Einsamer Weg

[Cornelius]

Ein Weg zieht sich entlang am Rheine,
von Pappeln und Gebüsch gesäumt.
Ich ging ihn oft, doch nie alleine,
hab manches Mal von ihm geträumt.

Seit Jahren lass ich ihn links liegen,
geh unbeirrt geradeaus,
doch heut beschließ ich abzubiegen.
Auch dieser Kiesweg führt nach Haus.

Hier lernte ich die Welt zu sehen,
geführt von meines Vaters Hand,
die kleinen Wunder zu verstehen,
die man auf Schritt und Tritt hier fand.

Der Kuckuck rief uns seinen Namen,
die Nachtigall sang uns ins Ohr.
Die Tage gingen, andre kamen.
Die Jahre rückten heimlich vor.

Die Zweige scheinen mich zu fragen:
Erkennst du uns denn gar nicht mehr?
Der Wind fängt leise an zu klagen.
Die Bühne ist verwaist und leer.

[Clärwerk]

Ansprechendes Gedicht, sehr rund und geschlossen in klassicher Form.

[DieSilbermöwe]

Hallo Cornelius,

das Gedicht weckt eine leise Sehnsucht nach Zeiten (wie der Kindheit), die nie wiederkehren. Wunderschön geschrieben, mit sanfter Melancholie.

LG DieSilbermöwe

[dunkler Traum]

... einfach schön.
Fängt irgendwie unbekümmert an und lässt mich sehnsuchtsvoll in Melancholie zurück.

wsT
dT

[Cornelius]

Danke, dass ihr mir auf diesem Weg ein wenig Gesellschaft geleistet habt.

Einen schönen Abend wünscht
Cornelius

[Candlebee]

Hallo Cornelius,

in Erinnerungen schwelgen, ist doch immer wieder schön. Und wenn man an den oder die Orte zurückkehren kann, ist es umso toller.
Ich kann nicht mal sagen, welche Strophe oder Zeile ich am besten find. Ein rundum gelungenes Gedicht.

Nette Grüße, Candlebee

[Cornelius]

Hallo Candlebee,

freut mich, dass du auch hier vorbeigeschaut hast.

Der Weg ist noch derselbe, ich bin auch noch derselbe (glaube ich zumindest), aber "etwas" fehlt...


Liebe Grüße
Cornelius

[Silver]

Hallo Cornelius,

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Ich bin gerührt von Deiner Beschreibung und habe Dich gern auf dem Weg begleitet.

Liebe Grüße Silver