Menschenleben

[Isabel Seifried]

Wohlan, im Kreis der Weisen,
der Tor so seltsam spricht.
Was wollt ihr mir beweisen?
Nichtwissen nenn ich Pflicht.

Ich wandre durch die Pfade
des Lebens letzten Grund.
Wo ich die Seele bade,
in allerletzter Stund.

Dort wird die Seele trübe
und düster wird mein Haus,
dort strahlt die alte Liebe
wie eine Fackel aus.

Dort wo wir einst verderben,
ist gleich wie klug wir sind,
im Leben und im Sterben
bleibt eine Seele Kind.

Und spielt mit seinen Sachen
und lacht und triumphiert.
Wenn wir vor Freude lachen,
die Sonne uns berührt.

Wenn wir das Feld durchschweifen
und jubelnd Blumen pfücken!
Ein Mensch kann nicht begreifen,
was ihn will still beglücken.

Er gibt sich ganz dem Winde,
vom Kinde bis zum Greise,
und bleibt in einem Kinde,
wird bis zuletzt nicht weise.

[Desperado]

Hallo Isabel,

gefällt mir sehr gut.

Lieben Gruß

[Ex-Gamma]

Wer will Dir schon was beweisen? Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder???
Weisheit für mich, ist das wie die Liebe nicht begreifbar ein Begriff.

[wüstenvogel]

Hallo Isabel,

wenn wir am Ende (wie) Kinder geblieben sind - neugierig, verspielt, die Dinge nicht zu ernst nehmend, trotzdem interessiert - dann hat sich das Leben "gelohnt", weil es sich selbst genug (Belohnung) war.

Wir sollten nicht "werden" wie die Kinder, eher versuchen, (möglichst lange) Kinder zu bleiben - ich habe (als Grundschullehrer) viel von ihnen gelernt -
ohne dass man jetzt das "Kindsein" idealisieren sollte.
Auf jeden Fall haben Narren und Kinder viel gemeinsam.

Vielen Dank für dein anregungsreiches Gedicht

wüstenvogel

[Isabel Seifried]

Dankeschön, von Herzen!

[Thing]

im Leben und im Sterben
bleibt eine Seele Kind.

Gefällt mir.
Die letzte Strophe dagegen ist mir zu fehlgeschlossen.
Blieben wir wirklich alle Kinder bis ans Grab - wer würde uns leiten?

LG
Thing

[Ex-Gamma]

In uns sind alle Gestalten vielfach enthalten.