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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 05.06.2008, 16:01   #1
Whistler
 
Dabei seit: 06/2008
Beiträge: 3

Standard Der Mord

Das Blut so heiß
Die Nacht so kalt
Steh ich mit dir
Im dunklen Wald

An unsren fingern
Das rote blut
Tropft es herunter
Ist alles gut

Nun ist's vollbracht
Die grausge tat
In dieser Nacht
Wollt ich deinen rat

Mit dem Messer
Schlichen wir leise
Durch die Straßen
Auf heimliche Weise

Sahen uns um
Rundum, rundum
Sahen die Lichter
Dunkle Gesichter

Auf unsrem Weg
Von irgendwo
Liefen wir leise
Nach nirgendwo

Durch die Tore
Durch die Türen
Konnt man sie hören
Die kleinen Figüren

Dort in der Ecke
Neben dem Baum
Sahn wir ihn schlafen
In seinem Raum

Die Messer blitzen
Große Spitzen
Schleichen wir leise
Auf unsre Weise

Nun sind wir da
An unsrem Ziel
Blicken hinab
Was für ein Spiel!

Wir heben die klingen
Sie sausen hernieder
Treffen den Körper
Schneiden die Glieder

Ein Schrei in der Nacht
Die grausge Tat
Ist vollbracht

Wir schneiden den Körper
In Stücke klein
Packen ihn ein
Und gehen heim

Wir laufen gar schnell
Gar ohne Rast
Das Glück uns noch lacht
Wir sind in hast

Entfachen das Feuer
Wohl in dem Wald
Bald ist warm
Das Holz das knallt

Wir spießen es auf
Auf lange Stöcke
Stecken sie fest
In große Blöcke

Das Feuer das leckt
Das Fleisch das duftet
Wir lecken die Finger
Wir ham schwer geschuftet

Das Blut das tropft
Vom halbrohen Fleisch
Die Nachtvögel schreien
Mit hohem Gekreisch

An unsren Händen
Klebt nun das Blut
Wir beißen hinein
Es tut so gut

Mit Haut und Haar
Werden wirs verschlingen
Das arme Schwein
Wir wollen singen
Whistler ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2008, 18:01   #2
lyrwir
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 449

Hallo Whistler,
willkommen erstmal. Da schleichen zwei durch die Nacht, zerstückeln ein Wesen (Schwein?), laufen heim und sind dann wieder im Wald, wo sie grillen. Ein sehr erheiterndes Stück, besonders die Figüren haben es mir angetan, auch der Reim Wald/knallt ist dufte. Das Reimschema a/b/a/b hälst du nicht konsequent durch, wieso? Ein paar Zeilen haben auch metrische Probleme, so dass die Betonung holpert, so ist z.B. "In seinem kleinen Raum" zu lang.
Und inhaltlich beißen sich deine Spießgesellen selber: "An unsren Händen
Klebt nun das Blut
Wir beißen hinein".
Da kriegt man richtig Appetit.
LG,
LW
lyrwir ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2008, 18:35   #3
Whistler
 
Dabei seit: 06/2008
Beiträge: 3

hm jetzt wo dus sagst seh ichs auch
naja bissel holprig vielelicht aber dafür das ich gestern erst angefangen hab mitm dichten isses denk ich ganz gut geworden

werds mir noch mal anschaun wenn mich die muse wieder küsst heute nacht

danke erst mal für die kritik

LG
Whistler

ps: was genau meinst du mit dem reimshema a/b a/b?
bezieht sich das darauf das der eine fers nur 3 zeilen hat?
Whistler ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2008, 21:23   #4
Stu
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 305

Hallo Whistler,

mal ganz unter uns Pastorentöchtern (sagt man im Rheinland unabhängig des Geschlechtes):

Wenn Dich die Muse so küsst, dass derartiges dabei entspringt, frag sie beim nächsten Zungenschlag doch einmal nach Groß- und Kleinschreibung, nur so unter der Hand.

Innerhalb Deines "Textes" scheinen die Wörter teils nach Belieben mal groß, mal klein gehalten, es wirkt fast wie ausgewürfelt. Zeilenanfänge in Kapitalen zu gestalten ist legitim, jedoch rate ich Dir fernab dieser Anfänge dringend, einmal gehörig an Deiner Rechtschreibung in diesem Punkt zu arbeiten (vgl. Fingern, Blut, Tat, Rat, Klinge). Solche Mängel haben wenig mit einem "just begonnen" zu tun.

Überdies: Sofern Du Dich eines Reimes bedienen willst, wirkt es wankelmütig, ja mehr diffus bis grobbeinig-ungelenk, wenn Du das entsprechende Schema x-mal über den Haufen wirfst, mal paarig, mal in Ansätzen kreuzweise zu reimen versuchst, dann wieder reimfrei bleibst, ohne dass das auch nur im Geringsten mit dem Geschehen innerhalb des Textes vereinbar wäre. Sprich: Überlege Dir eine Arbeitsweise und behalte sie bei, springe aber nicht zwischen unterschiedlichsten Endreimvarianten hin- und her. Ein solcher Sprung kann, ja kann sich in einer Strophe mal ergeben und erweist sich sogar als trickreich, wenn er den Inhalt an dieser Stelle aufgreift, wiedergibt. Bei Dir herrscht aber mit Verlaub ein völlig unüberlegtes Gewirr, ein Tohuwabohu aus Tralali und Tralala, wobei die Reime an sich auch ein übeles Kindchenschema aufweisen, will sagen, stellenweise allzu einfach, fast infantil daherkommen. In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, dass Bemühungen, Worte anzugleichen, umzuformulieren, nur damit sich der Reim hält, schier grauenvoll sind. Solche Anstalten kannst Du innerhalb persiflierender Lyrik spaßeshalber einbinden. Hier aber taucht derartiges im anfänglich gewollt "ernsten" Kontext auf (vgl. Figüren), belustigt den Text unbeholfen und raubt Dir schon hier im Ansatz die Pointe, die ja eigentlich erst gen Ende aufwallen soll. Generell sind solche Verbiegungen aber fernab von Finesse, schlicht und ergreifend unkreativ, (hier) unpassend für den Kontext und dröge in einer Potenz, die kein Taschenrechner abbilden kann.

Etwas losgelöst davon und schon auf Deine erste Antwort gemünzt: Deine Response spiegelt schon wider, dass Du keinen Schimmer von Gestaltungsformen und Stilelementen zu haben scheinst. Lies Dir bitte an, was e.g. ein Reimschema ist. Soviel Umsicht kann man erwarten, wenn jemand sich anschickt, ein Gedicht zu schreiben. Im übrigen und meine Güte: Es heißt Vers! Das kommt nicht von Ferse, sondern von 'versus' und wenn überhaupt hat nicht der Vers drei Zeilen, sondern die Strophe drei Verse.

Zum Inhalt: Schlimm. Leider größtenteils ohne Sinn und Verstand. Stellenweise setzt Du Bezüge falsch (vgl. Das Holz das knallt / Wir spießen es auf / Auf lange Stöcke ? Das lyr. Duo röstest Holz? Lecker, wirklich, da hat man mal was zu beißen), hast keine Ahnung von der Materie (Blut tropft nie und nimmer aus angegartem Fleisch, insbesondere nicht, wenn Körperteile bereits geraume Zeit zuvor abgetrennt und kleingeschnitten wurden), verstickst Dich in der Handlung und baust Logikfehler ein (vgl. man geht heim, aber dann doch irgendwie in den Wald) und alles in allem ist die Handlung und die Darbietungsweise vergleichbar mit einem Schweinebandwurm. Die lyr. eingebettete Erzählung verliert sich in den 'Analen' strophenweisen Geschwafels, anstatt nach vier oder fünf Strophen endlich mal aus dem Arsch zu kommen (was weitaus knackiger in puncto Textpräsentation wäre).

Insgesamt ist der Text wirklich mangelhaft, sei es Gestaltung, sei Arbeitsweise, sei es das Vokabular an sich. Er ist langweilig, langatmig, dröge und btw. mit Einleitungen wie "Das Blut ist warm, die Nacht ist kalt" lockst Du keinen hinter dem Ofen hervor. Was kommt in der Fortsetzung? Die Nacht ist dunkel, der Tag ist hell?

Tut mir leid, aber wo ich schon von Ofen sprach: Das war wohl ein Schuss in den selbigen.

Grüße Stullsen
Stu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2008, 22:12   #5
lyrwir
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 449

Hallo Whistler,
dass der eine Vers nur drei Zeilen hat, saugt dem Braten auch kein Fett mehr ab. Reimschema a/b/a/b heißt beispielsweise: Mond/lacht/thront/wacht, also die Endreime: Über uns steht weicher Mond, sieht so aus, als ob er lacht. Doch am Abendhimmel thront/ Morgenstern, der uns bewacht. Oder so. Und nun leg dich bloß nicht an mit den Pastorentöchtern
LG,
LW
lyrwir ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2008, 22:16   #6
Drehrassel
 
Dabei seit: 03/2008
Beiträge: 100

genau! das kann ganz böse enden, siehe gudrun ensslin... gell, lyrwir du alt-68er?
Drehrassel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2008, 22:51   #7
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

whistler,

bei deinem gedicht musste ich mich schon sehr zusammenreißen, nicht einfach gleich zu den kommentaren zu scrollen. was durch diese endlose reihe an strophen auch ewig dauert.

aaaaaaaaalso, ein schlachter-gedicht. mit leichten kannibalismusphantasien. was lyrwir anfangs schreibt, ist wohl das wesentliche: "Da schleichen zwei durch die Nacht, zerstückeln ein Wesen (Schwein?), laufen heim und sind dann wieder im Wald, wo sie grillen." irgendwie ist das sehr wenig. doch: warum braucht das gedicht dabei so lange? da zieht es sich hin und hin und hin und hin und hin und hin und kommt nicht zum punkt. es hat schon seine gründe, warum im gedicht das dicht steckt, whistler. das solltest du dir für das nächste bitte merken.

nun, wie könnte man das ding denn verbessern? erstmal groß- und kleinschreibung korrigieren. nur so zur übung. dann: alles überflüssige wegstreichen, was bei deinem text so ziemlich alles ist. die fixpunkte sind ja wald, stadt, messer, fleisch, feuer und ein paar andere. baue um diese ein kürzeres gedicht, verknüpfe das einzelne auf kreative weise. das 'es war einmal' ist kein grund, ewig herumzuscharwenzeln. achte dabei bitte auch neuartige formulierungen, nutze die deutsche sprache. nutze sie aus. denn sonst kommt immer nur so eine blutleere wurst raus.

gruß. lh.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
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