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Alt 20.02.2020, 21:04   #1
männlich Parabellum
 
Dabei seit: 11/2019
Beiträge: 4


Standard Der Plattenspieler

Der Wein floss vor seinen Augen in das Glas. Rot. Rot wie Blut dachte er. Der dämmrige Schein der Glühbirne hüllte das Zimmer in einen seichten Schleier aus Licht und Dunkelheit. Der Plattenspieler spielte behäbig Elvis Presleys raue Stimme ab. But I’ll have a blue, blue christmas… Es klingelte. Er stellte das Weinglas auf den Tisch. Neben die Flasche. Dann ging er zur Tür. Auf dem Weg passierte er den Spiegel, er strich das Hemd glatt. Und dann ging er zur Tür. Und der Plattenspieler spielte sein Lied. Ein Griff zur Klinke, langsam zog er sie auf. Vor ihm stand sie in ihrem grünen Kleid. Die Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht. Sie sah recht schön aus. Auch das Kleid, die dunkelroten Flecken fielen kaum auf. Das rote Kleid war recht schön. Carlito, sagte sie, ich habe es getan, ich habe es endlich getan! Sie lächelte, während er sie in die Wohnung zog. In die Wohnung, an den Tisch setzte er sie, vor die Flasche. Er nahm ein weiteres Glas aus dem Schrank und befüllte es. Sie fuhr fort, nun hör doch meine Worte, Carlito! Es ist getan, er ist kein Problem mehr. Freu dich doch mit mir! Sie hob die schmalen Hände in einem bettelnden Akt. Er setze sich an den Tisch.
You’ll be doing all right, with your christmas of white. Gewiss freue ich mich mit dir, meine Rosenknospe. Doch wäre es ein Verbrechen, diesen Anlass hastig anstatt ausgiebig zu zelebrieren. Hastig statt ausgiebig, meine Liebe. Lass uns anstoßen, auf eine gemeinsame und unbeschwerte Zukunft! Sie hoben die Gläser, Moment! Bevor wir feiern muss ich eines wissen: Wo ist er nun? Wo? Du fragst mich, wo? Ihre Stimme hob sich beim Sprechen. Ich brachte ihn zur alten Jagdhütte, tief im Wald. Dich hat gewiss niemand gesehen, meine zarte Lilie? Nein, nein. Ich ging sicher, dass ich unentdeckt blieb. Keiner hat mich gesehen, ich bin sicher gegangen. Bei der Jagdhütte, sagtest du? Ja. Tief im Wald. Gut, exzellent! Und die Handschuhe, hast du die Handschuhe getragen? Immer, die ganze Zeit über. Es gibt keine Spuren. Sehr gut. Exzellent, mein Engel! Die Platte stoppte, nanu? Er lief hinüber zum Plattenspieler und setzte die Nadel neu an. I'll have a Blue Christmas without you…
Sprich doch bitte weiter, erzähl mir, wie hast du es getan? Das verwegene Antlitz erschien pechschwarz im dunklen Schleier, den die Lampe warf. Sie fuhr fort, ich rief ihn über das Telefon an und bat ihn, mich am Badesee zu treffen. Um halb elf, das hatten wir ausgemacht. Bevor ich das Haus verließ und mich auf den Weg machte, hatte ich mir die Handschuhe übergestreift. Um halb elf sah ich die Lichter seines Wagens herannahen, um halb elf dann. Ich erkannte seine Umrisse nicht, als er die Tür öffnete, die Scheinwerfer waren ja noch an. Er preschte heran und wollte mich mit ausgebreiteten Armen empfangen. Hinter dem Rücken hatte ich das Küchenmesser geführt. Als er mir nahe war, stach ich zu, mehrmals. Ich hievte ihn auf die Ladefläche seines Wagens und setzte mich ans Steuer. Bei der Jagdhütte, die so tief im Wald ist, hob ich ein Loch aus. Wie tief? Wie tief war das Loch? Über einen Meter war es. Groß genug für einen Menschen. Dann schliff ich ihn von der Ladefläche zum Loch und ließ ihn hineinfallen. Ich warf die Erde wieder hinein und fuhr fort. Aber was ist mit dem Wagen? Was wurde aus dem Wagen, meine liebliche Todesfee? Ich verbrannte ihn abseits, am Waldrand. Das Messer liegt am Grund des Badesees. Und jetzt können wir endlich ungestört ein friedliches Leben führen, Carlito! Nur wir beide! And when those blue snowflakes start falling…
Jetzt lass uns anstoßen, meine elegante Nachtigall! Sie beide hoben das Glas. Auf das Leben! Aus der Wohnung drang in dieser Nacht nur noch spärlicher Lichtschein. Und der Plattenspieler spielte sein Lied in dieser Nacht. You'll be doin' all right, with your Christmas of white
But I'll have a blue, blue blue blue Christmas…
Parabellum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2020, 01:26   #2
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302


Zitat:
Ein Griff zur Klinke, langsam zog er sie auf.
was issn das für eine? ne uhrenklinke?
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2020, 02:21   #3
weiblich Ilka-Maria
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Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082


Hm ... eine Frau mit schmalen Händen, möglicherweise also von normaler bis eher graziler Gestalt ... Aber selbst wenn sie ein atlethischer Typ wäre, ist davon auszugehen, dass der Mann, den sie zu töten beabsichtigt, wesentlich schwerer ist als sie. Möglicherweise ist er sehr kräftig gebaut, denn wenn sein Wagen eine Ladefläche hat, muss er durch das Auf- und Abladen von Gegenständen eine trainierte Muskulatur haben.

Dieser Mann lässt sich also von dieser Frau ohne Gegenwehr abstechen. Danach ist sie in der Lage, den wesentlich schwereren Mann auf die Ladefläche seines Wagens zu laden und ihn am Ort des Verbuddelns abzuladen. Sie gräbt eine Grube von ein Meter Tiefe und schätzungsweise zwei Meter Länge und wirft den Mann hinein. Damit es die Kripo später einfacher hat, wirft sie die Tatwaffe in den Badesee und verbrennt den Wagen - alles hübsch in in einem überschaubaren Radius. Schließlich hat sie auch noch den Nerv, in einem blutbgesudelten Kleid bei ihrem Geliebten aufzutauchen, ohne sich darum zu kümmern, dass sie einem seiner Nachbarn begegnen könnte. Aber wenigstens hatte sie daran gedacht, sich Handschuhe anzuziehen ... obwohl der Mann unter der Erde, das Messer im Badesee und der Wagen in Flammen aufgegangen war, die Handschuhe also gar nicht notwendig gewesen wären. Wäre auch zu viel gewesen, besser Kleidung zum Wechseln mitzunehmen und das verräterische Kleid zusammen mit dem Auto zu zu verbrennen.

Von der psychologischen Seite gesehen, stellt sich die Frage, weshalb der Geliebte der Frau nicht bei dem Mord geholfen hat. Weshalb hatte sie nicht darauf bestanden? Gemeinsame Schuld dieser Größenordnung bindet bekanntlich aneinander, während bei einseitiger Täterschaft der Mitwisser immer umschwenken und notfalls mit Denunzierung seinen Hals aus der Schlinge ziehen kann.

Die Geschichte lässt für mich viel zu wünschen übrig. Auch, was den Erzählstil angeht.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2020, 03:28   #4
männlich Ex-Ralfchen
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Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302


toll wieiviel geduld du für einen deart verkorksten text aufbringst. ich hatte bei der türklinke aufgehört. wer so einen - sry - blödsinn schreibt, wird in jeder weiteren zeile noch schlechter, daher gab ich auf.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
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