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Alt 11.10.2008, 18:03   #1
Neno
 
Dabei seit: 10/2008
Beiträge: 2


Standard Das Gesicht der Zeit - Wenn du dein eigenes Leben vor dir siehst

Das Gesicht der Zeit
Wenn du dein Leben vor dir siehst


Die Geschichte

Sarah hat ihr Leben alles andere als unter Kontrolle. Sie streitet sich ständig mit ihrer Mutter, ist schlecht in der Schule, hat Stress mit einem Jungen aus ihrer Klasse, der sie immer anmacht, obwohl sie ihm schon oft gesagt hat, dass er sie in Ruhe lassen soll.
Eines Tages spürt Sarah immer wieder ein merkwürdige Kälte und nimmt den Geruch nach Tod wahr. Sie hat keine Ahnung, wie sie das erklären soll.
Und auf einmal erscheint nicht nur die Kälte und der Geruch.
Sie hört eine Stimme.
Sie bittet Sarah, ihr zu helfen, endlich Ruhe zu finden.
Sarah hat keine Ahnung, wie sie das anstellen soll und um das rauszufinden, muss sie erst einmal einige Hürden überwinden, ihr Leben in den Griff bekommen und selbst Ruhe finden.


Vorwort

Ich hatte nie das Gefühl gehabt,
mein Leben verpfuscht zu haben.
Doch als ich nun dieses arme Mädchen vor mir stehen sah,
da wusste ich, dass alles,
wirklich alles,
in meinem Leben schief gegangen war.
Jetzt lag es an mir, mein Leben in den
Griff zu bekommen.
Mit oder ohne Hilfe.

Das ist eine Kurzfassung der Geschichte und das Vorwort. Kapitel 1 werd eich bald hier posten.
Neno ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.10.2008, 18:57   #2
Neno
 
Dabei seit: 10/2008
Beiträge: 2


Standard erster Teil erste Kapitel

ein erster Teil aus dem 1. Kapitel:

Kapitel 1

Ich wusste schon immer, dass meine Mutter mich hasste. Sie gab mir die Schuld daran, dass mein Vater sich von ihr getrennt hatte. War mit seiner Sekretärin abgehauen, als ich gerade ein paar Monate alt gewesen war.
Und sie gab mir die Schuld daran.
Was konnte ich denn dafür? Wenn er mich nicht haben wollte, warum hatte er es ihr nicht gleich gesagt und sie hätte mich noch rechtzeitig abtreiben können, bevor ich ihr das Leben versaute.
Im Grunde hatte sie selber Schuld.

„Sarah, nun komm schon, wir kommen zu spät zum Unterricht“, hörte ich plötzlich die Stimme von Jordin.
Jordin sah zu mir herab. Sie war sehr groß, sie überragte mich mit anderthalb Köpfen, war ein wenig pummelig und hatte hellblonde schulterlange Haare. Ihre Haut war immer sehr braun und ihre Augen leuchtend blau.
Im Gegensatz zu mir war sie sehr gut in der Schule, schrieb nur Einsen und bekam nie einen Anruf vom Direktor.
Sie war die Vorzeigetochter, schlechthin. Nicht so wie ich.
Ich dagegen war sehr blass. Selbst in so einem sonnigen Ort wie Goulstrope. Einige sagten, ich wäre regelrecht bleich. Dazu hatte ich schwarze lange Haare, die mir in leichten Wellen den Rücken hinab fielen.
Meine Augen, sie waren fast schwarz, stachen richtig aus ihm hervor.
Und trotz meiner Blässe und den hervorstechenden Augen war ich irgendwie hübsch. Mein Gesicht wirkte irgendwie symethrisch und passte zu meiner schlanken Gestalt.
Ich war mein Leben lang schon sehr schlank gewesen. Ich hatte unglaublich lange gerade Beine und Jordin meinte, ich könnte mit meinem Aussehen glatt Model werden, doch für mich war das nichts. Ich würde nie wie ein laufender Kleiderhaken über einen Laufsteg laufen und Mode präsentieren, die sowieso niemand anzog. Und diese ganzen Tussis dort. Nein, für mich war das nichts.
Wir kannten uns, seit ich mit meiner Mutter hierher nach Goulstrope gezogen war. Wir hatten uns sofort gut verstanden und wurden sofort dicke Freundinnen.
Manche sagten, wir sähen aus, wie Feuer und Wasser oder Katze und Maus, so verschieden waren wir.
Und so gut ich auch mit Jordin klar kam, ihre Eltern konnten mich nicht leiden. Immer lästerten sie über mein ungehobeltes Benehmen, meine schlechten Noten und die offenbar
fehlgeschlagene Erziehung meiner Mutter.
Am Anfang hatten sie Jordin sogar verbieten wollen, sich mit mir zu treffen, doch Jordin schlich sich immer aus ihrem Zimmer und traf sich doch mit mir. Bis ihre Eltern es schließlich einsahen, doch sie machten keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen mich.
Jordin und ich stiegen die Treppe zum zweiten Stock hinauf. Auf dem Weg trafen wir Justin, Jordins Freund.
Die beiden führten eine merkwürdige Beziehung. Wenn sie nebeneinander liefen, hielten sie immer mindestens einen halben Meter Abstand voneinander. Sie redeten immer nur über die Schule, auch privat und ich hatte noch nie gesehen, dass sich die beiden je geküsst hatten.
Für Außenstehende sah es wahrscheinlich aus, als wären die beiden nur zwei ganz normale Klassenstreber, die sich unterhielten, doch wer die beiden kannte, wusste, dass die beiden in Wirklichkeit ein Paar waren. Auch wenn es denen, die es wussten, komisch vorkam.
Gemeinsam gingen wir zum Klassenraum und traten ein.
Als ich mit Jordin zu unseren Plätzen in der letzten Reihe gehen wollte, hielt Steve, der Klassenmacho, er war schon zweimal sitzen geblieben, mich am Arm fest.
„Hey Sarah, haste Bock heute mit mir so ein bisschen Party zu machen? Nur wir beide“, sagte er und grinste siegesgewiss.
„Steck dir deine dumme Zweierparty sonst wohin“, zischte ich und wollte weitergehen, doch Steve ließ mich nicht los.
„Ein bisschen zickig heute? Ich könnte das ändern, Süße.“ Das war
zu viel.
Wütend gab ich ihm eine Ohrfeige. Es knallte fürchterlich und Steve ließ meinen Arm los um sich die Wange zu halten.
„Hör endlich auf mit deinen dummen Anmachsprüchen, klar. Nimm dir doch irgendeine verdammte Schlampe und vergnüg dich mit der, Mister Obercool!“, schrie ich ihn an. Dann zog meine Jacke, die bei Steves Griff ein wenig nach unten gerutscht war, hoch und schritt würdevoll zu meinem Platz.
„Dem hast du es gegeben, Sarah. Das war echt genial“, flüsterte Jordin kichernd. Ich antwortete nicht, sondern starrte nur trübsinnig an die Tafel.
Kurze Zeit später trat Miss Chase in den Raum.
Sie war eine hübsche junge Frau. Sie war bis vor einem Jahr noch Referendarin gewesen, an unserer Schule und hatte ihre Prüfung bei uns gemacht.
Sie hatte erst ein wenig Panik gehabt, da wir nicht gerade die ruhigste Klasse waren, doch wir hatten ihr geschworen, dass wir an einem so wichtigen Tag leise sein würden und ihrem Unterricht ohne Schwierigkeiten folgen würden und sie hatte ihre Prüfung mit Bravur bestanden.
Als Dankeschön hatte sie uns damals auf ein Eis auf ihre Kosten eingeladen und als es darum ging, dass wir eine neue Klassenlehrerin brauchten, hatte sie sich freiwillig angeboten, da sie uns wirklich liebgewonnen hatte.
Seither war sie unsere Klassenlehrerin und unterrichtete und außerdem in Deutsch und Mathe.
Sie war eine unglaublich fröhliche Frau. Wenn sie den Raum betrat, hatte man das Gefühl, der ganze Raum würde sich erhellen und aller Kummer würde vergessen sein.
Heute schien sie besonders gut gelaunt zu sein.
Sie hatte ihre langen blonden Haare zu einer wunderschönen Hochsteckfrisur hochgesteckt und trug ein blaues Kostüm, das vorteilhaft an ihrer schlanken Figur lag.
Sie schwebte in den Raum, schwang ihre Tasche auf das Lehrerpult und lächelte uns an.
„Guten Morgen, Klasse“, trällerte sie überschwenglig.
„Guten Morgen, Miss Chase“, rief die ganze Klasse im Chor.
„Mal eine Frage, warum sind Sie so gut gelaunt?“, fragte Steve gerade heraus, „Nicht, dass Sie nicht immer gut drauf sind, aber heute sind Sie etwas sehr gut gelaunt, selbst für Ihre Verhältnisse.“
Miss Chase kicherte leise und grinste Steve breit an.
„Ich habe auch einen guten Grund gut drauf zu sein, Steve“, antwortete sie. Sie war die einzige Lehrerin, die nicht auf die Formalitäten achtete und uns immer beim Vornamen nannte.
„Und der wäre?“
„So neugierig?“
„Erzählen Sie es!“, rief die ganze Klasse, wie aus einem Mund.
Sie lächelte noch einmal breit und strich über ihre linke Hand. Mir war, als blitzte dort etwas auf.
„Na schön. Mein Freund hat mir gestern bei einem unglaublich romantischen Abendessen einen Heiratsantrag gemacht.“
„Hochzeit!“, schrien ein paar aus der Klasse.
Dann folgte ein wirres Stimmengewirr, alle redeten durcheinander.
Man konnte sich selbst nicht mehr verstehen, bis Miss Chase die Klasse zur Ruhe rief.
„Sie laden uns doch zu Ihrer Hochzeit ein oder?“, fragte Jordin. Ihr Gesicht war leicht gerötet vor Aufregung. Sie mochte Miss Chase, genau wie alle anderen sehr gerne und wir alle wussten, wie glücklich Miss Chase in der Beziehung mit ihrem Freund war.
„Natürlich, ihr würdet es mir bestimmt nie verzeihen, wenn ich euch nicht einladen würde. Außerdem würde die Party bestimmt nicht lustig werden, wenn ihr nicht mit von der Partie wärt“, antwortete und zwinkerte uns zu.
„Wir machen jede Party zum Knaller“, rief ich.
„Mit dir, Sarah sowieso.“
„Ja, Sarah ist eine richtige Partymaus“, rief Steve.
„Halt die Schnauze, du Arsch!“, antwortete ich nur, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen.
„Wie ich sehe, kannst du diesen jungen Herrn hier immer noch nicht ausstehen“, sagte Miss Chase lächelnd.
Sie war um das Lehrerpult herumgekommen und legte Steve nun die Hände auf die Schultern.
„Nicht im Geringsten.“
„Sie hat ihm vorhin eine gewaltige Ohrfeige verpasst!“, rief Bob laut und stieß Steve den Ellbogen in die Seite.
„Sarah, was muss ich hören?“, antwortete Miss Chase und lächelte.
„Was soll ich denn machen, wenn er mich mit einem dummen Macho-Spruch anmacht, der nun wirklich nicht antörnend ist“, verteidigte ich mich.
„Frau muss sich doch in einer solch Männerdominierenden Welt verteidigen können“, rief Nina hinter mir und als ich mich zu ihr umdrehte, grinste sie und hielt ihren Daumen hoch. Ich grinste ebenfalls und drehte mich wieder um.
„Na das kann ja heiter werden“, murmelte Miss Chase.
„Was kann ich denn dafür, dass sie so verklemmt ist und keinen Spaß versteht“, beschwerte sich Steve.
„Wie wäre es, wenn du einfach mal aufgibst und dich damit abfindest, dass es Mädchen auf dieser Welt gibt, die dich nicht unwiderstehlich finden“, rief ich durch den Raum.
„Tja Steve, vielleicht solltest du dir doch eine andere aussuchen“, bemerkte Miss Chase noch lächelnd, dann drehte sie sich um und ging wieder zum Lehrerpult zurück.
„Der Gedanke ist mir auch gerade gekommen, doch man wird ja noch hoffen dürfen“, brummelte er und warf mir noch einen
flüchtigen Blick zu. Ich nahm ihn nur aus den Augenwinkeln wahr.
Sollte dieser eingebildete Kerl sich doch zur Hölle scheren und mich mit seinen dummen Anmachsprüchen, auf die sowieso nur dumme Blondinen reinfielen, in Ruhe lassen.
Der Kerl hatte echt kein Hirn, um drüber nachzudenken, was Mädchen an Jungs gut fanden und was sie in die Flucht schlug.
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