Nimm doch nicht alles in den Mund

[Heinz]

Die Mama sprach: „Ach Adelgund“,
die Kleine zählte knapp zwei Jahr,
nimm doch nicht alles in den Mund,
das ist beileibe ungesund
und birgt so mancherlei Gefahr!

Sei brav, lass auch die Hand da weg,
ein Mädchen tut das nicht, es ist nicht fein!“
Doch Adelgund, zu Lustes Zweck,
schiebt heimlich gleich zwei Finger rein
und schert sich einen feuchten Dreck

um Mamas sorgenvolle Worte.
Sie spielt so gern an ihrer Schnecke
und tut es oft an jedem Orte,
sehr häufig unter ihrer Decke,
mal ganz piano und mal forte.

Zu Mund und Schnecke kamen dann
zwei Brüstchen unter ihrem Leibchen.
Noch später kam der Nachbar Jan,
verliebte sich ins hübsche Weibchen.
Der Knabe wollte dann und wann

bei Adelgund sein Mütchen kühlen,
den roten Mund mit seiner Zunge,
die Brust mit seinen Händen fühlen.
Er war ein böser, schlimmer Junge,
begann in ihrem Schoß zu wühlen.

„Ach Jan, nimm bitte deine Pfoten
ganz schnell da weg, das darfst du nicht.
Die Mama hat mirs streng verboten
und dich bringt sie vors Strafgericht.
Ich bitt dich, mach nicht solche Schoten!“

„Lieb Adelgund, du musst nicht glauben
was Mütter alles so erzählen.
Lass dich aus den Klamotten schälen
und dir von mir die Unschuld rauben.
Wir turteln gurrend wie die Tauben,

und machens wie die großen Leute.
Ich liebe dich und du mich auch
es kitzelt wunderschön und heute
versuchen wir es Bauch an Bauch.“
So wurde Adelgund des Buben Beute.

[Thing]

Doch Jan, der Bube, schaut verstört:
"Das Hymen hat wer längst zerstört.
Und hintendran, ich ahnt es doch,
gähnt nur ein riesengroßes Loch."

Drum prüfe, wer sich selig bindet,
daß er noch was engres findet.

[Heinz]

Liebe Thing,
jetzt machst Du aus einem mittellangen ein längeres Gedicht. Wohin soll das führen? Dein Vierzeiler verbirgt allerdings eine hübsche Pointe; da muss ich das Loch wohl in meinen Hirnzellen vermuten.
Liebe Grüße,
Heinz

[Thing]

ich weiß, daß mein recht laszives Hinterherrufen nicht zu Deinem doch ernsthaft gemeinten Text - frei nach dem Tropfenerfinder - paßt, aber es stach mich der Hafer und ich schrieb aus dem realen Leben.

LG
Thing

[Heinz]

Liebe Thing,
jetzt, wo Du es sagst, fällt auch mir auf, dass dieser Text eigentlich in eine andere Rubrik gehört. Die Verlegenheit hat mich gezwungen, einfach, weil es noch keine Rubrik für Todernstes und Lebensweisheiten gibt, das Ding zwecks Aufmerksamkeiterhaschens und Lerneffektverbreitens genau hier einzustellen.
Nach einem kurzen Kontrollblick stelle ich fest, dass meine Metriklehre auch ganz anderswo hin gehört hätte. Zu spät! Ich bitte um Nachsicht.
Liebe Grüße,
Heinz

[Zen.yu]

Sehr gern gelesen und herzlich gelacht! Großartiges alternatives Ende

Freude
Zen

[Heinz]

Hallo, Zen
was gibt es Schöneres, als eine Leserin zum Lachen zu bringen? Danke, Du hast mir den Beginn des Sonntags versüßt!
Gruß,
Heinz