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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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09.09.2015, 18:09 | #1 |
R.I.P.
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Morgen reise ich ab
Der Versuch, dir einen Brief zu schreiben
Die Luft ist mild. Das Licht ist nicht mehr verschlafen, sondern klar. Und die Bänke sind leer. Mädchen lassen ihre Haare wieder wachsen. Es bleibt nur das Bild, das starke bunte Bild des Sommers, unseres Sommers, das ich abends herauf beschwöre, um Schlaf und Glück näher zu sein. Der Wechsel der Jahreszeiten ist ergreifend, nur zu vergleichen mit dem Menschen, der fühlt, der liebt. Du darfst nicht denken, dass ich dich weniger liebe, nun da der Sommer vorbei ist. Es wäre schön, wenn wir uns noch einmal sehen könnten, bevor die Blätter fallen. Aber du darfst nicht daran glauben, ich habe so viel zu tun. Gestern habe ich noch einmal den Yankee doodle am Klavier gespielt. Das gute alte Lied tut weh. Wenn du mich nur nicht zum Weinen bringst ! Merith 09.09.2015 |
09.09.2015, 19:35 | #2 |
abgemeldet
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Es hat vielleicht so eine Hotelzimmerstimmung und Pianobar und Kreuzfahrt.
MFG |
09.09.2015, 22:03 | #3 |
gesperrt
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Es klingt wie eine Sommerliebe, die es aber in den Herst geschafft hat.
Das LI fürchtet sich vor Traurigkeit, klammert sich ein wenig an Melancholie und weiß von einer winterfesten Liebe. Zurück bleibt immer, was in einem ist, und so bleibt der Sommer zurück, die Liebe aber nicht. Fast flehend der Wunsch, dass er sie nicht zum Weinen bringt, das schafft er wohl immer wieder, aber man spürt auch ein kleines Glück in den Zeilen. Hoffen wir, dass sich das LD die Merithen verdienen kann. Ein wunderbares, zauberhaftes Gedicht, liebe Merith. Jeronimo Yankee Doodle kam in die Stadt, er ritt auf seinem Pony, er steckte sich eine Feder an den Hut und nannte sie Makkaroni. Vater und ich gingen in das Lager, zusammen mit Kapitän Gooding, und da sahen wir die Männer und die Jungs und die waren so dick wie Wackelpudding. Und dann sahen wir eine riesige Kanone, so groß wie ein Ahornbaumstamm, auf einem verflixt kleinen Karren, so einen, wie Vater für das Viehfutter hatte. Und jedes Mal, wenn sie schossen, brauchte es eine Menge Pulver, es machte Lärm wie Vaters Gewehr nur war es um einiges lauter. Ich kann dir gar nicht sagen, was ich alles sah, sie machten solch einen Qualm, ich nahm meinen Hut ab, verbeugte mich und rannte heim zu meiner Mutter. Lyrics by Dr. Farrell Schackburg in 1755 |
09.09.2015, 22:16 | #4 |
R.I.P.
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Hallo Poesiger,
so locker ist diese Stimmung nicht. Danke für deinen Kommentar. |
09.09.2015, 22:49 | #5 |
R.I.P.
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Lieber Jeronimo,
du hast dich in diese nie vollendeten Zeilen hinein gedacht; meine Freude darüber ist groß. Da ist der junge Mann, der seine erfolgreiche Reifeprüfung im Koffer hat und sich auf dem Weg macht ins nahe Ausland, um dort sein Studium aufzunehmen. Zurück bleibt sein Sommermädchen, dem die Treue so mancher Sommer galt, doch jetzt wird sie fraglich, vielleicht mag sie noch den Herbst überdauern. Sein letztes Anliegen: Bring mich nicht zum Weinen! Das steht mir nicht an. Nur der Yankee Doodle begleitet ihn sein Leben lang, das alte Lied der vergangenen Sommer. Merith |
11.09.2015, 17:47 | #6 |
Ein sehr schönes Gedicht, liebe Merith!
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11.09.2015, 18:19 | #7 |
R.I.P.
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Vielen Dank liebe Silbermöwe, ich wünsch dir einen gemütlichen Abend
Merith |
11.09.2015, 18:37 | #8 |
Hallo Merith,
2 Textanmerkungen: "Es wäre schön, wenn wir uns noch einmal sehen könnten, bevor die Blätter fallen." alternativ: Es wäre schön, wenn wir uns noch einmal sähen / dich/ uns noch einmal zu sehen... Die Modalität des Könnens ist an der Stelle mE überflüssig, weil hier dennoch die Handlung selbst gemeint ist. Anderes Beispiel: "Kannst du was sehen?" - "Ja, da sind zwei Männer. Der eine übergibt dem anderen etwas, scheint ein Paket zu sein..." Die Antwort ist nicht, dass er sehen kann, sondern was er sieht. Und in deinem Fall wäre es wohl kaum so, dass man zwischen dem, wenn sie sich sehen können, und dem, wenn sie sich sehen, unterscheiden müssten, so als ob sie, wenn sie sich sehen können, d.h. wahrscheinlich dass sie die Gelegenheit dazu haben, diese aber nicht umsetzen würden, sagen würden: Ich kann zwar, aber nö, keine Lust. Ich gehe davon aus, wenn sie sich sehen können, dann werden sie sich auch sehen, sodass man es gleichsetzen kann. Wenn man dann aber stilistisch überlegt, welches man schreiben solle, wenn beides geht, bin ich nämlich nur für das Vollverb für eine größere Unmittelbarkeit und Intensität. "Gestern habe ich noch einmal den Yankee doodle am Klavier gespielt." alternativ: Gestern spielte ich / den Yankee Doodle am Klavier. oder gar Gestern spielte ich am Klavier / den Yankee Doodle. dass man fast läse Gestern spielte ich am Klavier: den Yankee Doodle. um dem Titel des Stücks als Aufhänger, als großen Namen, als Referenz einen ganz eigenen Vers zu geben, gönnen, widmen, ihn ins rechte Licht zu rücken |
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11.09.2015, 19:21 | #9 |
R.I.P.
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Hallo Blobstar,
danke, dass du dich so mit meinem "Brief" auseinandergesetzt hast, denn eigentlich ist es ja kein Gedicht - und deswegen sei dem jungen Mann gestattet, dass er in dem eilig und mit schlechtem Gewissen verfassten Brief "Ich würde dich gerne noch einmal sehen" geschrieben hat und nicht das korrekte "sähen" verwendet hat. ich glaube. lieber Blobstar, die Grammatik war dem jungen Mann zu diesem Zeitpunkt nicht so wichtig. Und ich wollte diesen Brief ja möglichst authentisch schreiben. Sein größter, verständlicherweise auch etwas egoistischer Wunsch war, ohne großes Herzeleid aus der Sache herauszukommen. Ein neuer Lebensabschnitt lag vor ihm, die Freude und Neugier wollte er sich nicht trüben lassen. Aber so ganz ist er niemals vom Yankee Doodle und seinem Sommermädchen los gekommen. Lieben Gruß Merith |
15.09.2015, 10:06 | #10 |
Morgen reise ich ab
Liebe Merith
Dein Gedicht hat mir sehr gefallen ! Und dazu ist nichts mehr von meiner Seite hinzu zu fügen ! herzlichst almebo |
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15.09.2015, 11:20 | #11 |
R.I.P.
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Lieber almebo,
danke dir sehr für deinen Kommentar. Lieben Gruß Merith |
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