Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Düstere Welten und Abgründiges

Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 30.01.2020, 03:10   #1
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.671

Standard tollwut

https://www.youtube.com/watch?v=9PFDwbCzYWU

ich sehe nichts. ich sehe nur die nacht.
das schwarze finstre unabdingbar dunkle.

ich schaue rechts nach links nichts ist erwacht!
es spricht ein wind - der leise schmeichler: "funkle,

erstrahle in das sternenlose dieser nacht!"
die lichter sind nur fern besternte häfen

in einer schwarz vernähten tüllnen tracht -
die kälte kriecht in meine jungen schläfen

ich sehe nichts. ich sehe nur die nacht.
vor vielen jahren - tag - warst du ein dränger

du warst ein nichts. du warst nur widergänger
rein gar nichts hast du mir gebracht.

ein dürrer sklave seiner süßen röten.
nichts wusstest du von meinen nöten.

ich sehe nichts. ich sehe nur die nacht.
der unentrinnbar zähe traum

reift selbst am tag an meine lippenränder
und wird zu schwarzem schaum.

Geändert von Eisenvorhang (30.01.2020 um 13:20 Uhr)
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2020, 00:00   #2
weiblich Ex-frankaaimy
abgemeldet
 
Dabei seit: 07/2019
Beiträge: 195

Hallo lieber EV,

der erste Kommentar und ich beginne diesmal mit Kritik:

Wieso die Form?

Diese zwei Zeilen bitte neu überdenken:

ich schaue rechts nach links nichts ist erwacht!
es spricht ein wind - der leise schmeichler: "funkle, (Eigentlich ist die Zeile doch ganz passabel)

Und diese Zeile auch:

in einer schwarz vernähten tüllnen tracht -

Ich denke, du willst ausdrücken, dass die Nacht wie eine Tracht ist, die aus schwarzem Tüll besteht.
Ein schönes Bild, das aber in dem Fall verändert werden sollte.

Ebenso trifft das auf diese Zeilen zu:

der unentrinnbar zähe traum

reift selbst am tag an meine lippenränder
und wird zu schwarzem schaum.

So viel zu meiner Kritik.

Ich finde es sehr interessant, wie du versuchst den Begriff der Tollwut aus einer anderen Sicht einzufangen.
"Rasend blind vor Wut" trifft es hier sehr schön. Das Schwarze, das nichts als schwarz ist und selbst am Tage zu schwarzem Schaum vor dem Mund wird. Der schwarze Schaum ist grenzgenial.

Sehr ansprechend empfinde ich auch Zeile eins und Zeile zwei und die Wiederholung von Zeile eins.

Aimy
Ex-frankaaimy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2020, 00:14   #3
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.671

Hi Franka :-),

ja, es ist ein Versuch - mich interessieren im Moment wie Zweizeiler im Gesamtbild harmonieren. Außerdem wollte ich eine Zerrissenheit darstellen, die nicht allzu wirr daherkommt.

Deine Kritik ist berechtigt und natürlich werde ich weiter daran nochmal feilen.
Das Thema der Tollwut ist ziemlich breit gefächert und ich wollte mich daran versuchen, ohne dabei die Dinge beim Namen zu nennen, eher ein emotionales Verderben darstellen. Aber je länger die Verse stehen, desto mehr missfallen diese mir.

Ich danke dir für deine Mühe!

vlg

EV
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für tollwut

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Mein Orangensaft hat Tollwut Skidbladnir Sonstiges Gedichte und Experimentelles 7 11.02.2007 15:52


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.