Waldeslust

[Heinz]

Ich komme, ich komme, mein rufender Wald,
umschling mich, versteck mich bei Gnomen und Zwergen,
ich fliehe, verbannt von den Bergen, vor Schergen -
du rufst mich, mein Wald und ich komme recht bald!

Du schlägst, ich bestehle den Eichendorff, die Bogen
des grünen Zelts um mich und dämpfst mit Moos
den, ach so lauten Schritt, bedeckst die Mösen der Bösen
mit Laub und gönnst mir einen letzten Blick durch Türen,
die aus dem Holze deiner Stämme geschnitten und gehobelt werden.

O Baum, o Moos, verschließt die Augen nicht vor meinem Leid!
Mit hellem und mit dunklem Grün befreit mich allezeit
von Drangsal, schlimmen Schergen und nervenden Nöten,
meine Sinne richte ich nach vorn und, weil ichs kann, mein Horn,
ich bin bereit, versteckt unter nickenden Fichten und sonder Zorn,
zuerst die Löcher der Äste, dann das von Gretchen zuzulöten.

[C.Alvarez]

Zitat von Heinz

die Mösen der Bösen

Wunderschön gereimt, was für eine Metapher!
Was dich wohl zu so einem Meisterwerk animiert hat...?
Da kann es nur eine(n) geben

Corazon

[Heinz]

Liebe Corazon,
Du schmeichelst - es ist doch gar nicht alles gereimt.
Wer mich zu so einem Werklein (bitte nicht "Meisterwerk") gebracht hat? Eichendorff mit seinen heute in aller Frühe gehörten Liedern "O Täler weit, o Höhen, du schöner grüner Wald" und "Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut dort oben".
Die "Metapher" beruht auf Tippfehlern; es sollte eigentlich heißen:
"Bedeckst die Hosen mit Moosen" und dann, upps, ist es passiert.
Liebe Grüße,
Heinz