Puten bei Poetry.de

Rosenblüte · 14.12.2013, 01:16

Dieses Gedicht ist nicht erbaulich,
nein, es ist vielmehr unverdaulich.
Denn heute will ich euch erzählen,
wie Menschen arme Tiere quälen.

In engen Ställen leben Puten,
müssen fürs Weihnachtsfestmahl bluten.
Nach zweiundzwanzig schlimmen Wochen
kann man sie kaufen und fein kochen.

Sie wiegen einundzwanzig Kilo,
das Mästen macht sie jedoch nie froh.
Krumme Skelette kann man sehen,
die Tiere können nicht mehr gehen.

Können kaum atmen, leiden Qualen,
werden sogar zu Kannibalen.
Auf blutig krüppeligen Zehen
müssen sie in der Scheiße stehen.

Rund zehn Prozent sterben schon frühe,
oft macht man sich nicht mal die Mühe,
ihre Kadaver wegzuräumen,
man will ja keine Zeit versäumen.

Medikamente, Salmonellen
und Zusatzstoffe in den Zellen.
Auch wenn die Werbung es verspricht,
dem Wohlbefinden dient das nicht.

Am Ende werden sie verfrachtet,
am Schlachthof im Akkord geschlachtet.
Ich bitt', drum wollt ich es berichten,
auf Puten künftig zu verzichten.

Jeronimo · 15.12.2013, 13:57

Hallo Rosenblüte,

ich bin ja ganz deiner Meinung, und die kann man auch auf andere "Viecher" übertragen, aber ich fürchte, gegen Konsumgeilheit kommt man nicht an, und wenn es noch so gut gemeint ist.
Aber du hast wenigstens etwas getan: Keine Puten, sondern Ruten!

Jeronimo

Rosenblüte · 15.12.2013, 18:12

Hallo Jeronimo,

ja, die Rute sollten wenigstens die zu spüren bekommen, die es besser wissen. Und die skrupellosen Fleischfabrikanten natürlich, die Qualzuchten durchführen und die Tiere auf engstem Raum bei Kunstlicht im Stall halten, so dass sie sich kaum noch bewegen können.

Viele Verbraucher wissen es jedoch noch nicht besser. Vielleicht verdrängen sie es auch lieber. Sie müssen informiert werden. Wenn wir diese tierquälerische Fleischproduktion zulassen, schaden wir auch uns selbst. Denn das Putenfleisch, das uns als so gesund verkauft wird, macht uns krank, weil die Tiere mit Antibiotika vollgestopft werden.

Dass Aufklärung etwas bewirken kann, sah ich gestern bestätigt, als ich an der Observation einer Ponyreitbahn teilnahm. Die Ponys laufen den ganzen Tag im Kreis in einer Richtung herum und werden kaum ausgewechselt. Sie bekommen weder Futter noch Wasser, und wenn sie müde sind, werden sie geschubst oder kriegen die Peitsche zu spüren. Die Eltern und Kinder, die wir ansprachen, wurden sehr nachdenklich. Sie fanden das Reiten zwar schön, aber die Ponys taten ihnen leid.

Lieben Gruß
Rosenblüte

Ex Pedroburla · 15.12.2013, 22:09

Du hast ja soo recht, liebe "Rosenblüte"! *

* Ganz sicher sollten wir relativ wohlhabenden, aber leider meistens gedankenlosen "Konsumenten" ein verantwortungsvolleres Bewusstsein dafür entwickeln, dass Tiere sterben, damit wir leben können, "am Ende der Nahrungs-Pyramide". Und das Ergebnis dieses Nachdenkens und -fühlens muss sein, dass wir zumindest "maßhalten" - und vor allem den Tieren zeitlebens ein "artgerechtes", ihrem natürlichen Wesen entsprechendes Dasein ermöglichen!
Ich selber war mal einige Monate Gast bei mexikanischen Indios, die am Rande des Dschungels lebten, noch sehr traditionell - und wenn diese ein Tier gejagt und erlegt hatten, bedankten sie sich sogar rituell für deren "Opfer", bevor sie es aßen ...

LG Pedro

PS: Dein Gedicht ist übrigens gut geschrieben, mit "Herzblut" ...

Thing · 15.12.2013, 22:16

Liebe Rosenblüte,

ich mußte abwarten, bis ein paar Kommentare da waren, um zu schreiben (wegen des Abstandes).
Die Gründe dafür, daß ich das Gedicht nicht lese, kennst Du.

Liebe Grüße!

Thing

Ex Pedroburla · 15.12.2013, 22:47

Erkenntnis

Niemand ist nur darum besser,
weil er ist kein Allesfresser -
doch der Mensch, er eben ist,
was er frisst …

von Pedroburla - NICHT grunzend ...

Video mit Johann Strauss' "Borstenvieh und Schweinespeck" > http://www.youtube.com/watch?v=68q3lNtKxiY <

14.12.2013, 01:16	#1
Rosenblüte abgemeldet Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 2.163 Meine Gedichte Meine Favoriten	Puten Dieses Gedicht ist nicht erbaulich, nein, es ist vielmehr unverdaulich. Denn heute will ich euch erzählen, wie Menschen arme Tiere quälen. In engen Ställen leben Puten, müssen fürs Weihnachtsfestmahl bluten. Nach zweiundzwanzig schlimmen Wochen kann man sie kaufen und fein kochen. Sie wiegen einundzwanzig Kilo, das Mästen macht sie jedoch nie froh. Krumme Skelette kann man sehen, die Tiere können nicht mehr gehen. Können kaum atmen, leiden Qualen, werden sogar zu Kannibalen. Auf blutig krüppeligen Zehen müssen sie in der Scheiße stehen. Rund zehn Prozent sterben schon frühe, oft macht man sich nicht mal die Mühe, ihre Kadaver wegzuräumen, man will ja keine Zeit versäumen. Medikamente, Salmonellen und Zusatzstoffe in den Zellen. Auch wenn die Werbung es verspricht, dem Wohlbefinden dient das nicht. Am Ende werden sie verfrachtet, am Schlachthof im Akkord geschlachtet. Ich bitt', drum wollt ich es berichten, auf Puten künftig zu verzichten.

15.12.2013, 13:57	#2
Jeronimo gesperrt Dabei seit: 10/2011 Alter: 70 Beiträge: 4.237 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Rosenblüte, ich bin ja ganz deiner Meinung, und die kann man auch auf andere "Viecher" übertragen, aber ich fürchte, gegen Konsumgeilheit kommt man nicht an, und wenn es noch so gut gemeint ist. Aber du hast wenigstens etwas getan: Keine Puten, sondern Ruten! Jeronimo

15.12.2013, 18:12	#3
Rosenblüte abgemeldet Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 2.163 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Jeronimo, ja, die Rute sollten wenigstens die zu spüren bekommen, die es besser wissen. Und die skrupellosen Fleischfabrikanten natürlich, die Qualzuchten durchführen und die Tiere auf engstem Raum bei Kunstlicht im Stall halten, so dass sie sich kaum noch bewegen können. Viele Verbraucher wissen es jedoch noch nicht besser. Vielleicht verdrängen sie es auch lieber. Sie müssen informiert werden. Wenn wir diese tierquälerische Fleischproduktion zulassen, schaden wir auch uns selbst. Denn das Putenfleisch, das uns als so gesund verkauft wird, macht uns krank, weil die Tiere mit Antibiotika vollgestopft werden. Dass Aufklärung etwas bewirken kann, sah ich gestern bestätigt, als ich an der Observation einer Ponyreitbahn teilnahm. Die Ponys laufen den ganzen Tag im Kreis in einer Richtung herum und werden kaum ausgewechselt. Sie bekommen weder Futter noch Wasser, und wenn sie müde sind, werden sie geschubst oder kriegen die Peitsche zu spüren. Die Eltern und Kinder, die wir ansprachen, wurden sehr nachdenklich. Sie fanden das Reiten zwar schön, aber die Ponys taten ihnen leid. Lieben Gruß Rosenblüte

15.12.2013, 22:09	#4
Ex Pedroburla abgemeldet Dabei seit: 11/2013 Beiträge: 1.359 Meine Gedichte	Du hast ja soo recht, liebe "Rosenblüte"! * * Ganz sicher sollten wir relativ wohlhabenden, aber leider meistens gedankenlosen "Konsumenten" ein verantwortungsvolleres Bewusstsein dafür entwickeln, dass Tiere sterben, damit wir leben können, "am Ende der Nahrungs-Pyramide". Und das Ergebnis dieses Nachdenkens und -fühlens muss sein, dass wir zumindest "maßhalten" - und vor allem den Tieren zeitlebens ein "artgerechtes", ihrem natürlichen Wesen entsprechendes Dasein ermöglichen! Ich selber war mal einige Monate Gast bei mexikanischen Indios, die am Rande des Dschungels lebten, noch sehr traditionell - und wenn diese ein Tier gejagt und erlegt hatten, bedankten sie sich sogar rituell für deren "Opfer", bevor sie es aßen ... LG Pedro PS: Dein Gedicht ist übrigens gut geschrieben, mit "Herzblut" ...

15.12.2013, 22:16	#5
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebe Rosenblüte, ich mußte abwarten, bis ein paar Kommentare da waren, um zu schreiben (wegen des Abstandes). Die Gründe dafür, daß ich das Gedicht nicht lese, kennst Du. Liebe Grüße! Thing

15.12.2013, 22:47	#6
Ex Pedroburla abgemeldet Dabei seit: 11/2013 Beiträge: 1.359 Meine Gedichte	Erkenntnis Niemand ist nur darum besser, weil er ist kein Allesfresser - doch der Mensch, er eben ist, was er frisst … von Pedroburla - NICHT grunzend ... Video mit Johann Strauss' "Borstenvieh und Schweinespeck" > http://www.youtube.com/watch?v=68q3lNtKxiY <