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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 07.10.2013, 14:12   #1
weiblich Bambi
 
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Dabei seit: 10/2013
Ort: Leipzig
Alter: 29
Beiträge: 9

Standard Erschlagen

Ich spüre mein eigenes Herz- schlagen,
bis zum Hals- schlagen und schlagen,
mich selbst erschlagen.
Niedergerungen vom Gefühl der Erschlagenheit,
suchend nach schützenden Armen,
Fluchtstätten der Geborgenheit.
Sich im Kreis drehend fortbewegend,
mit sich nur um ein Thema kreisenden Gedanken:
Wohin mit meinem Versagen?
Wie könnt ich einer fremden Seele nur ein Kilogramm meiner eigenen auflasten,
wenn tonnenschwere Gedankengänge auf mir lasten, mich erdrücken,
niederringen und in großen Schritten
tiefer rein reiten in das Elend,
meine selbstgewählte Verelendung.
Aus der rauszukommen ist dann doch nicht mehr so leicht,
denn sich selbst zerstörende Seelen überbrücken nicht einfach so
den scheinbar kurzen Sprung
von dem was ist, zu dem was ohne viel Mühe sein könnte und müsste.
Wenn ich nur wüsste wie ich von dem, was ich bin,
nur ein klein wenig mehr werde zu dem,
was ich zu sein gedenke,
doch in diesem Gedanken wieder selbst beschränke,
gegen eigene Gefühlsgrenzen renne, falle-
ach ihr könnt mich mal alle
in Ruhe lassen, mit mir, meinem Herzschlag,
der meinen Atem mir raubt.
Fuck ich ertrag's nicht mehr- mich,
den Verlust meines Atems, Verlust meiner selbst,
wo ist denn nun der Held,
der mal lebte in meiner Brust?
So gern hätt ich's gewusst
in Nächten wie dieser, in denen mein
schlagender Pulsgedanke voran peitscht.
Nächte, die mir den Schlaf rauben und den Verstand.
Wo ist der Punkt, an dem mein altes Ich verschwand
und woher kam das neue- so einfach aus dem Nichts?
Ach wüsst ich's,
würd ich wohl kaum halb zwei hier sitzen,
mit Kuli Zeilen in den Bankbrief ritzend,
die sowieso keiner entziffern kann.
Wahrscheinlich besser so,
denn so tiefe Gedanken sind nur sicher bei mir,
weil anderswo nur Worte verdreht
werden, in den Mund gelegt,
als Waffen genutzt.
Meine eigenen Worte gegen mich selbst,
mich selbst erschlagend, wie der Puls, mein Herzschlag,
bis ich irgendwann es nicht mehr ertragend wieder liege,
wo ich vor fünf Minuten noch lag.
Allein mit mir und dem ewig selbsterschlagendem Herz-
endloser Schmerz.
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Stichworte
gedanken, nacht, zweifel

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