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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 14.03.2010, 12:56   #1
weiblich Tiffy
 
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Beiträge: 350

Standard Die ganze Wahrheit über die Liebe

Es gibt zwei verschiedene Arten der Liebe:
Die eine, einzig wahre Liebe,
ist die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind.
Die Liebe eines Großvaters zu seinem Enkelkind,
die Liebe eines Kindes zu seinem Haustierchen,
die Liebe einer Hündin zu ihren Welpen.
Die Liebe eines Naturliebhabers zur Natur,
die Liebe eines Gärtners zur blühenden Rose,
die Liebe eines Gefangenen zur Freiheit,
die Liebe eines Kranken zur Erlösung.

Dann gibt es noch eine andere Art von Liebe.
Es ist das trügerische Gefühl,
das man sich meint einzubilden,
wenn man einen scheinbar besonderen, für sich geschaffenen Menschen
kennen lernt.
Wenn man einen Menschen kennen lernt,
und man glaubt, das restliche Leben mit diesem Menschen verbringen zu wollen.
Bei dieser Liebe flattern Schmetterlinge im Bauch,
doch ist niemandem bewusst, wie zart und verletzlich Schmetterlinge sind?
Warum flattern die zerbrechlichsten Wesen dieser Welt in unserem Bauch herum?
Weil sie so vergänglich sind und das Gefühl früher oder später zum Scheitern vorbestimmt ist.
Bei dieser Liebe klopft das Herz plötzlich schneller.
Kein Mensch auf dieser Erde braucht Herzrhythmusstörungen!
Bei dieser Liebe ist man so durcheinander, dass man keinen Appetit mehr hat.
Aber wer kann ohne Nahrung gesund leben?
Diese Liebe kann nicht von Dauer sein!
Man wird immer von einem Menschen enttäuscht, auch wenn man anfangs das Gefühl hat, den Partner fürs Leben gefunden zu haben.
Und sie tut so weh.
Diese Liebe kann uns so verletzen.
Sie wirft uns aus der Bahn.
Sie raubt uns den Schlaf, wie soll man denn schlafen, wenn man die ganze Nacht bittere Tränen der Enttäuschung vergießt?
Diese Liebe kann uns ein so falsches Bild vor die Augen führen.
Sie lässt uns über Makel hinwegschauen,
lässt uns vergessen, drückt ein Auge zu.
Diese Liebe spielt uns falsche Tatsachen vor.
Sie täuscht uns, führt uns an der Nase herum.
Diese Liebe ist so verdammt manipulativ.
Aber wir brauchen doch diese Liebe.
Sie gibt uns das Gefühl fliegen zu können.
Sie lässt uns die Welt durch eine rosarote Brille sehen.
Es tut gut von jemandem begehrt zu werden.
Es tut so gut.
Sie ist das kostbarste, riskanteste Gut auf dieser Erde.
Man kann sie nicht sehen, nicht riechen, nicht hören, nicht schmecken,
nur die Person, an die die Liebe gerichtet ist, von der die Liebe ausgeht.
Sie ist kostbarer als der komplette materialistische Reichtum der Erde.

Ich hatte noch nie das Glück mich in Phase zwei zu befinden.
Ich bin eine 22-jährige Frau und hatte bis jetzt noch nie das unfassbare Glück von einem besonderen Menschen geliebt zu werden.
Gleichzeitig hatte ich noch nie das Pech den unvergesslichen Schmerz zu spüren.

Was unterscheidet Liebe 1 von Liebe 2.

Liebe 1 ist bedingungslos, ehrlich, kommt absolut von Herzen und hat eine lebenslange Garantie.
Sie ist unendlich, unendlich stark und verjährt nicht. Sie verliert nicht an Intensität und ist immer gleich stark. Ohne diese Liebe kann man nicht leben.
Jeder Mensch hat das Glück diese Liebe zu erleben.
Sie ist echt, absolut real.

Liebe 2 ist unrealistisch.
Sie betrügt uns selber, lügt uns ins Gesicht an und führt uns falsche Tatsachen vor die Augen. Sie verarscht uns, kackt uns ans Bein.
Diese Liebe kann „Bedingungslosigkeit“ nicht mal buchstabieren, geschweige denn definieren.
Diese Liebe kann so schnell vorbei sein, kann uns so fucking verletzen.
Sie tut so weh, sie zehrt an unseren Kräften, sie saugt uns aus, wie ein Vampir,
so dass zum Schluss nur noch ein Haufen Elend von uns übrig bleibt.
Diese Liebe ist kostbar. Sie zu finden kommt einem Millionengewinn im Lotto gleich.

Der Unterschied zwischen Liebe 1 und 2.
Liebe 1 durchlebe ich Tag für Tag.
Von Liebe 2 kenn ich nur den Schmerz.
Diese Liebe ist bei mir noch nie zu Stande gekommen.
Man braucht Liebe 2, um sich eine neue Liebe 1 aufzubauen!
Ich vermisse die Liebe2!!!
Tiffy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2010, 13:11   #2
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082

Hast Du schon mal das Buch von Erich Fromm "Die Kunst des Liebens" gelesen? Ich halte nichts davon. Aber Dein Problem könnte es vielleicht lösen, wenn Du die Botschaft zu verinnerlichen vermagst. Es hat viel mit Glauben, Laissez-faire und Altruismus zu tun. Hört sich gut an. Ich habe nur noch nie Menschen getroffen, die nach diesem Rezept leben konnten. Ganz im Gegenteil: Ich mußte feststellen, daß Bekannte von mir, die Erich Fromms Thesen ernst genommen hatten, am Ende ihren Ehepartner am liebsten erschossen hätten.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2010, 17:50   #3
weiblich Tiffy
 
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Beiträge: 350

"Die Kunst des Liebens" habe ich noch nie gelesen. Da ich aber durch und durch eine Leseratte bin, werd ich mir den Titel mal zu Gemüte führen. Kann ja nie schaden.
Tiffy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2010, 01:00   #4
männlich Amrit
 
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Beiträge: 77

Hallo Tiffy,

Dein Gedicht (war es als Gedicht gemeint?) läßt mich reichlich ratlos zurück.
Du beschreibst mit immer neuen Bildern, das trügerische Bild von Liebe 2, sagst aber auch, diese Liebe ist kostbar, und daß Du sie brauchst.
Meine Überzeugung ist, es geschieht immer nur das, was man von ganzem Herzen sich wünscht.
Zweifelt man von vorneherein daran, dann halbierst Du Deine eigene Energie. Niemand mag einen halblebigen Menschen lieben.

Du kennst - wenn ich den Versen Deines Gedichtes folge - nur die schmerzliche Seite der Liebe zwischen Mann und Frau. Das hast Du sehr intensiv ausgedrückt, es tut fast weh. Ich bin nicht hier, um Ratschläge zu verteilen, aber Dein Gedicht verlangt ja förmlich danach. An wen ist Dein Gedicht gerichtet? Das ist es, was mich so ratlos macht. Wem, der dies lesen soll, wird es ein schönes Gefühl oder einen Erkenntnisgewinn bringen? Wer braucht die Empfehlung, wer mag sich gerne daran erinnern, "Liebe kackt uns ans Bein"? Deine Worte kommen mir so abgrundtief beziehungslos vor, so ohne jeden Bezug zu einem wenigstens ideellen Partner. Da kann man ja nur noch flüchten!

cu
amrit
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Alt 17.03.2010, 13:03   #5
weiblich Tiffy
 
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Beiträge: 350

Hallo Amrit,

meine Zeilen sind niedergeschriebene Gedanken, ein in Worte gefasstes Spiegelbild meiner Gefühle. Gedicht oder nicht, ich habe verfasst wie es in mir aussieht.

Das Spiegelbild ist vor zweieinhalb Jahren entstanden.
Auslöser war die Begegnung eines bestimmten Menschen. Ich habe diesen Menschen viel zu spät kennen gelernt, da sein Herz bereits vergeben ist. Sehr lange bereits. Leider.
Ich quäle mich immer wieder mit dem Gedanken, was gewesen wäre, wenn wir uns in einer anderen Zeit getroffen.
Ich spiele nur die zweite Geige.
Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich mir wünsche, mehr Zeit mit ihm zu verbringen, ihn öfters zu sehen, nicht immer nur heimlich, nicht immer lügen zu müssen.
Ich habe mein Herz verschenkt, doch wird es nur mit Füßen getreten.
(ich habe einen Text über diese allgemeine Situation verfasst, jedoch nicht veröffentlicht, weil es so persönlich ist).
Doch würde ich mich an dieser Wunschvorstellung festkrallen, ich würde auf Dauer dran zerbrechen.
Es ist aussichtslos. Ich kann mir in diesem Falle keine Hoffnung machen, mir keine Chancen ausrechnen.
Nenn meine Worte, die du vorliegen hast eine Selbstschutzmaßnahme, das trifft es mehr oder weniger.
Das schlimme ist, dieser Mann, und ich, wir geben uns so viel Gutes, doch komm ich mir oft ausgenutzt vor. Durch meine Worte, die ich ihm allzu oft an den Kopf werfe tu ich ihm richtig weh. Ich tu ihm weh, er mir. Das Problem ist: wir kommen einfach nicht voneinander los. Wir können nicht mit aber auch nicht ohne einander.
Es tut so weh aber was noch mehr weh tut: der Gedanke an ein Leben ohne ihn.
Wie bereits gesagt, brauche ich mir keine Hoffnungen machen, wenigstens ist mir das klar geworden.
Deshalb kann ich mit der Liebe nichts Schönes verbinden.
Ich weiß nur, dass ich diesen einen Menschen zu spät getroffen habe.
Und manchmal möchte ich von ihm flüchten, habe es schon oft versucht, ich finde aber immer wieder zu ihm zurück.
Ich habe ihn schon so oft bewusst mit meinen Worten getroffen, ich kann sehr gemein und verletzend sein, wir kommen nicht voneinander los.
Vielleicht irgendwann, in ein paar Jahren, vielleicht kann ich dann nicht mal mehr die seltenen, schönen Momente genießen, bis dahin tut es weiterhin- nur weh!
Ich möchte, dass es ihm gut geht!
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