Der unmögliche Schneck bei Poetry.de

Stachel · 24.04.2016, 18:56

Morgendliche Abendsonne scheint auf einen Schneck.
Dieser trippelt leichten Schleims in Riesenschritten weg,
springt auf eine Zitterpappel, die vor Schreck erstarrt
und fortan in Seelenruhe ungeduldig harrt.

Während unser Schneck apnoetisch hyperventiliert,
weil ein Lichtstrahl beinahe seinen Fühler lau gefriert,
stürzt ein flinker Fink recht müde an dem Baum empor,
summt sein schrilles „Trööööt“ im denkbar lieblichsten Tenor,
sieht dann blinden Auges jenen eisfrittierten Schneck,
schluckt ihn, spuckt ihn aus, schluckt dann sich selbst und beide weg.

Thing · 24.04.2016, 20:03

Hallo, Stachel -

das kann zwar bei mir auf der Skala das alte
"Dunkel wars, der Mond schien helle"
nicht ablösen, aber es ist sehr originell.
Hat bei mir ein Lächeln bewirkt.

Herzlichen Guß
von
Thing

Stachel · 09.05.2016, 19:13

Ein Lächeln ist doch schon mal was.

Das Gedicht vom unmöglichen Schneck hat aber zwei unschlagbare Vorteile:
1. Der Autor ist bekannt.
2. Es gibt nur die eine Version.

Eine "Ablösung", auf welcher Skala auch immer (und wie immer das gehen sollte), wäre aber sowieso nicht intendiert. Gutes kann es nicht genug geben und alles darf friedlich coexistieren.

Freundliche Grüße vom
Stachel

Thing · 09.05.2016, 20:13

Zitat:

Zitat von Stachel

Gutes kann es nicht genug geben und alles darf friedlich coexistieren.

Freundliche Grüße vom
Stachel

Ita est.

LG
R Th

Stachel · 07.07.2016, 12:31

Zitat:

Zitat von Thing

Ita est.

LG
R Th

Was sollte man dem noch hinzufügen, außer ein (wirklich) allerallerletztes Wort?

24.04.2016, 18:56	#1
Stachel Dabei seit: 03/2015 Ort: Niederrhein Beiträge: 955 Meine Gedichte Meine Favoriten	Der unmögliche Schneck Morgendliche Abendsonne scheint auf einen Schneck. Dieser trippelt leichten Schleims in Riesenschritten weg, springt auf eine Zitterpappel, die vor Schreck erstarrt und fortan in Seelenruhe ungeduldig harrt. Während unser Schneck apnoetisch hyperventiliert, weil ein Lichtstrahl beinahe seinen Fühler lau gefriert, stürzt ein flinker Fink recht müde an dem Baum empor, summt sein schrilles „Trööööt“ im denkbar lieblichsten Tenor, sieht dann blinden Auges jenen eisfrittierten Schneck, schluckt ihn, spuckt ihn aus, schluckt dann sich selbst und beide weg.

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24.04.2016, 20:03	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo, Stachel - das kann zwar bei mir auf der Skala das alte "Dunkel wars, der Mond schien helle" nicht ablösen, aber es ist sehr originell. Hat bei mir ein Lächeln bewirkt. Herzlichen Guß von Thing

09.05.2016, 19:13	#3
Stachel Dabei seit: 03/2015 Ort: Niederrhein Beiträge: 955 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ein Lächeln ist doch schon mal was. Das Gedicht vom unmöglichen Schneck hat aber zwei unschlagbare Vorteile: 1. Der Autor ist bekannt. 2. Es gibt nur die eine Version. Eine "Ablösung", auf welcher Skala auch immer (und wie immer das gehen sollte), wäre aber sowieso nicht intendiert. Gutes kann es nicht genug geben und alles darf friedlich coexistieren. Freundliche Grüße vom Stachel