Von Unten

[Gram]

Unwillkürlich sind Gedanken
aus den Tiefen des Bewussten.
Sie erscheinen, schwärmen, schwanken
unaufhörlich, trotz Verlusten.

Diese zauberhaften Zeichen
sollte niemand unterbinden,
stellen sie doch manche Weichen,
schweben, schwirren und verschwinden.

29.04.2006

[Ex-Träumerin]

Gefällt mir sehr gut...

[El Machiko]

Also wenn ich das lese frage ich mich wieso du nix zu dem Thema bewustsein geschrieben hast.
ich glaube du hast davon sehr viel.

[Thing]

Halli Hallo, Gram -

endlich wieder etwas von Dir.
Anders formuliert, aber wie aus meinem Herzen.


Thing

[Ilka-Maria]

Gram, Deine Texte sind von einer Qualität, an der ich mich verbrennen könnte. Deshalb meine Zurückhaltung. Wer verbrennt sich schon gern die Finger.

Verneigung vor dem Meister. Von Dir kommt nicht viel, aber wenn es komt, dann mit Substanz.

[Ex-Abendstern]

Schon den Titel find ich genial, weil er über den Begriff des Unterbewußtseins hinausgeht, hebt er doch das ein wenig provokativ hervor, das im Kontext unserer christlich geprägten Kultur eher negative Assoziationen hervorrufen dürfte. Deswegen hätte ich "Aus der Mitte" geschrieben. Aber so ist das nun ein mal von Dir gewollt.

Auf Archesymbole will ich hier nicht eingehen, die poparisieren nur, Auf jeden Fall gefällt mir der Text sehr gut. Inhaltlich, aber auch technisch.

Mein Kompliment.

LG
Abendstern

[Gram]

Ja was is denn hier los? Hab nur mal wieder was altes abgestaubt und gepostet. Vielen Dank!
Aber poparisieren, war da polarisieren gemeint, oder ein Versuch, irgendwelche Popper zu Ariern zu erziehen=?
Also an den chrislich geprägten Ecken und Kanten stoss ich mich als Pfarrersohn seitdem ich denken kann. Das fällt mir schon lange nicht mehr auf.

Nochmal vielen Dank für die positiven Rückmeldungen!

Viele Grüße,
Tobi!

[joerg]

Erinnerte mich beim Lesen irgendwie an die "Zauberschwestern" von Wilhelm Busch und ich finde, die beiden Verse (also Buschs und deiner) passen auch irgendwie ganz gut zueinander, wie ein Dialog zwischen euch beiden.
Und da ich finde, dass die beiden ein schönes Paar bilden, hier einmal der Busch:

Zwiefach sind die Phantasien
sind ein Zauberschwesternpaar
sie entspringen, singen, fliehen
wesenlos und wunderbar.

Eine ist die himmelblaue,
die uns froh entgegenlacht,
doch die andre ist die graue,
die uns Angst und Bange macht.

Jene singt von lauter Rosen,
singt von Liebe und Genuß,
diese stürzt den Hoffnungslosen
von der Brücke in den Fluss. (W. Busch)

Vielleicht ist meine Wahrnehmung durch den nahezu identischen Rhythmus verklärt, aber ich finde schon, daß die beiden sich ergänzen, ähneln in Ausdruck und Form.
Eine äußerst gelungene und ansprechende "Antwort" an Herrn Busch, wenn womöglich auch nicht als solche verfasst.

[Gram]

Krass, vor Allem der erste Vers klingt sehr sehr ähnlich. Dabei kannte ich das Stück gar nicht. Kenne hauptsächlich Max und Moritz von Herrn Busch. Da gehts bestimmt vielen so. Sollte mir fast mal mehr aus seiner Feder zu Gemüte führen.

Vielen Dank,
lg Gram!

[Ex-Abendstern]

Hehe, ich meinte natürlich polarisieren, ist doch klar.

Aber Polarisationen können auch ihr Gutes haben. Wenn man miteinander im Gespräch bleibt. Was den Christen in gewissen Hinsichten allerdings verwehrt bleiben muß. Nun ja.

"Von unten" finde ich, nocheinmal, deswegen genial, weil es drei Bedeutungsebenen bündelt: a) vom Geschlechtsteil ausgehend, bzw. den entsprechenden Hormongroßwetterlagen und dessen Bildern, diesen oft uneingestandener Wünschen, die wohl jeder in sich trägt und welche aufgearbeitet werden sollten, b) und so aus den Tiefen des Unterbewußten, dann c) aus dem satanischen Bereich, der in diesem Zusammenhang allerdings archetypisch verstanden werden sollen dürfte und mehr mit diesem Tier in uns, als mit einem angeblich gefallenen Engelsfürsten zu tun hat.

All das muß raus, oder besser - all das sollte raus und seinen Sitz im Leben bekommen, wie manch ein Theologe sagen würde. Aber: Es muß nicht raus, um blindlings in jedem Kontext ausgelebt werden zu können, sondern damit man sich seiner Wahrheit stellen kann. Um sie, aufgearbeitet, durchschaut, ins reale Leben zu integrieren.

Das bekommt ein Christ auf andere Weise übrigens ebenso hin, wenn alles gut geht, doch das wäre ein anderes Thema.

LG
Abendstern

[Gram]

Hallo,
ich musste gerade ganz schön lachen, denn an Punkt a), den mit dem Genital, hatte ich nun wirklich nicht in Erwägung gezogen. Noch nicht mal das Satanische war mir bewusst, aber das leuchtet mir natürlich ein. Jetz wo Du's sagst...
Reden ist sogar enorm wichtig für die menschliche Psyche, wie erste Hilfe bei selischen Verletzungen. Eine Therapie funktioniert niemals ohne Gespräche. Es ist auch ganz und gar nicht gesund, alles in sich reinzufressen.

Danke nochmal und viele liebe Grüße,
Tobi!

[Ex-Abendstern]

Tja, der Mensch ist nun einmal ein recht tiefschichtiges Wesen, voller Selbstwidersprüche, da kann es keine allzueinfachen Lösungen geben. Aber das, was da aus den Tiefen des Unbewußten kommt, sollte, wenn auch nicht mit "göttlicher" oder "satansicher Stimme" zu verwechseln, ernst genommen werden; das deutet dein Gedicht sehr hübsch an. Um nicht zu sagen - technisch brillant. Doch bleibt alles ziemlich wage und damit ziemlich allgemein.

Was man alles hineindeuten kann, hast du ja bei mir gesehen.

LG
Abendstern

[Saga]

yay, gefällt!

[Ex-Kaleidoskop]

Hallo Gram,

auch mir gefällt dein Gedicht,
vom Inhalt und melodisch.

Deine Überschrift lässt aufhorchen,
tiefer gehen.

Ein Text, der trifft.

LG,
Kaleidoskop