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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 16.03.2018, 23:52   #1
männlich stephanius
 
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Beiträge: 406

Standard Abschied vom Dornbusch

Wie das tosende Rauschen des Bergbachs,
so ergießt sich Flut in Flut, intervallierendes Bersten
der hellweiß glitzernden Wogenkämme.

Schwarzes Dunkel, lässt die Trennung kaum mehr erahnen,
von Wind und Wasser, von Himmel und Erde,
langsames Dahinschweben der Vergänglichkeit.

Wie grellfarbene Blüten im Wind, auf weiter schwarzer Wiese,
Sie positionieren das Nichts,
blinkend und heulend – auftauchend und versinkend.

Tore beginnen sich zu weiten, die goldsilbrige Sichel wird frei,
scharf schneidender Strahl – breit wogender Teppich aus Licht.

Jemand nimmt Deine Hand, und Du … wirst ihm folgen,
noch unsicher, wie auf den Planken eines schwankenden Kahns.

Adressaten ungeschriebener Briefe … bleiben zurück.
stephanius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2018, 00:39   #2
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.089

When you catch an adjective, kill it!
(Mark Twain)

Wer das Rauschen eines Bergbaches hört, braucht kein Tosen mehr, denn dann wäre es ein Katarakt. Und dass eine Flut sich in eine Flut ergießt, also in sich selbst, kann nur eine Warnmeldung hervorrufen: "Datei dieses Namens schon vorhanden."

Einen Text mit unsinnigen Adjektiven aufzuladen macht aus ihm keine Poesie und kein Gedicht.

Was spricht dagegen, einen Bach sprudeln, perlen, spielen, laufen zu lassen. Irgendwo draußen, wo das noch ungehindert geht. Weshalb soll er rauschen und tosen müssen?

Nur ein Anstoß für die Gedanken, sich mit dem Gegenstand dessen, über das man schreibt, vorher auseinanderzusetzen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2018, 00:45   #3
männlich stephanius
 
Dabei seit: 06/2016
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Beiträge: 406

Ich dachte wir machen hier Lyrik,
versuchen es zumindest.
stephanius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2018, 01:00   #4
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.089

Zitat:
Zitat von stephanius Beitrag anzeigen
Ich dachte wir machen hier Lyrik,
versuchen es zumindest.
Richtig gedacht.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2018, 11:42   #5
männlich stephanius
 
Dabei seit: 06/2016
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Beiträge: 406

Ach liebe Ilka-Maria,
ich hätte mal was Aufmunterndes gebraucht,
aber das Portal ist eben so gnadenlos wie das richtige
Leben, nun ja.
stephanius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2018, 22:51   #6
weiblich DieSilbermöwe
 
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Alter: 60
Beiträge: 6.711

Zitat:
When you catch an adjective, kill it!
(Mark Twain)
Ich dachte, das gelte nur für Geschichten.

Aber wie auch immer: Mich stört mittlerweile "dies darf man nicht, dies soll man nicht so schreiben" doch ganz erheblich.

Wenn das nun wirklich jeder befolgt, geht doch - so finde ich - viel Spontaneität verloren. Und das finde ich schade.

Zitat:
Was spricht dagegen, einen Bach sprudeln, perlen, spielen, laufen zu lassen. Irgendwo draußen, wo das noch ungehindert geht. Weshalb soll er rauschen und tosen müssen?
Weil der Autor des Gedichtes es nun mal so empfindet - nämlich eben nicht positiv und spielerisch (sprudeln, perlen, spielen, laufen), sondern düster (tosendes Rauschen kann einem Angst machen).

Zitat:
Nur ein Anstoß für die Gedanken, sich mit dem Gegenstand dessen, über das man schreibt, vorher auseinanderzusetzen.
Vielleicht sollte hier gar kein Gegenstand beschrieben werden, sondern die Gefühle des Autors. Aber auch, wenn man es gegenständlich beschreiben oder lesen will: Bei Hochwasser z. B. schwillt ein kleiner Bach zu erschreckender Größe an und aus einem sanften Murmeln wird ein tosendes Rauschen.

Ich weiß es zwar nicht, aber ich kann es mir vorstellen, was den Autor hier umgetrieben hat, das Gedicht genauso und nicht anders zu schreiben. Mir bleiben solche Gedichte meist mehr in Erinnerung als diejenigen, die sich an alle geschriebenen und umgeschriebenen Regeln halten.

Wenn man sich die Gefühle von der Seele schreibt, kann einem das enorm helfen. Und vielleicht geht das manchmal nur mit "unsinnigen" Adjektiven.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2018, 10:00   #7
männlich stephanius
 
Dabei seit: 06/2016
Ort: Sachsen
Beiträge: 406

Liebe Silbermöwe,
Du sprichst mir so aus dem Herzen, ich sehe Du hast das Gedicht verstanden.
Es ist sicher keine große poetische Kunst von Tragweite, das sollte es auch
garnicht sein, es sollten nur ein paar überwältigende Gefühle ausgedrückt
werden, die man oft schwer in Worte fassen kann, es war ein Versuch.
Danke liebe Silbermöwe, das baut ein wenig auf.
Aber ich will damit Ilka-Maria`s Bedenken keines Wegs zur Seite schieben,
den Konventionen einer akademisch sauberen Lyrik entsprechen meine Zeilen
mit Sicherheit nicht. Insofern nehme ich ihre Bedenken schon sehr ernst.
Und außerdem ist es ja immer auch Geschmacksache was dem einen oder
anderen gefällt, Meinungen sind da alle erlaubt.
Ja liebe Silbermöwe, es war genau so wie Du es herausgelesen hast, es war ein
düsteres Tosen, es war grandios und auch ein wenig beängstigend, ich habe
eine gute Stunde auf der Düne gestanden und war am Schluss
fast ein wenig in Tance. Die Zeilen sind erst später entstanden, aber der
Eindruck war so nachhaltig, dass ich mich an jede Minute erinnern konnte.
Ich danke Dir sehr fürs lesen und kommentieren.
Mit besten Grüßen
St.
stephanius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2018, 11:47   #8
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
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Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Zitat:
Zitat von stephanius Beitrag anzeigen
Wie das Tosen eines Bergbachs,
so ergießt sich Flut in Flut, intervallierendes Bersten
der Wogenkämme.

Dunkel, lässt die Trennung kaum mehr erahnen,
von Wind und Wasser, von Himmel und Erde,
langsames Dahinschweben der Vergänglichkeit.

Wie Blüten im Wind, auf schwarzer Wiese,
Sie positionieren das Nichts,
blinkend und heulend – auftauchend und versinkend.

Tore beginnen sich zu weiten, die Sichel wird frei,
schneidender Strahl – breiter Teppich aus Licht.

Jemand nimmt Deine Hand, und Du … wirst ihm folgen,
noch unsicher, wie auf den Planken eines schwankenden Kahns.

Adressaten ungeschriebener Briefe … bleiben zurück.
Lieber Stephanius,
dein Gedicht reißt mit. Mir gefällts.
Es ist emotionsgeladen, wenn auch etwas überladen, für meinen Geschmack.
Beschreibende Adjektive hab ich gern in Texten, die malen mir einen Rahmen, wie der Autor gesehen hat.
Hier sinds mir aber etwas zu viele, wodurch es mir zu kitschig wird.
Und Kitsch passt nicht zur Aussage des Gedichtes.
Ich hab mal weggelassen, was es für mich nicht braucht.
Weil sich manches selbst erklärt / malt (weiße Wogenkämme, schwarzes Dunkel, bunte Blumen, silberne Sichel).
Das ist mein persönlicher Geschmack.
So finde ich es treffender.

Gruß die Unar

P.S. Den Titel verstehe ich nicht. Abschied vom Dornbusch?
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2018, 15:11   #9
männlich MiauKuh
 
Dabei seit: 08/2017
Ort: Bei Rostock
Beiträge: 2.246

Huhu Stephanius,

Ich fand das jetzt beim Lesen ganz nett, nicht überragend, auch nicht gut, aber insgesamt akzeptabel. Klar, hier und da sind ein paar Adjektive unnötig, wie Unar das schon gezeigt und ihre Erklärung ist auch nett: Dadurch bekommt man einen persönlicheren Eindruck der Ansicht.

Lass dich nicht durch Ilka verunsichern.
Würdest du deinem Text vielleicht eine festere Form geben, nicht unbedingt eine einzwängende, aber zumindest eine erkennbare, dann würde er davon profitieren. Die Verwendung von Adjektiven war zumindest für mein Empfinden wirklich nicht schlecht.

Nun mal zu der Adjektiv-Diskussion:

Diese immer wieder aufkeimende, von DieSilbermöwe auch in diesem Faden wieder aufgezeigte, Diskussion über die "Tu dies nicht und das nicht" Dinge, wie z.B. Adjektive zu verwenden, empfinde auch ich als störend.
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2018, 16:00   #10
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Lieber Stephanius,
liebe Ilka-Maria,
der liebe Mark Twain - man sollte ihn vollständig zitieren:
"Wenn Sie ein Adjektiv fangen, töten Sie es. Nein, ich meine nicht ganz, sondern töte die meisten - dann wird der Rest wertvoll sein. Sie schwächen, wenn sie nahe beieinander sind. Sie geben Stärke, wenn sie weit voneinander entfernt sind." (Der Fettdruck stammt von mir)
Da mir auch hin und wieder gesagt wird, meine Sprache sei zu "barock", zu sehr mit Adjektiven beladen, rate ich mal zu einem Blick in die Natur oder in einen Barocksaal. Aber - ich sag es gleich: Überschwang und Begeisterung, Ausschmückung und was es dergleichen gibt, muss seine Grenzen dort haben, wo es beginnt kitschig zu werden, Wortgeklingel zum störenden Nebengeräusch wird.

Wie das tosende Rauschen des Bergbachs,

hier frage ich mich: Ja, was denn nun: Rauscht oder tost der Bergbach? Stürme tosen, die Brandung tost, das Blut kann in den Adern tosen, ein Sturm kann übers Land tosen. Aber ein Bergbächlein?

so ergießt sich Flut in Flut, intervallierendes Bersten
der hellweiß glitzernden Wogenkämme.

Was ist "hellweiß"? Gibt es auch ein "Dunkelweiß"?
Was ist ein "intervallierendes Bersten? Wenn etwas birst, dann "knallt" es einmal ordentlich und gut is!

Schwarzes Dunkel, lässt die Trennung kaum mehr erahnen,

"schwarzes Dunkel" ist ein Pleonasmus wie "weißer Schimmel" oder "braunhaarige Brünette". Wenns dunkel ist wie in einem Bärenarsch, dann ist es dunkel (Eisbären sind eine andere Kategorie).

von Wind und Wasser, von Himmel und Erde,
langsames Dahinschweben der Vergänglichkeit.

"langsames Dahinschweben" erinnert auch an einen Pleonasmus. Mit Schweben verbindet man nicht ein Dahinfliegen kurz unter 1 Mach.

Wie grellfarbene Blüten im Wind, auf weiter schwarzer Wiese,

"schwarze Wiese" ist ein Oxymoron - gekonnt eingesetzt von Celan (schwarze Milch).

Sie positionieren das Nichts,
blinkend und heulend – auftauchend und versinkend.

Tore beginnen sich zu weiten, die goldsilbrige Sichel wird frei,
scharf schneidender Strahl – breit wogender Teppich aus Licht.

"die goldsilbrige Sichel wird frei, scharf schneidender Strahl..." - gemeint dürfte der Mond sein. Die goldsilbrige Sichel lass ich mir noch gefallen, aber woher kommt der scharf schneidende Strahl?

Jemand nimmt Deine Hand, und Du … wirst ihm folgen,
noch unsicher, wie auf den Planken eines schwankenden Kahns.

Lieber Stephanius,
Du bemerkst an anderer Stelle: "Ich dachte wir machen hier Lyrik". Klar, das versuchen wir. Aber "gewollt" lyrisch oder poetisch zu schreiben, geht meistens nach hinten los.
Gnadenlose Kritik? Ich liebe gnadenlose Kritik, wenn sie begründet ist und mich motiviert, es anders/besser zu machen.

Mark Twain (und Ilka-Maria im Gefolge) haben recht, wenn beide auffordern, überflüssige Adjektive zu killen, aber eben (Twain) nicht ganz, sondern ihre Stärke nutzen.

Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2018, 16:05   #11
männlich Eisenvorhang
 
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Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.675

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen

"die goldsilbrige Sichel wird frei, scharf schneidender Strahl..." - gemeint dürfte der Mond sein. Die goldsilbrige Sichel lass ich mir noch gefallen, aber woher kommt der scharf schneidende Strahl?
Der Mond reflektiert doch das Sonnenlicht, somit wird der Bezug zum Sonnenstrahl deutlich. :-)

Der Kontrast Weiß besitzt durchaus Abstufungen.
Wobei hellweiß sicher eine Überhöhung deutlich machen soll.

Mit dem Tosen und Bersten strauchle ich auch. :-)

*Schwarze Milch, ist ja mal richtig gut ausgedrückt, ist wie weißes Pech.

vlg

EV

PS: weißer Schimmel - ein Schimmel muss nicht unbedingt weiß sein, die sind ja nur schimmelig wegen eines Gendefekts. Ein Schimmel kann also auch braun sein.
Eisenvorhang ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2018, 16:18   #12
männlich MiauKuh
 
Dabei seit: 08/2017
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Beiträge: 2.246

Klaro, Heinz,

etwas überflüssiges ist per Definition eben überflüssig und dementsprechend zu streichen.
Was allerdings überflüssig ist, liegt immernoch in der subjektiven Betrachtung des Autors und des Lesers und ist intentionsbedingt zu hinterfragen, oder zu schreiben, worauf ja Ilka auch hingewiesen hat.

Erfreulich, insgesamt.

Schön das volle Zitat zu lesen, das hat so nämlich wirklich seine Berechtigung.

Danke dafür! :-)

Ein weißer Schimmel wuchs auf meinem Kaffee
und rannte mit vier Beinen rasch in meinen Mund.

Liebe Grüße
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2018, 16:57   #13
männlich Heinz
 
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Beiträge: 7.879

Lieber MiauKuh,

Ein weißer Schimmel wuchs auf meinem Kaffee
und rannte mit vier Beinen rasch in meinen Mund.
Ich trink ihn nicht und sage angeekelt: Nee!
So 'n Kaffee mit Schimmel ist doch nicht gesund!

Lieber Eisenvorhang,
ist schon klar. Aber Mondlicht und "scharf schneidender Strahl" ist fast so wie "mild leuchtender Atomblitz".
Ich denke, Stephanius hat da mächtig in die Saiten der Leier gegriffen und damit auch Ilka-Marias Adjektiv-Killer-Orgie provoziert.
Du kennst mich doch schon lange genug - ich "schmücke" meine Verse ja auch ganz gern aus - also halte ich mich an den zweiten Teil der Mark-Twain-Aussage.

Liebe Grüße Euch beiden,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2018, 17:15   #14
männlich MiauKuh
 
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Beiträge: 2.246

Heinz: "Adjektiv-Killer-Orgie"

Wir kitzeln heut die Adjektive!
Hach, was sind wir kitzelmiese
böse, böse Querfelddichter,
adjektivsche Wortvernichter.

Nu .. killer-killer, haust du ab?
Ey!! Dich bring ich schon auf trab!
Wirst du wohl, du großes Wort?
Pfeif schon ab und mach dich fort!

Und hüte dich zurückzukommen!
Nie mehr will ich Adjektive
hier in meinen Texten sehen,
nur damit wir uns verstehen!


;-) Die weiße Schimmelsache war witzig von dir.

Heinz:
"Aber Mondlicht und "scharf schneidender Strahl" ist fast so wie "mild leuchtender Atomblitz"."

Die verdammte Atompilzwolke die alles niedermäht und explodiert und ausradiert ...
Ein "mild leuchtender Atomblitz" , dabei ist das ein grelles Hell und kurz.
Oh man, auch mal ein Gedicht wert sowas ...

Geändert von MiauKuh (23.03.2018 um 19:02 Uhr)
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.03.2018, 00:28   #15
männlich stephanius
 
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Hallo alle zusammen,
Dank erst mal für die große Resonanz und die Diskussion,
die ja schon ganz ohne mich geführt wird ;-).

Konnte mich aber nicht früher melden, deshalb jetzt ausführlich.

Vielleicht gleich am Anfang die Klarstellung zur Frage von
Unar, der Dornbusch ist das nördliche Hügelland von Hiddensee,
die Insel der Sehnsucht ;-).

Ja, ihr habt ja durchaus recht und ich bin ja total offen für Kritik!
Das einzige was mich ein wenig getroffen hat, das war der kurze
Ausspruch von Heinz, obwohl ich seine Kritik sehr schätze!,
indem er sagt:
>>Aber "gewollt" lyrisch oder poetisch zu schreiben, geht meistens
nach hinten los.<<
Genau das will ich eben eigentlich nicht!! Aber nun ja,
offensichtlich ist es so angekommen. Muss ich mit leben.

Der Übergang von Kunst zu Kitsch ist nur ein ganz kleiner Schritt
liebe Unar, ja da hast Du recht, es wird immer eine Gratwanderung
sein. Habe letztens eine interessante Ausstellung zum Them Kunst
und Kitsch in der Galerie Talstraße in Halle an der Saale angeschaut.
Der Übergang ist oft fließend. Da muss man sich immer bemühen
nicht abzugleiten.

Aber nochmal zu den Adjektiven, gewiss, vielleicht etwas zu dick
aufgetragen, aber dunkelschwarz und hellweiß das halte ich in der
Lyrik für durchaus legitim. Hat jetzt weniger mit weißem Schimmel
oder der geichen zu tun, zumindest für mich.

Wenn ich an Farbkombinationen denke, da war früher grün und blau
gemischt ein no go, eine Zeitlang war es top angesagt. Experimente
sollten meines Erachtens immer zulässig sein.

Und was den scharf schneiden Strahl betrifft, so kann ich nur sagen,
beobachtet mal bestimmt Mondreflexionen auf dem Wasser, auf dem
Meer, das ist unter Umständen ein sehr scharf schneidender Strahl der
da übers Wasser kommt, wenn das Licht durch bestimmte Wolken-
konstellationen etwas gebündelt wird.
Aber das wäre ja schon wieder Naturalismus, ich meine man kann um
eine bestimmte Stimmung rüber zu bringen schon mal auch sprachlich
experimentieren.
Will keinesfalls den Anschein erwecken, dass ich einer der größten
Avantgardisten vor dem Herrn wäre ;-). Es macht mir nur Spaß zu
experimentieren, und wenn ich hier mal daneben gelegen habe, dann
werde ich das sicher überdenken.

In dem Sinne, ganz herzlichen Dank für die kritische Auseinandersetzung
mit meinen Zeilen und beste Grüße in die Nacht
Stephanius
stephanius ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.03.2018, 07:28   #16
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Lieber Stephanius,
meine Bemerkung: "Aber "gewollt" lyrisch oder poetisch zu schreiben, geht meistens nach hinten los." darfst Du nicht so sehr als Vorwurf und Kritik an Deinem Gedicht verstehen. Sie scheint Dich sehr getroffen zu haben. Nimm sie (die Bemerkung) als Warnung für alle Schreiberlinge.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.03.2018, 07:52   #17
männlich stephanius
 
Dabei seit: 06/2016
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Beiträge: 406

Alles klar lieber Heinz,
ich danke Dir und einen schönen Sonntag.
Grüße St.
stephanius ist offline   Mit Zitat antworten
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