Sicht kann ich gut verstehen. Aber zum besseren Verständnis: In der KMK saßen keine Professoren, keine Sprachwissenschaftler, keine Germanisten und auch sonst keine -isten. Das waren alles Laien - ausgenommen Prof. Dr. Ickler, dessen Mahnungen und Einwände gnadenlos niedergeschmettert wurden.

Unsere neudeutsche Rechtschreibung beruht auf den Beschlüssen sprachfremder Wirrköpfe, die sich pseudowissenschaftlich an "Quäntschen" festgebissen haben wie an einem Hundekuchen. Weil das ja von "Quantum" kommt statt von Quent .
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Alt 29.07.2012, 13:56   #11
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Zitat:
Zitat von Martand Beitrag anzeigen
Nun, das Volk muss die Bücher ja nicht kaufen.
Das ist "wishful thinking".

Es geht auch nicht darum, ob jemand den neuen Rechtschreibduden im Regal stehen hat, sondern - wenn man im Beruf ist - was der Boss entscheidet. Ich schreibe nach wie vor "daß", solange ich für meinen alten Boss tätig bin. Bei meinem jungen Boss muß(ss) ich mich anpassen.

Ich schreibe auch nach wie vor über notleidende Kredite, nicht über Not leidende Kredite, aber vielleicht wäre es hier mal an der Zeit, solche Euphemismen aufzuheben und einfach zu sagen: Der Schuldner kann seinen Kredit nicht tilgen. Sprache kann nämlich sehr einfach sein.
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Alt 29.07.2012, 14:05   #12
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Zitat:
Das ist "wishful thinking".
Ja, da sich die breite Masse nicht zu Reformern/Philosophen verpflichtet fühlt.
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2012, 14:16   #13
männlich Desperado
 
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Hallo Ilka-Maria,

wer auch immer dafür verantwortlich zeitigen mag, waren's eben Möchtegernprofessoren, ich wurde jedenfalls nicht gefragt, den Schulkindern hat's reichlich Verdruss gebracht, ich finde das ganze Remmidemmi absolut überflüssig, zwanghaft aufgesetzt und nicht zuletzt gehörig anmaßend.

Ich kann sogar das alte Schriftdeutsch entziffern, hab das alte scharfe S gelernt und noch so ein paar Erneuerungen in Schreibschrift über mich ergehen lassen, bin also so gesehen durchaus flexibel, aber was zuviel ist, ist einfach zuviel. Vor allem, wenn es kein nachvollziehbares Wieso weshalb warum gibt dafür und die leidige Sache lediglich noch leidiger gemacht wird als sie ohnehin schon immer war.

Im Großen und Ganzen richte ich mich ohnehin danach, so ich's am Rande mitbekommen hab', im Regal steht sogar der entsprechende Wälzer, aber so manche "Neuerung" tut einfach nur grässlich weh, Ursprung und Zusammenhang her oder hin.

Streiten will ich deshalb freilich mit niemandem, meine Güte, es gibt dann doch Wichtigeres, würd ich mal meinen, ich nehm mir nur rotzfrech die Freiheit, die ich meine. Hab zum Beispiel das Korrekturprogramm abgestellt, weil mich der notorische Kringelheini einfach nur nervt.

Schönen Sonntag!
Desesperado (in spain)
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Alt 29.07.2012, 14:17   #14
weiblich Rosenblüte
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Die breite Masse hat gar keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Entsprechende Klagen wurden abgeschmettert. Wenn jemand in der Schule oder, wie Ilka schreibt, im Beruf, nach dem früheren Regelwerk schreiben würde, würde er die rote Karte sehen. Wir sollten damals in der Arbeit unsere alten Duden einmotten und wurden mit neuen Bertelsmann-Wörterbüchern ausgerüstet nebst Schulungen, in denen uns vermittelt wurde, wie toll und zeitgemäß die Reform wäre. Das Ganze erinnert mich an 1984 von George Orwell, in dem den Menschen weis gemacht wird, dass 1 + 1 = 3 wäre oder so ähnlich und dieses falsche Ergebnis zur Selbstverständlichkeit wird.
Rosenblüte ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2012, 14:24   #15
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Zitat:
Die breite Masse hat gar keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Entsprechende Klagen wurden abgeschmettert.
Nich' ? Bisher dachte ich immer, alle Staatsgewalt (und ähnliches) geht vom Volk aus.

Na ja, Demokratie gibt es sowieso nur auf dem bürokratischen Papier, ist wie immer auch hier so. Die Frage ist, ob sich dieser traurige Umstand noch irgendwann mal ändern wird.

Zitat:
Das Ganze erinnert mich an 1984 von George Orwell, in dem den Menschen weis gemacht wird, dass 1 + 1 = 3 wäre oder so ähnlich und dieses falsche Ergebnis zur Selbstverständlichkeit wird.
Das ist aber ein schlechtes Beispiel, denn Mathematik ist Fakt und hängt nur wenig von den einzelnen Meinungen anderer ab. Will man aber eine andere Rechtschreibung, mehrheitlich, so denke ich, sollte diese auch umgesetzt werden, wenn wir tatsächlich in einer Demokratie leben, doch..

an Ilka-Maria
Macht hat leider nur der, der das Geld hat.
Martand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2012, 14:36   #16
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Martand Beitrag anzeigen
an Ilka-Maria
Macht hat leider nur der, der das Geld hat.
Wennde als Individuum Geld hast, haste alles. Das ist die Realität. Links und rechts davon dümpelt die Ideologie - und die kostet das Geld der Allgemeinheit.
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Alt 29.07.2012, 14:41   #17
männlich Martand
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Hast ja recht, ich wollte damit deinen Beitrag über das "scharfe s und den alten Boss" bestätigen.

_________________________________
P.S.: Immer wieder interessant an solchen Fäden: Gedichte über die populistischsten, volksnahen Themen kriegen die meisten (Off-Topic-)Kommentare, was eine Grundsatzdiskussion über unsere allgemeinen Werte hervorruft.

Und nochwas:

Zitat:
Wennde als Individuum Geld hast, haste alles. Das ist die Realität. Links und rechts davon dümpelt die Ideologie - und die kostet das Geld der Allgemeinheit.
Uneingeschränkt Zustimmung, solange der reiche Besitzer weiß, mit seiner "Macht" umzugehen - und so Geld zu Politik/Macht zu machen. Es gibt auch sehr viele Millionäre ohne große Erscheinungsweise.

Geändert von Martand (29.07.2012 um 15:08 Uhr) Grund: P.S.
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Alt 29.07.2012, 14:52   #18
weiblich Rosenblüte
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Als die neue Rechtschreibung eingeführt wurde, habe ich in einem staatlichen Lehrerfortbildungsinstitut gearbeitet. Die Reform wurde von vielen Grundschullehrern begrüßt, die argumentierten, die deutsche Rechtschreibung sei zu kompliziert und würde den Kindern zu viele Schwierigkeiten bereiten. Sie konnten anscheinend nicht voraussehen, dass die Neuregelungen noch in weit größerem Maße zur Verunsicherung beitragen würden.

Ich denke, die Ursachen für den saloppen Umgang mit der deutschen Sprache sind woanders zu suchen als im alten Regelwerk. Schon Jahre, bevor die Reform in Kraft trat, wurden viele Klagen laut, dass immer weniger Menschen die Rechtschreibung korrekt beherrschen. Das ist aber meines Erachtens ein Problem der mangelnden Bildung. Viele Kinder lesen überhaupt keine Bücher mehr, geschweige denn was Anspruchsvolles. Unser Bildungssystem versuchte der Misere mit immer neuen Reformen zu begegnen, die dann wieder eingestampft wurden. So verkam die Schule zusehends zum Experimentierfeld und bot den Kindern keine verlässlichen Grundlagen mehr.
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Alt 29.07.2012, 19:03   #19
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Rosenblüte Beitrag anzeigen
So verkam die Schule zusehends zum Experimentierfeld und bot den Kindern keine verlässlichen Grundlagen mehr.
Und das seit 50 Jahren.
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Alt 30.07.2012, 16:21   #20
männlich Ex-DrKarg
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Standard Re: Rechtschreibreformen

Liebe Ilka-Maria, liebe Rosenblüte,
da kann ich nur zustimmen! Eine Großreform, eine Kleinreform und ein Reförmchen jagt das andere, Lehrkräfte werden demotiviert und verheizt, Eltern nachhaltig verprellt - und die Schülerinnen und Schüler haben nichts davon!
Herzliche Grüße und vielen Dank für die guten Kommentare!
R. R. Karg
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