Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Geschichten und sonstiges Textwerk > Geschichten, Märchen und Legenden

Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 20.01.2005, 12:19   #1
weiblich Chrissie
 
Dabei seit: 01/2005
Ort: Zwischen den Welten
Alter: 45
Beiträge: 46


Standard Tod auf dem Schlachtfeld

Ein paar Worte vorweg: Diese Geschichte spielt in der Welt des schwarzen Auges, einem Pen & Paper Rollenspielsystem.

Kalter Regen fällt auf die Erde. Langsam... ganz langsam weicht der blutdurchtränkte Boden auf. Leichen..., vom hochspritzenden Wasser, der Kämpfenden, durchtränkt, säumen das Feld.
Der Klang von sich treffendem Stahl und der Geruch des Todes liegen schwer in der Luft und machen einem das Atmen schier unmöglich. Hier und da hört man verzweifelte..., wehklagende Stimmen Verwundeter oder Sterbender.
Schon konzentriert sich alles auf einen Punkt in der Mitte des Schlachtfeldes.
Funken stoben auseinander als Stahl auf Stahl trifft.
Eine Frau, in weißer Gewandung, getränkt vom Blute etlicher erschlagener Feinde, das den einst strahlend roten Löwen fast vollständig verdeckt, erhebt ihren Rondrakamm um den nächsten Schlag des mehr als doppelt so großen Ungetüms abzuwehren.
Da holt der Dämon mit seiner gewaltigen Axt aus und lässt sie mit aller Wucht auf die Geweihte hernieder sausen.
Laut schreit ein Kind, hinter der Geweihten, einem Engel gleich, vor Schreck auf und lenkt die Geweihte für den Bruchteil einer Sekunde ab. Einen Bruchteil, der jeden Anderen das Leben gekostet hätte. Doch in aller letzter Sekunde reist sie das Schwert hoch und wehrt so den tödlichen Hieb, der sie dazu zwingt ihre müden Knie zu beugen, ab.
Schweiß benetzt ihre Stirn. Blut rinnt aus zahlreichen Wunden, doch sie kämpft mit tiefstem Vertrauen in die Leuin gegen den Dämon. Ihr Herz rast. Bis in die kleinste Zelle ihres Körpers spürt sie den Schmerz, der ihr fast die Sinne raubt. Langsam hebt sie den, immer schwerer werdenden, Rondrakamm in die Höhe, um mit einem kraftvollen..., mit einem Zischen, den Wind zerschneidenden Hieb auf den Dämon einzuschlagen. Trotz der Schwäche die ihr Denken regiert und der schwindenden Hoffnung, führt sie den Rondrakamm mit der Gewandtheit eines Luchses. Die Waffe trifft den Dämon und gleitet langsam immer tiefer in sein Fleisch und reist eine tiefe Wunde. Benetzt vom Blute des Dämons zieht sie außer Atem an der Waffe. Langsam rinnt das Blut an der Waffe herunter und als es die Hand der Geweihten erreicht, fühlt diese einen brennenden Schmerz. Zischend lässt sie Luft entweichen. Doch noch immer pocht der Schmerz hinter ihrer Stirn. Leise murmelt sie ein gebet, versucht neue Kraft zu schöpfen, doch verhallen ihre Gebete scheinbar ungehört.
Ein niederhöllischer Schrei des Schmerzes schallt über das Feld und treibt den umstehenden das Blut aus den Adern. Überall kommen die Kämpfe zum erliegen. Alle schauen wie gebannt auf das Zentrum. Viele sehen eine letzte Hoffnung in der Geweihten, die immer noch verbissen, mit Löwinnenmut gegen das Ungetüm ankämpft. Sekunden werden zu Minuten, Minuten werden zu Stunden. Fast scheint es das Satinav die Zeit anhielte nur um diesen entscheidenden Kampf ewig wären zu lassen. Mit jeder Sekunde die verstreicht, fühlt die Geweihte ihre Kräfte schwinden.
Leichenblass liegen die Kinder im Morast, unfähig sich zu bewegen. Angst und Grauen zeichnet die Gesichter der Umstehenden.

Dann... Ein erneuter Schrei des Dämons. Er beginnt nun die Geweihte mit einer neuerlichen Serie heftiger Schläge einzudecken.
Ein harter Schlag trifft die Geweihte, welche vor Schmerz schreiend auf die Knie singt.
„Verschwindet!“ haucht sie den Kindern zu und versucht mit aller Kraft, die sie noch aufbringen kann, die Schläge des Dämons abzuwehren.
Immer wieder verschwimmt die Realität vor ihren Augen, immer wieder schafft sie es sich zurück zuholen..., nicht aufzugeben. Sie weiß, welche Hoffnungen einzig auf ihr ruhen und sie möchte diese um keinen Preis zerstören.
Langsam erheben sich die Kinder weichen zurück, doch schon verlieren sie den Halt in der aufgeweichten Erde und sacken zurück in den Morast. Schon versuchen sie sich wieder aufzurichten, was ihnen mit viel Mühe gelingt.
Wieder saust die Axt der Geweihten entgegen, auch diesmal schafft sie es knapp vor ihrem Kopf die Axt zu bremsen, die dennoch unaufhaltsam auf sie zukommt. Schon spürt sie die Kälte die von dem Stahl ausgeht und ihr den Verstand zu rauben scheint. Mit einem eher kraftlosen Tritt versucht die Geweihte den Dämon von sich zu lösen, was ihr auch zu gelingen scheint. Doch schon rast der nächste Hieb auf sie hernieder. Sie weicht zur Seite aus. Die Axt knallt auf den Boden und schleudert, Schlamm und Wasser empor, der auf die Geweihte hernieder rieselt. Mühevoll und unter neuerlichen Attacken versucht sie sich aufzurichten. Doch versagen ihr ihre Beine jeglichen Dienst. Schon spürt sie, wie sich der Stahl seinen Weg sucht. Vor ihren Augen leuchten Blitze auf. Sie erhebt ein letztes Mal, schreiend und doch stumm ihre Waffe. Der Dämon schreit erneut auf, beginnt zu taumeln, lässt die Waffe fallen und versucht den in ihm steckenden Rondrakamm herauszulösen, doch vergebens. Mit jeder Berührung werden seine Qualen nur umso schlimmer. Krämpfe durchzucken seinen Körper, er strauchelt, eine Leiche versperrt seinen Rückweg. Er beginnt zu fallen. Erst langsam, als würde jemand die Zeit strecken, dann immer schneller, bis er unter aufspritzendem Wasser den Boden berührt und vergeht. Allein der zerbrochene Rondrakamm bleibt zurück im Morast des Schlachtfeldes.
Erst langsam, dann immer schneller werdend ziehen Bilder an der Geweihten vorbei. Bilder aus vergessenen Tagen. Bilder von Freud und Leid. Bilder von vergangenem und Bilder von Gegenwärtigem.
Von irgendwoher hört sie Stimmen. Klagende..., weinende... Von irgendwoher klingt ein Loblied an die Leuin.
Langsam öffnet sie ihre Augen. Sie schaut sich um der Dämon ist verschwunden, stattdessen sieht sie ihre zerbrochene Waffe. Doch warum steht sie? Gerade eben lag sie doch noch. Panisch schaut sie sich um, als sie ihres leblosen Laibes und dem duzend Menschen, die um selbigen stehen, gewahr wird. Trauernd..., weinend... und betend. Mit Tränen in den Augen schaut sie auf sich herab, als sie etwas versucht herumzureisen. Ein letzter Blick..., ein letzter Gedanke... und eine letzte Träne, dann hört sie in der Ferne ein Rauschen. Etwas packt sie und langsam gewinnt sie an Höhe. Immer Höher, immer schneller fliegt sie über Täler, Städte, Weiher, Seen und Felder, als am Horizont ein riesiges Meer erscheint und ohne eine Möglichkeit der Umkehr fliegt sie darauf zu. All der Schmerz, all die Trauer, alles was ihr einmal etwas bedeutet haben, wird nichtig, denn nun kehrt sie Heim. Heim an Rondras Tafel, geführt von Mythrael, dem Wegeleiter der Tapferen.

Alles ist stumm. Nicht ein Mensch sagt irgendetwas, nicht einmal ein Atmen ist zu hören. Alle schauen stumm auf die, ihren letzten Atemzug tuende, Geweihte.
Noch immer fällt kalter Regen auf den Boden und verwischt die Spuren des gerade zu Ende gegangenen Kampfes. Am Horizont sind die ersten Sonnenstrahlen zu erkennen, die den neuen Tag und diesen kostbaren Sieg begrüßen.
Chrissie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.02.2005, 21:07   #2
Schatten
 
Dabei seit: 11/2004
Beiträge: 114


Ein wunderbar geschriebener Kampf...vorallem da meine Lieblingswaffe darin vorkommt...aber warum muss eine so wunderschöne waffe brechen...naja seis dir verziehn.
Irgendwie erinnert mich diese Geschichte an ein paar DSA Bücher...ich würde sagen da kannst du gut mithalten...einige wirkten auf mich 100% langweiliger...ich finds geil...*g*
Was mich interesieren würde wer sind die Kinder und warum dieser riesige Krieg...für einen Dämon braucht man normalerweise nicht umbedingt eine ganze Arme oder welche Werte hatte er?
Schatten
Schatten ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2005, 09:48   #3
weiblich Chrissie
 
Dabei seit: 01/2005
Ort: Zwischen den Welten
Alter: 45
Beiträge: 46


Die Kinder sind unschuldige, die von dem Dämon bedroht werden. Was hier geschildert wird ist das Ende einer größeren Schlacht an deren Höhepunkt der Kampf mit dem Dämon steht.
Chrissie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2005, 12:51   #4
Schatten
 
Dabei seit: 11/2004
Beiträge: 114


ah so jetzt hab ich verstanden...danke
Schatten ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Tod auf dem Schlachtfeld




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.