Anna's Augen

[Briefmarke]

Anna's Augen

Dem Unergründlichen in deinen Tränen,
den Sternen über meinem Niemandsland,
entnehm ich all das gramentwachsne Sehnen,
dass den Verstand in fahle Verse bannt.

In seinem Widerschein erglänzt Gewährung
von Kampfeslust und jungfräulicher Macht,
die wir entfacht in siedender Verklärung
der allumfassend reinen Mitternacht.

So tauche ich ins gleißende Gefunkel
der Bucht in deinem Blick, der niedertaut
wie windverschäumte Blütengischt im Dunkel,
als ob man tief in Galaxien schaut.

[Thing]

Zitat von Briefmarke

Anna's Augen

Dem Unergründlichen in deinen Tränen,
den Sternen über meinem Niemandsland,
entnehm ich all das gramentwachsne Sehnen,
dass den Verstand in fahle Verse bannt.

In seinem Widerschein erglänzt Gewährung
von Kampfeslust und jungfräulicher Macht,
die wir entfacht in siedender Verklärung
der allumfassend reinen Mitternacht.

So tauche ich ins gleißende Gefunkel
der Bucht in deinem Blick, der niedertaut
wie windverschäumte Blütengischt im Dunkel,
als ob man tief in Galaxien schaut.

Irgendwie bin ich heilfroh, daß ich als Erster einen Kommentar schreibe (n kann).

Der Titel jagt mir Unbehagen ein.
Der Apostroph ist grausig, weil er eigentlich nur in der englischen Schrift auf diese Art "genehmigt" ist.

Annas Augen

lieber Dichter!
Zweiter Vorbehalt:

"siedende Verklärung".
Damit komme ich nicht zurecht. Für mich ist Verklärung eher sanft glimmend denn siedend. Aber es mag Grade der Verklärung geben, derer ich nicht teilhaftig wurde.

Ansonsten:

Ein grandioses, ein geniales Gedicht, einer Palme würdig.
Kein Wunder, daß es noch nicht kommentiert wurde.


Gruß
von
Thing

[Briefmarke]

Hallo Thing!

Verzeih den Fehler mit dem Apostroph.
Nur so ganz ohne sah es mir unrecht aus.

Das -siedende- hat schon seine Bewandtnis.
Zumal es das Leuchten der Tränen in den Augen ist, das gemeint ist und Analog zum Höhepunkt der Freude/Trauer steht, wie die Mitternacht selbst nur ein flüchtiger Moment ist, zwischen den Sinuskurven von Tag und Nacht, und mählich wieder in ihr Gegenteil umschlägt.
Und da es sich um etwas unbeschreiblich, unbegreifliches, die Liebe selbt handelt, finde ich diesen Bezug, der die Überhöhung in etwas unantastbar Unsichtbares, was gehörigen und sichtbaren Einfluss und Bewegung auf die wandelnden Dinge des Lebens hat, sehr betreffend und präzise.

"Kein Wunder, daß es noch nicht kommentiert wurde." Thing

Wieso, werden hier zu "guten" Gedichten keine Meinungen veräußert?
Das wär sehr schade.

Vielen Dank an dich.