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Alt 05.11.2012, 22:57   #1
männlich Brutha
 
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Standard In aller Stille

Der Regen prasselte auf die Scheiben des kleinen Apartments. Im Licht einer Kerze saß Fox, in einer Decke gehüllt, auf der Couch. Er nahm sich seine Tasse Kaffee vom Tisch vor ihm und trank einen Schluck. Die heiße Flüssigkeit lief ihm den Hals hinunter und sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen.
Er stelle die Tasse wieder hin und zündete sich eine Zigarette an. Der giftige Qualm kam ihn aus Mund und Nase und hüllte ihn in einen blauen Dunst.

Fox stand von der Couch auf, ging zum Fenster und schaute dem Regen zu wie er auf die Scheibe prasselte. Alles um ihn herum war grau und trostlos. Die Sonne schien für ihn schon lange nicht mehr und der Regen wollte nicht mehr aufhören. Fox atmete noch einmal tief durch und ging dann entschlossen ans Werk.

Der Kaffee in seiner Tasse wurde kalt, während er wartete.
Sie würde ihn noch ein letztes Mal besuchen und Trauer tragen.

Geändert von Brutha (06.11.2012 um 01:29 Uhr)
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Alt 06.11.2012, 21:59   #2
weiblich Ex-sternschnuppe
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Hallo Brutha,

ich mag Geschichten, wo mir nicht alles vorgekaut wird, aber hier ist es mir doch ein bisserl zu wenig. Da hätte ich z. B. lieber ein klein wenig mehr von der "sie" erfahren, statt zweimal, dass der Regen auf das Fenster prasselt (wobei ich mich frage, ob es ein Mansardenfenster ist, sonst müsste es eher "gegen das Fenster" heißen). Da ich weiß, dass Fox sich auf die Couch gesetzt hat, reicht es, ihn später einfach aufstehen zu lassen.
Zitat:
Die Sonne schien für ihn schon lange nicht mehr und der Regen wollte nicht mehr aufhören.
Dass der Regen nicht aufhören wollte, könntest du streichen.

Die letzten beiden Sätze sind jetzt unfreiwillig komisch, was optisch durch den neuen Absatz noch verstärkt wird.
Zitat:
Der Kaffee in seiner Tasse wurde kalt, während er wartete.
Sie würde ihn noch ein letztes Mal besuchen und Trauer tragen.
So wie es da steht, liest es sich, als ob der Kaffee wartete. Dann taucht auch noch eine ominöse "sie" auf, die ihn - damit setzt sich der falsche Bezug auf den Kaffee fort - ein letztes Mal besuchen kommt.

Gerade weil dies ein sehr kurzer Text ist, meine ich, dass da jedes Wort sitzen müsste. Und das tut es hier leider insgesamt nicht.
Ich meine auch, wenn du deinen Satzbau mehr variiert und auf die Kürze nicht so häufig zwei Sätze mit "und" verbunden hättest, wäre das Ganze "spannender" zu lesen.

Noch ein paar kleine Fehlerchen:
Zitat:
... in einer Decke gehüllt, ...
... in eine Decke ...

Zitat:
Er stelle die Tasse wieder hin ...
stellte

Zitat:
Der giftige Qualm kam ihn aus Mund und Nase und hüllte ihn in einen blauen Dunst.
Der giftige Qualm kam ihm ...

Zitat:
... und schaute dem Regen zu (Komma) wie er auf die ...
Ich will aber noch etwas Positives sagen - den Titel finde ich gut, der gefällt mir!

Liebe Grüße
sternschnuppe
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Alt 06.11.2012, 22:36   #3
männlich Brutha
 
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Der Regen prasselte auf die Scheiben des kleinen Apartments. Im Licht einer Kerze saß Fox, in eine Decke gehüllt, auf der Couch. Er nahm sich seine Tasse Kaffee vom Tisch vor ihm und trank einen Schluck. Die heiße Flüssigkeit lief ihm den Hals hinunter. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen.
Er stellte die Tasse wieder hin und zündete sich eine Zigarette an. Der giftige Qualm kam ihm aus Mund und Nase. Blauer Dunst hüllte ihn ein.

Fox stand auf und ging zum Fenster. Alles um ihn herum war grau und trostlos. Die Sonne schien für ihn schon lange nicht mehr. Der Regen, der einst begann, wollte nicht mehr aufhören. Fox atmete noch einmal tief durch und ging dann entschlossen ans Werk.

Der Kaffee in seiner Tasse wurde kalt, während Fox wartete.
Sie würde ihn noch ein letztes Mal besuchen und Trauer tragen.



Vielen dank für die Fehleranalyse, Sternschnuppe. Ich hab das ganze nun ein wenig abgeändert und es gefällt mir zunehmend besser.

Du hast recht, es sind Mansardenfenster. (Wer mal in einer Dachwohnung war mit solchen Fenstern, der weiß was ich meine )
Die öminöse "Sie" ist austauschbar und eine nähere Beschreibung unnötig. Sie spiegelt den Grund und das Ende wieder.

mfg.

Brutha
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Alt 06.11.2012, 23:54   #4
Ex-zonkeye
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An dem Text stimmt leider noch ein ganze Menge nicht:

Zitat:
Der Regen prasselte an die Fensterscheiben des kleinen Apartments (da nirgends erklärt wird, dass es sich um eine Mansarde handelt, muss es "an" heißen - und Fensterscheiben, weil es Apartementscheiben nicht gibt, es sei denn, man schnitte es in Scheiben). Im Licht einer Kerze saß Fox, in eine Decke gehüllt, auf der Couch. Er nahm (sich seine) die Tasse Kaffee vom Tisch vor sich und trank einen Schluck. Die heiße Flüssigkeit lief ihm den Hals hinunter Hat er sie daneben geschüttet? Wenn nicht: Wie unbeholfen ausgedrückt! Warum nicht: Er war so heiß, dass er sich verbrannte. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen.
Er stellte die Tasse wieder zurück und zündete sich eine Zigarette an. Der giftige Qualm kam ihm aus Mund und Nase Wo sollte er wohl sonst "herauskommen"? Was für ein unbeholfen ausgedrückter, überflüssiger Satz!. Blauer Dunst hüllte ihn ein.

Fox stand auf und ging zum Fenster. Alles um ihn herum war grau und trostlos Draußen ist Nacht, und im Zimmer brennt eine Kerze!. Die Sonne schien für ihn schon lange nicht mehr In der Nacht scheint die nie!. Der Regen, der einst begann wenn Du einen anderen Regen meinst als den draußen, müsstest Du Dich klarer ausdrücken, wollte nicht mehr aufhören. Fox atmete noch einmal tief durch und ging dann entschlossen ans Werk.

Der Kaffee in seiner Tasse wurde kalt, während Fox wartete Oben heißt es aber doch, er sei entschlossen ans Werk gegangen. Was denn nun?.
Sie würde ihn noch ein letztes Mal besuchen und Trauer tragen. Woher weiß der Protagonist das? Logisch müsste es heißen: Er stellte sich vor, sie würe ihn ...
Sorry, Brutha, aber auch dieser Text liest sich wie ein missglückter Schulaufsatz über z. B. das Thema "Depression". Fast in jedem Satz sind Patzer drin, die den Leser stolpern lassen.

Wahrscheinlich wäre es gut, wenn Du Dir anspruchsvollere Literatur, ruhig auch alte, holtest und bewusst läsest, um zu erkennen, wie knapp und treffend ein Ambiente beschrieben werden muss, um das "Kopfkino" in Gang zu setzen. Lesen wäre für Dich im Moment sicher zielführender als Schreibversuche, bei denen Du die immer gleichen Fehler machst.

Bitte nicht wieder zu rechten anfangen. Akzeptiere den wohlmeinenden Ratschlag oder mach einfach weiter so wie bisher. Ein brauchbares Werk wird Dir dann allerdings nicht gelingen.

lg z
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Alt 07.11.2012, 00:26   #5
männlich Brutha
 
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Netter Versuch Zonkeye, nur leider hast du diese kleine "Erzählung" nicht verstanden. Ich gebe gern zu, dass es nicht sofort ersichtlich ist, aber wenn man mal ein wenig drüber nachdenkt (die letzten beiden Sätze lösen es auf), kommt man auch darauf.

Aber wahrscheinlich werde ich niemals das Niveau oder die Begabung haben, die dir inne wohnt. Dann sollte ich vielleicht mal wieder meine alten Bücher von Goethe und Hesse raussuchen, um mich wieder zu bilden. Oder ich frage einfach dich mit deinem begnadeten und allwissenden Geist, was ich mir als Lektüre zu Gemüte führen sollte.

mfg.

Brutha
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Alt 07.11.2012, 10:20   #6
Ex-zonkeye
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Hesse wäre gut, Brutha. Den Geheimrat spar Dir, der ist wirklich sprachlich schon ziemlich aus der Mode. Probier's stattdessen mit dem "Wendekreis des Krebses" von Henry Miller. Genau das Richtige für Draufgänger wie Dich! Aber überflieg ihn nicht nur auf der Suche nach der nächsten Schweinerei, sondern schau Dir den Satzbau und die Art der Bildbeschreibungen genau an!

"Katz und Maus" von Grass wäre auch nicht schlecht.

Weitere Tipps bei Bedarf gerne!

lg z

p. s.: Und reg Dich nicht immer gleich auf. Wut ist ein schlechter Ratgeber ...
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Alt 07.11.2012, 13:37   #7
weiblich Ex-sternschnuppe
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Hallo Brutha,

den Schluss habe ich ehrlich gesagt nach dem ersten Lesen jetzt auch nicht gleich verstanden, daher meinte ich, dass (mir) jetzt eine kleine zusätzliche Info geschadet hätte.

Ich selbst mag es immer nicht so gern, in einem fremden Text herumzuschreiben, was im Falle eines so kurzen Textes dann erst recht ins Auge sticht, aber manchmal geht es so einfach am besten.

Die Befindlichkeit des Protas über Äußerlichkeiten bzw. seine Umgebung zu definieren, finde ich jetzt gar nicht schlecht. Ich meine aber, dann müsste das Ganze noch ein wenig prägnanter sein.


Zitat:
Der Regen prasselte auf die Scheiben des kleinen Apartments.
Hier hätte ich eine nähere Bezeichnung nicht schlecht gefunden, z. B.:
Gleichförmig/eintönig prasselte der Regen an die Scheiben des kleinen Apartments.
Und ich meine, du musst wirklich an oder gegen schreiben, weil der Leser eben nicht wissen kann, dass es sich um ein Mansardenfenster handelt. Wenn das von Belang ist, müsstest du z. B. etwas in der Art einfügen, dass sich das Apartment unter dem Dach befindet.


Zitat:
Im Licht einer Kerze saß Fox, in eine Decke gehüllt, auf der Couch.
Licht empfinde ich jetzt als wenig stimmungsvoll. Wie wär es z. B. mit etwas wie:
Im flackernden/diffusen Schein einer Kerze …


Zitat:
Er nahm sich seine Tasse Kaffee vom Tisch vor ihm und trank einen Schluck. Die heiße Flüssigkeit lief ihm den Hals hinunter. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen.
Er stellte die Tasse wieder hin und zündete sich eine Zigarette an. Der giftige Qualm kam ihm aus Mund und Nase. Blauer Dunst hüllte ihn ein.
Der Teil gefällt mir jetzt am wenigsten. Mich stört das „Tasse vom Tisch nehmen – trinken – wieder hinstellen. Auch das schmerzverzogene Gesicht finde ich unschön. Vielleicht wenn der Kaffee heiß seine Kehle hinunter brennt – so quasi als letztes Empfinden, als letztes Aufbäumen?

Zitat:
Fox stand auf und ging zum Fenster. Alles um ihn herum war grau und trostlos. Die Sonne schien für ihn schon lange nicht mehr. Der Regen, der einst begann, wollte nicht mehr aufhören.
Das „der einst begann“ muss unbedingt raus!

Fox atmete noch einmal tief durch und ging dann entschlossen ans Werk.

Zitat:
Der Kaffee in seiner Tasse wurde kalt, während Fox wartete.
Hier würde ich umstellen, zudem, meine ich, braucht es die Tasse nicht: Während er wartete, wurde der/sein Kaffee kalt.

Zitat:
Sie würde ihn noch ein letztes Mal besuchen und Trauer tragen.
Hier bin ich mir nicht sicher: Trägt sie schon Trauer, in dem Moment, wo sie kommt oder setzt die Trauer erst dann ein, wenn der letzte Besuch beendet ist?

Ich hoffe, ich habe dir jetzt nicht zu viel herumgewerkt. Wenn ja, sag es einfach.

Lieben Gruß
sternschnuppe
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Alt 07.11.2012, 14:01   #8
weiblich Poetibus
 
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Hallo, Brutha,

ich möchte zu Anfang gleich versichern: Ich bin, was Geschichten anbetrifft, auf einem vollständigen "Anfängerniveau", daher überlasse ich jede Art von Stil- und Ausdrucksfragen gerne den Leuten hier, die sich damit auskennen.

Mir geht es um etwas ganz anderes bzw. eine andere Perspektive, was den Schluss betrifft.

Zitat:
Fox atmete noch einmal tief durch und ging dann entschlossen ans Werk.

Der Kaffee in seiner Tasse wurde kalt, während er wartete.
Sie würde ihn noch ein letztes Mal besuchen und Trauer tragen.
Für mich erzählt die Geschichte von einem Suizid. "Entschlossen ans Werk gehen", vorher "noch einmal tief durchatmen". Das passt auch mit dem letzten Satz - "Sie" (Freundin/Geliebte/Lebensgefährtin), dem "letzten Besuch" und dem "Trauer tragen" zusammen.

Ich habe ein rein "inhaltliches", kleines Problem mit dem Kaffee. Der "zeitliche Bezug" ist (für mich) klar, das "Warten". Ich überlegte mir, worauf? Auf das Einsetzen einer "Wirkung". Das wiederum ließ mich den Gedanken an andere (Verzeihung, mir fällt kein angemesseneres Wort ein) "Methoden" verwerfen - für mich am "logischsten" sind entweder Schlaftabletten oder Gift. Das wiederum passt zum Titel: "In aller Stille".

Jetzt ist es (für mich als "unbedarften" Leser) so, dass ich oft davon las, dass Tabletten oder Gift meistens mit Wasser oder Alkohol (Wein) eingenommen werden - Alkohol verstärkt ja die Wirkung von Medikamenten.

Deshalb bekomme ich die Frage nicht aus meinem Kopf, weshalb sich der Protagonist einen "Wachmacher", sprich Kaffee, gemacht hat. Ja, das "Kaltwerden" verdeutlicht den Zeitraum, der vergeht, bis die Wirkung einsetzt, das ist für mich logisch. Nur der Muntermacher Kaffee an sich - das "Warum Kaffee" bleibt ein kleines Fragezeichen für mich ...

Ansonsten gefällt mir die Geschichte (als Leser) gut, auf mich wirkt die Darstellung (vermutlich eine Depression - eventuell ausgelöst durch eine Trennung?).

Verzeihung also, wenn ich mich irre - ich möchte mich nicht "einmischen", daher meinen Kommentar bitte nicht missverstehen!

Freundlichen Gruß,

Poetibus
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Alt 07.11.2012, 15:47   #9
Ex-zonkeye
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Wenn sich andere so viel Mühe mit Dir geben, Brutha, leg auch ich nochmal nach und zeig Dir, wie man aus dem banalen G'schichterl, das du uns da so unbeholfen vorgesetzt hast, sprachlich etwas Rasanteres machen könnte. Es hätte dann sogar noch eine echte kleine Pointe. Lies mal:

Zitat:
Foxi saß im Licht einer rußenden Kerze in Lupos Apartment, eine Tasse Kaffee vor sich auf dem Couchtisch. Er nahm einen Schluck, aber der Kaffee war noch so heiß, dass er sich den Mund verbrannte. Er stand fluchend auf, zündete sich eine Zigarette an und stellte sich vor das geschlossene Fenster, gegen das der nächtliche Regen trommelte. Er stieß den tief inhalierten Rauch aus und dachte zurück. In seinem Leben, so kam es ihm vor, war die Sonne schon lang endgültig untergegangen, und man hatte ihn seit Jahren allein im Regen stehen gelassen.

"Schluss damit!“. Foxi drückte die Zigarette sorgfältig aus. Während er das Fenster öffnete, kam ihm erst in den Sinn, dass der Kaffee nun langsam und unbeachtet kalt werden würde. Er spürte den Regen im Gesicht, schloss die Augen und versuchte sich vorzustellen, wie Fix wohl in Trauerkleidung aussehen würde. Dann sprang er hinaus in die Nacht.

Der Aufprall war viel weniger schlimm, als er gedacht hatte. Er spürte einen stechenden Schmerz im linken Knöchel und öffnete die Augen. Ein vorbeikommendes Auto beleuchtete kurz die Front des Wohnsilos. Verdammt! Da hatte er doch glatt vergessen, dass Lupos Apartment parterre lag und nicht im siebten Stock, wie das von Fix! Fluchend humpelte er zurück.

Der Kaffee auf dem Couchtisch war noch warm.
Bevor du jetzt gleich wieder in Krämpfe verfällst: Schau Dir das Ding genau an und vergleich es (völlig unabhängig vom Inhalt!) stilistisch mit dem Deinen.

Vielleicht siehst Du den Unterschied, wenn Du ruhig bleibst und Dich bemühst.

lg z
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Alt 07.11.2012, 16:58   #10
weiblich marlenja
 
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Standard zonkeye

Krämpfe hat hier niemand
ausser dein dich anpreisen
erzeuge dies in dir

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Alt 07.11.2012, 18:01   #11
Ex-zonkeye
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Was möchtest Du denn, "marlenja"?

Sei so gut und übe hier sachliche Textkritik oder schweige.

Zum Pöbeln und Stalken geh bitte in den Chat.

Danke!

lg z
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Alt 07.11.2012, 18:34   #12
männlich Brutha
 
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Vielen dank für die Teilnahme und Verbesserungen.

@Poetibus

Ganz richtig, es handelt sich bei der kleinen "Erzählung" um einen Suizid. Um es mal ein wenig aufzulösen und aufzusplitten. Die einzigste Gefühlsregung die er noch zeigt, ist das Gesicht, welches sich vor Schmerzen verzieht. Fox sitzt schon lange auf der Couch (Man muss schon viel rauchen um im blauen Dunst zu sitzen bzw. bis der Raum "verraucht" ist).

Der Regen ist physisch da und spiegelt sein inneres wieder (deswegen auch der sehr schlecht plazierte Sonnenschein und das sehr verwirrende "Der Regen der einst begann" hier hätte man wirklich sauberer und besser arbeiten müssen, um das hervorzuheben.)

Der Suizid wird zwar nicht beschrieben, aber er hat sich erhängt. Es ist schwer für mich, dass irgendwie rüberzubringen. Ich hatte daher erst überlegt zu schreiben "Der Kaffee wurde kalt, wie Fox sein Körper." Das warten kam daher, da sein Genick nicht gebrochen ist und er nun aufs "ersticken" wartet. Die Frau die ihn noch einmal besucht und Trauer trägt, ist seine Ex-Frau. Sie kommt ihn auf der Beerdigung besuchen (daher auch das Trauer tragen)

@Zonkeye

Gern gelesen und die unterschiede sind enorm. Es gibt ein schönes Bild und genau da ist der kleine Haken. Es soll ziemlich "düster" und "kalt" rüberkommen. Ob ich dazu in der Lage bin mit mehr adjektiven, war ich mir nicht sicher und wollte es deswegen ziemlich "schlicht" lassen. Jedoch werde ich mich nochmal dran setzten und es überarbeiten. Man soll ja nicht sagen, ich bin kritikresistenz. =) Ach und seit heute befindet sich auch "Wendekreis des Krebses" in meinem Besitz. Das möchte noch gelesen und genauer unter die Lupe genommen werden.

@marlenja

bitte unterlass sowas. Kritik gerne, aber nur um zu nerven bist du hier falsch!

mfg.

Brutha
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Alt 08.11.2012, 00:54   #13
Ex-zonkeye
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Respekt, Brutha. Mit dieser freundlichen Reaktion hätte ich gar nicht mehr gerechnet. Das hat Größe - also lass uns zusammen von vorn anfangen.

Wenn Du die beiden (bis auf den "Epilog" mit dem Knöchel und dem Parterrefenster eigentlich gar nicht verschiedenen) Geschichten sorgfältig miteinander vergleichst, wirst Du festellen, dass bei der Modifikation jede Menge "Unnotwendiges" entfernt wurde: Es gibt keine Decke, keinen Hals, keine heiße Flüssigkeit, kein Gesicht, das sich verziehen muss, keinen gifitigen Qualm, keinen Mund, keine Nase, keinen blauen Dunst, keine explizit benannte "trostlose Umgebung".

Neu eingeführt wurde nur, dass die Kerze rußt und dass das Fesnter zum Sprung geöffnet wird. Dein Text hatte 156 Wörter, der modifizierte (ohne Epilog) nur noch 149. Insgesamt ist also überhaupt nichts dazu gekommen.

Bitte lies den "Wendekreis" hübsch langsam und achte auf den "Flow" der Sprache. Sie ist knochentrocken und hat doch eine Melodie. Allein schon der Anfang:
Zitat:
Ich wohne in der Villa Borghese. Hier ist nirgendwo eine Spur von Schmutz; kein Stuhl, der nicht an seinem Platz steht. Wir sind hier ganz allein und wie Tote.
Sau-, saugeil! Was damit schon alles geagt ist! Miller hat den Roman schon 1934 veröffentlicht; natürlich gab es einen Skandal und im prüden Doitschland wurde das Werk sofort indiziert.

Ich finde, dass jeder, der selber schreiben möchte, vor allem diesen Roamn gelesen haben sollte.

lg z

p. s.: Wenn Du Mister Fox partout baumeln lassen möchtest und der Kaffe dabei eine Rolle spielen soll, dann schreib doch etwa foldgendes: "Als Fox auf den Couchtisch stieg und sich die Schlinge um den Hals legte, kam ihm die Tasse zwischen die Beine und fiel um. Sein letzter Gedanke war, dass er bald genauso kalt sein würde wie der verschüttete Kaffee."
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Alt 08.11.2012, 02:41   #14
männlich Brutha
 
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Herr Fox ist, wie man merkt, ein Mann. Nun ist es bei Männern üblich, das sie in der Regel anders Suizid begehen, als Frauen. Erhängen, erschießen, vor den Zug werfen. Frauen sind da ein wenig anders und nehmen die meist die "sanfte" Methode wie Tabletten, Gift, Schlagadern in warmen Wasser.

Der Vorgeschlagene Schluss ist nicht schlecht, kann man was draus machen. Jedoch möchte ich nicht explizit erwähnen, das er sich umbringt. Ist nicht mein Stil und gefällt mir auch nicht, dafür ist das Thema zu ... nun persönlich.

"Wendekreis" habe ich nur den Anfang gelesen bis jetzt und ich möchte mir das Buch auch aufsparen, bis ich die Ruhe und Zeit dafür habe. Aber alleine die "Vorgeschichte" war schon interessant. War wohl ein ziemliches Skandalbuch und hat viele in Aufregung gebracht (nicht nur in Deutschland).

Ach ja, natürlich kann ich auch vernünftig und freundlich. Wir haben uns (bzw. definitiv ich) ein wenig hoch geschaukelt und der Ton wurde zu unfreundlich. Das war aber gewiss nicht meine Absicht.

mfg.

Brutha
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Alt 08.11.2012, 11:34   #15
Ex-zonkeye
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Zitat:
Jedoch möchte ich nicht explizit erwähnen, das er sich umbringt. Ist nicht mein Stil und gefällt mir auch nicht, dafür ist das Thema zu ... nun persönlich.
In diesem Falle könntest du den Schluss etwa so gestalten:

"Als Fox vom Couchtisch sprang, fiel die Tasse um. Sein letzter Gedanke war, dass er bald genauso kalt sein würde wie der verschüttete Kaffee."

Das ist kryptisch genug. Du willst ja eine Geschichte schreiben und kein Kreuzworträtsel, nicht wahr?

lg z
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Alt 08.11.2012, 12:23   #16
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Zitat:
Zitat von zonkeye Beitrag anzeigen
"Als Fox vom Couchtisch sprang, fiel die Tasse um. Sein letzter Gedanke war, dass er bald genauso kalt sein würde wie der verschüttete Kaffee."
Klingt richtig gut und kann man so verwenden.

Kreuzworträtsel wollten nie so richtig klappen. Und nur wenige Auserwählte schaffen das, alle anderen sind anscheinend Autoren oder Dichter geworden.

mfg.

Brutha
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Alt 08.11.2012, 13:00   #17
weiblich Ex-sternschnuppe
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Darf ich noch schnell etwas einwerfen, womit ich immer wieder Probleme habe - vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen.

Mein Problem ist, dass ich jetzt nicht weiß, wer der Erzähler dieser Geschichte ist. Fox suizidiert sich (egal jetzt mit welcher Methode). Am Ende ist er jedenfalls tot. Daher kann er ja nun nicht selbst der Erzähler sein. Andererseits könnte aber kein anderer fühlen, dass der Kaffee heiß seine Kehle hinunterrinnt. Da jetzt z. B. nichts von einem Abschiedsbrief oder Tagebucheintrag erwähnt wird, ist mir nicht klar, wie die Nachwelt von Fox' letzten Gedanken und seinem letzten Schritt erfahren hat.

Lieben Gruß
sternschnuppe
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Alt 08.11.2012, 13:30   #18
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@ Sternschnuppe

Die Geschichte ist aus der "dritten" Person erzählt, die nicht physich vorhanden ist. Jedoch sieht die Person heißen Kaffee (sollte man am dampfen der heißen Flüssigkeit erkennen) und an dem Gesichsausdruck. Was er fühlt, wurde ja nicht beschrieben, nur die Tatsache, das er die heiße Flüssigkeit trinkt und das seine Gesichtsmuskeln sich anspannen.

Ich hoffe ich konnte dir dabei ein wenig helfen. Ansonsten, frag einfach weiter, falls mir wieder ein fauxpas untergekommen ist.

mfg.

Brutha
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Alt 10.11.2012, 10:18   #19
Ex-zonkeye
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Hallo sternschnuppe,

es ist eigentlich ganz einfach. Es gibt ein Lyrichduersieeswirihrsie, und jedes davon kann oder könnte die Lufthoheit über eine Erzählung haben oder bekommen.

In Bruthas Beispiel ist Foxi das Lyrer. Alles, was im Zimmer zu sehen ist, was gedacht wird und was geschieht, muss folglich so beschrieben werden, wie Foxi es sieht bzw. nur er sehen kann. Dann ist und bleibt es logisch. Wenn zwei Personen im Zimmer wären, z. B. Fix und Foxi, und Foxi wäre weiterhin das Lyerer, wären nur Foxis Gedanken "sichtbar", die von Fix aber nur jene, die Foxi von außen erkennt oder ahnt.

In der klassischen Erzählform darf das Lyrichduersieeswirihrsie nicht wechseln; der große französiche Dramatiker Molière hat den Begriff "Einheit von Raum, Zeit und Handlung" geprägt.

Heute denkt man sich nichts dabei, innerhalb einer Geschichte die Erzählebene zu wechseln. Aber meistens geschieht das so unvorbereietet und so dilettantisch, dass man Zahnweh bekommt. Beispiel:
Zitat:
Foxi wollte gerade auf den Couchtisch steigen. In ihm war nichts als das Gefühl übergroßen Kummers, den er nicht mehr ertrug und den er beenden wollte. Da flog mit einem Krach die Tür auf und Fix stürzte herein. "Bist Du wahnsinnig?", schrie sie, und Foxi erkannte die Angst ihren Fuchsaugen.
So weit, so korrekt. Und jetzt die Depperlversion, wo der Leser Mühe hat, am Ball zu bleiben:
Zitat:
Foxi wollte gerade auf den Couchtisch steigen. In ihm war nichts als das Gefühl übergroßen Kummers, den er nicht mehr ertrug und den er beenden wollte. Da flog mit einem Krach die Tür auf und Fix stürzte herein. "Bist Du wahnsinnig?", schrie sie. Sie hatte furchtbare Angst.
Spätestens im nächsten Satz hätte der Autor ein grausiges Problem, denn er müsste sich entscheiden, ob's mit einem Lyrsie weitergeht oder mit einem Lyrer, und er müsste die Gedanken immer neu zuordnen. Ich hab hier aus Fix und Foxi einen Jungen und ein Mädchen gemacht. Wenn sie aber, wie in "Wirklichkeit", beide männlich (oder so was ähnliches) wären, würde es noch komplizierte, denn mit persönlichen Fürwörtern wie "er" oder "ihm" oder "sich" käme man nicht weiter - man wüsste ja nicht, wer.

Ganz und gar unmöglich ist das Gehopse zwischen einem Lyrich und dem Rest der Welt. Da braucht's dann jede Menge sprachlicher Klimmzüge und Zwischentexte. Zum "Lyrman" vielleicht mal da. Es hat zwar nichts direkt mit deiner Fragestellung zu tun, aber es läse sich ganz witzig.

Si capisce?

lg z
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Alt 11.11.2012, 16:34   #20
weiblich Ex-sternschnuppe
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Lieben Dank, zonkeye und Brutha
für eure Erklärungen. Ich denke, soweit habe ich es auch verstanden.

Trotzdem muss ich nochmals nachhaken.

Ich habe jetzt nicht erkannt, dass es hier einen externen Erzähler gibt.
Grad diese Stelle
Zitat:
Die heiße Flüssigkeit lief ihm den Hals hinunter und sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen.
habe ich so interpretiert, dass der Text eben aus der Perspektive von Fox geschrieben ist.

Wenn zonkeye nun schreibt
Zitat:
In Bruthas Beispiel ist Foxi das Lyrer. Alles, was im Zimmer zu sehen ist, was gedacht wird und was geschieht, muss folglich so beschrieben werden, wie Foxi es sieht bzw. nur er sehen kann. Dann ist und bleibt es logisch. Wenn zwei Personen im Zimmer wären, z. B. Fix und Foxi, und Foxi wäre weiterhin das Lyerer, wären nur Foxis Gedanken "sichtbar", die von Fix aber nur jene, die Foxi von außen erkennt oder ahnt.
fühle ich mich darin bestätigt, dass der Text aus der Sicht von Fox geschrieben ist. Und in dem Fall kann er dann nicht mehr von seinem Suizid berichten (es sei denn natürlich, er hätte ihn überlebt). Da kommt nun dein externer Erzähler ins Spiel, den ich aber halt nicht ausmachen/erkennen kann.

Liebe Grüße
sternschnuppe
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Alt 11.11.2012, 17:42   #21
Ex-zonkeye
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Von einem Selbstmord wird nicht direkt gesprochen, sternschnuppe; er bleibt nur angedeutet.

Brutha ändert in seinem Text die Erzählebenen; er wechselt wiederholt vom "Erzähler" ins "Lyrer" (herausgehobenen Abschnitte) und berichtet Dinge, die nur das Lyrer selbst spüren oder wissen kann:
Zitat:
Der Regen prasselte auf die Scheiben des kleinen Apartments. Im Licht einer Kerze saß Fox, in eine Decke gehüllt, auf der Couch. Er nahm sich seine Tasse Kaffee vom Tisch vor ihm und trank einen Schluck. Die heiße Flüssigkeit lief ihm den Hals hinunter. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen.
Er stellte die Tasse wieder hin und zündete sich eine Zigarette an. Der giftige Qualm kam ihm aus Mund und Nase. Blauer Dunst hüllte ihn ein.

Fox stand auf und ging zum Fenster. Alles um ihn herum war grau und trostlos. Die Sonne schien für ihn schon lange nicht mehr. Der Regen, der einst begann, wollte nicht mehr aufhören. Fox atmete noch einmal tief durch und ging dann entschlossen ans Werk.

Der Kaffee in seiner Tasse wurde kalt, während Fox wartete.
Sie würde ihn noch ein letztes Mal besuchen und Trauer tragen***.
Es sind dies die simplen Fehler, die immer wieder gemacht werden, wenn "drauflos" geschrieben wird. In der kleinen Persiflage, die ich Brutha als Beispiel angeboten habe, gibt es keinen neutralen Beobachter, sondern nur das Lyrer "Foxi", und zwar (darauf kommt's an!) vom ersten Satz an. Diese Ebene wird bei der ganzen Fix- und Foxi-Gaudi nicht verlassen und deshalb hat sie den Flow, der Bruthas Ebenen-Hopping fehlt.

***Unabhängig von allem fehlt hier ein ...,"dachte er."

Sorry, Brutha, und nicht gleich wieder böse werden: Im Leistungskurs Deutsch würden die fetten Passagen alle unterringelt und drückten die Note in den Keller.

lg z
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Alt 11.11.2012, 18:16   #22
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Aufgrund dessen
Zitat:
Ganz richtig, es handelt sich bei der kleinen "Erzählung" um einen Suizid.
bin ich jetzt einfach davon ausgegangen, dass der Suizid auch vollzogen wurde, und zwar mit tödlichem Ausgang.
Aber du hast Recht, zonkeye, Fox kann es durchgezogen haben, muss deswegen aber am Ende nicht "erfolgreich" gewesen sein.

Ich hab ja schon gesagt, Brutha, dass ich nicht alles vorgekaut haben muss. Ich habe auch inhaltlich mit deiner Geschichte keine Probleme, ich komme schlicht perspektivisch nicht zurecht, das ist mir einfach nicht eindeutig genug.

Lieben Gruß
sternschnuppe
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Alt 11.11.2012, 20:18   #23
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Verdammt, wenn ich nur Deutsch-LK genommen hätte. Aber zum Nachholen ist das nun zu spät. Dafür gibt es ja (zum Glück!) Menschen wie dich Zonkeye, die mir aufzeigen, was hier schief läuft.

Ich werde mich die Woche noch dran setzten und das ganze überarbeiten. Und das der Suizid erfolgreich war, gibt der letzte Satz wieder. "Sie würde ihn noch ein letztes Mal besuchen und Trauer tragen."
Immerhin geht es hier um die Beerdigung. Wenn jemand etwas anderes hinein interpretiert, dann kann ich daran nichts ändern. Dafür gibt es hier auch genug Spielraum für interpretationen. Ich wollte niemanden in etwas hinein zwängen. Wenn jemand einen anderen Ausgang der Geschichte sieht, ist dies voll in Ordnung und ich bin auch nicht böse. Jeder darf sich seine eigene Meinung bilden und soll das auch.

mfg. und baldiger Überarbeitung

Brutha
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Alt 11.11.2012, 22:09   #24
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Es ist nie zu früh und selten zu spät, Brutha. Scheiß auf den Deutsch-LK: Du bist jetzt hier und hast *sternschnuppe* und mich.

Wenn Du wirklich möchtest, dass der Leser sich sicher ist, Foxi werde sich demnächst entleiben, darfst Du nicht schreiben
Zitat:
"Sie würde ihn noch ein letztes Mal besuchen und Trauer tragen."
Ohne die mühsame Umschreibung lautete der Satz: "Sie besuchte ihn noch ein Letztes Mal und trüge Trauer." Der Konjunktiv II, auch "Irrealis" genannt, suggeriert dem Leser, es sei etwas zwar möglich, müsse aber nicht. Im vorliegenden Falle denkt der des Deutschen einigermaßen mächtige Leser, Foxi bilde sich ein, "sie" trüge enventuell Trauer.

Foxi stürbe nur dann unwiederbringlich, wenn es am Ende (epiloghaft) hieße:
Zitat:
"Als sie ihn zum letzen Mal besuchte, trug sie Trauer".
lg z

p. s.: Was macht der Wendekreis? Ist Elsa schon in Erscheinung getreten?
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Alt 11.11.2012, 22:46   #25
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Der "Wendekreis" ist ein .... merkwürdiges Buch.
Hab erst die ersten 20 Seiten gelesen und muss sagen... es ist sehr .. nun ordinär. Nicht ganz mein Geschmack, aber wird sicher noch.

Sehr viel Zeit bleibt mir nicht mehr, daher wird das noch etwas dauern bis ich damit durch bin. Werde mich ende dieses Monats für ein halbes Jahr nicht melden, da mein Hauptberuf mir einiges Abverlangt. Sobald ich Zeit finde und mit dem Buch dann durch bin, werde ich mich wieder melden. Aber die Geschichte wird definitiv noch diese Woche neu formuliert bereitgestellt werden.

mfg.

Brutha
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Alt 11.11.2012, 23:18   #26
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Du musst "uns" nichts bereitstellen, Brutha.

Das hier ist ein Literatur-, kein Leseforum. Du triffst hier kein Publikum, keine "Leseratten", sondern auf lauter erstklassige Schriftsteller und Dichter, die nur deshalb noch keinen Nobelpreis haben, weil unglückliche Umstände es bisher verhindert haben. Sie verkürzen sich die Wartezeit damit, dass sie Proben ihres Könnens zu Debatte stellen.

Coole Jungs wie Du ertragen einen Verriss, der Rest fällt meist schon nach dem zweiten ins Koma.

Der "Wendekreis" ist nicht ordinär, sondern schildert das, was ein junger amerikanischer Schriftsteller im Paris der 30er des vorigen Jahrhunderts vor den Augen, vor sich und, vor allem, im Magen hatte.

Es ist eines der heilsamsten Bücher für jene, die von der Schriftstellerkariere träumen.

lg z
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Alt 12.11.2012, 11:34   #27
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Zitat:
Zitat von zonkeye Beitrag anzeigen
Du musst "uns" nichts bereitstellen, Brutha.
Das ist mir auch bewusst, dass ich euch nichts bereitstellen muss, aber der Drang in mir, mich zu verbessern ist einfach stärker!

Was mir bei "Wendekreis" bis jetzt aufgefallen ist, die Sätze sind meist sehr "kurz" oder werden durch Nebensätze weitergeführt. Vielleicht ist dies auch nur auf den ersten Seiten so; das Bindewort "und" ist sehr sparsam eingesetzt und macht die Geschichte bis jetzt "ruppig". Was nichts schlechtes ist, es passt zum Stil und liest sich richtig gut/flüssig. (Ruppig und flüssig schließen sich zwar irgendwie aus; nicht aber in diesem Buch.)

mfg.

Brutha
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Alt 17.11.2012, 16:14   #28
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Erschlagt mich nicht, aber Kritik ist erwünscht!
Ich habe es gelesen, gelesen und gelesen und habe das Stück nun so geändert, dass es mich mehr anspricht. Vielleicht konnte ich diesmal mehr Fehler vermeiden, aber Sternschnuppe und Zonkeye werden schon was finden.

In aller Stille

Der Regen prasselte an die Fensterscheiben des kleinen Apartments. Im flackernden Schein einer Kerze saß Fox auf der Couch. Er nahm die Tasse Kaffee vom Tisch vor sich und trank einen Schluck.
Er verbrannte sich die Lippe. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen.
Er stellte die Tasse wieder zurück und zündete sich eine Zigarette an. Der giftige, blaue Qualm umhüllte sein Sichtfeld.

Fox stand auf, ging zum Fenster. Grau und trostlos. Er dachte an bessere Zeiten, wo die Sonne noch schien. Der Regen wollte nicht mehr aufhören. Fox atmete noch einmal tief durch und ging dann entschlossen ans Werk.

Genauso kalt wie der Kaffee, waren Fox letzten Gedanken, wird sein Körper sein.

Dann sprang er.


mfg.

Brutha
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Alt 17.11.2012, 17:13   #29
Ex-zonkeye
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Zitat:
Der Regen prasselte an die Fensterscheiben des kleinen Apartments. Im flackernden Schein einer Kerze saß Fox auf der Couch. Er nahm die Tasse Kaffee vom Tisch vor sich, (und) trank einen Schluck und verbrannte sich die Lippe. (Sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen.)
Er stellte die Tasse wieder zurück und zündete sich eine Zigarette an. Der (giftige,) blaue Qualm (umhüllte sein Sichtfeld) nahm ihm fast die Sicht.

Fox stand auf, ging zum Fenster. (Grau) Dunkel und trostlos. Er dachte an bessere Zeiten, wo (die) seine Sonne noch schien. Der Regen in seinem Leben wollte nicht mehr aufhören. Fox atmete noch einmal tief durch und ging dann entschlossen ans Werk.

"Genauso kalt wie der Kaffee", waren Fox letzte(n) Gedanken, "wird (sein) mein Körper auch bald sein.

Dann sprang er.
Schon besser!

Das Gesichter schneiden ist überflüssig; dass der Rauch giftig sei, ist einen Bewertung, keine Beobachtung. Sichtfelder werden nicht "umhüllt", sondern genommen. Beim Kerzenschein ist's Nacht, und die ist nicht grau, wenn's regenet, sondern pechschwarz. Wenn von anderem als der natürlichen Sonne und dem natürlichen Regen die Rede sein soll, braucht's einen Hinweis, sonst stolpert der Leser ins Leere. Gedanken, die sich Fox macht, gehören in einfache oder doppelte Gänsefüßchen, weil dabei die Erzählebene gewechselt wird. Entsprechend muss es "mein" Körper heißen. Das "bald" braucht's, weil der vorhin so heiße Kaffee ja bestimmt immer noch warm ist.

Was macht der Wendekreis? Hat er sich schon geschlossen?

lg z
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Alt 17.11.2012, 17:31   #30
männlich Brutha
 
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Der Regen prasselte an die Fensterscheiben des kleinen Apartments. Im flackernden Schein einer Kerze saß Fox auf der Couch. Er nahm die Tasse Kaffee vom Tisch vor sich, trank einen Schluck und verbrannte sich die Lippe.
Er stellte die Tasse wieder zurück und zündete sich eine Zigarette an. Der blaue Qualm raubte ihm fast die Sicht.

Fox stand auf, ging zum Fenster. Finster und trostlos. Er dachte an bessere Zeiten, wo seine Sonne noch schien. Der Regen in seinem Leben wollte nicht mehr aufhören. Fox atmete noch einmal tief durch und ging dann entschlossen ans Werk.

"Genauso kalt wie der Kaffee", waren Fox letzten Gedanken, "wird mein Körper auch bald sein."

Dann sprang er.


Mitte Dezember wird der Wendekreis komplett sein. Leider fehlt mir die Zeit momentan. Es wurmt mich ein wenig.

mfg.

Brutha
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Alt 17.11.2012, 17:52   #31
männlich Desperado
 
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Zitat:
Zitat von marlenja Beitrag anzeigen
Krämpfe hat hier niemand
ausser dein dich anpreisen
erzeuge dies in dir
Das hat nichts das Geringste mit nerven zu tun, Brutha,

es ist die nackte Wahrheit in schlichte Worte gekleidet, zudem der gutgemeinte Versuch, Dich indirekt vorzuwarnen und schon allein deshalb kein Grund, marlenja gleich derart schroff über den Mund zu fahren. Du siehst ja nun selbst, wo das alles hingeführt hat.

Viel Spass weiterhin!
Desperado
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Alt 17.11.2012, 18:10   #32
männlich Brutha
 
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@Desperado

besser spät als nie.
Hätte fast vergessen, das es noch einen Post zwischen den ganzen konstruktiven Kritiken gab. Anyway! Kritiken, Verbesserungen, "Zerpflücken" oder "Gefallen" ist doch immer gern gesehen. Eventuell missdeute ich auch diese kryptischen Zeilen von Marlenja, da die/der gute nicht fähig war, für alle Anwesenden sich verständlich auszudrücken.

Wie ich es aufgefasst habe? Als pure Provokation! Nicht mehr und nicht weniger. Deswegen viel meine "Antwort" auch so schroff aus.

Aber gerne darf Marlenja sich erklären oder ,falls du dieses kryptische entziffern kannst, darfst du gerne erklären, was gemeint war.

mfg.

Brutha
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Alt 17.11.2012, 21:33   #33
Ex-zonkeye
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Jetzt funzt's! Vielleicht noch ein Ausrufezeichen nach "Finster und trostlos" - das macht den Wechsel zur persönlichen Befindlichkeit des Protagonisten sichtbarer.

Jetzt fehlen nur noch die vorhergehenden 200 Seiten zum Roman.

lg z
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