|
|
Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
18.11.2007, 14:06 | #1 |
Landliebe
Auf dem Dorf ist es schön,
jeder kennt jeden, denn jeder ist mit jedem verwandt. Man kennt die Hunde beim Namen, man lebt auf dem Land. Abends, in der Kneipe, die Alten, sie tauschen Weisheiten aus und sie wissen genau, Ausländer müssen raus. Sonntags, in die Kirche, bei Regen und Rott und ist man mal krank, so fragt man den Pfarrer. Hier glaubt man an Gott. Richter und Schutzmann, eine Person. Der Totengräber, sein einziger Sohn. |
|
18.11.2007, 14:23 | #2 | ||||
Hallo!
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ansonsten: Gut eingefangen! Der Kirchgang gehört dazu und wird auch sehr genau überwacht. Zitat:
Hier ist man gefangen; hier wird man gerichtet und letztendlich begraben. Ein Kreis, aus dem viele nie herauskommen, bzw. gar nicht herauswollen. Nichtsdestotrotz denkt man gerne daran zurück. deshalb passt auch der Titel genau. Mit wohligem Schaudern gerne gelesen! Manfred |
|||||
18.11.2007, 18:30 | #3 |
zu "Franke"
Danke für Deine Reaktion.
Bei der zweiten Strophe hatte ich am Anfang echt Bedenken, daß irgendeinem das "Ausländer müssen raus" sauer aufstößt. Aber ich hoffe das es ganz klar zu erkennen ist, daß es sich hierbei NICHT um fremdenfeindliches Gedankengut handelt. Es ist mir sehr wichtig das nochmal anzumerken. zu "Rott": Ich kenne die Redewendung: "Bei Rott und Regen", und habe das einfach umgestellt. Ich tat`s nur für den Reim. |
|
18.11.2007, 18:33 | #4 |
"Landliebe"
nett, im hinblick auf den folgenden inhalt, und gleichzeitig auch ein markenname, der heile, schöne werbewelten evozieren will. "Auf dem Dorf ist es schön, jeder kennt jeden, denn jeder ist mit jedem verwandt." das mag sein. macht diesen teil aber nicht besonders sprachgewandt. jeder, jeden, jeder, jedem. schrecklich dröge, das so zu lesen. "Man kennt die Hunde beim Namen, man lebt auf dem Land." ich bin quasi ein dorfmensch. nicht un deutschland, aber sonstwo. und dort gibt es eine unmenge an mischlingshunden der dreißigsten generation. diese komischen hundeähnlichen wesen, die kann man nicht alle beim namen kennen, unmöglich. deswegen halte ich diese zeilen für missglückt, "Abends, in der Kneipe, die Alten," was genau bezweckst du mit diesen zeilenbrüchen? eine art film, der aus der abendlandschaft durch das kneipenfenster auf die alten zoomt? wenn ja, mach das sprachlich schicker. wenn nein, lass die zeilenbrüche sein. "sie tauschen Weisheiten aus und sie wissen genau, Ausländer müssen raus." das mag sein. und da sie wohl kaum welche auf dem land haben, umso dreister und unverschämter von ihnen. aber diese diskussion ist nicht allein auf dörfer beschränkt, und nicht in jedem landliebe-esken dorf wird man solche alten idioten finden. deswegen bleibt bei mir nur ein "sozialkritisch nettgemeint" übrig. "Sonntags, in die Kirche," gleicher aufbau wie vorher. du magst denken, das hilft, diese immergleiche routine des dorfes besser darzustellen. ich meine aber: zuallererst langweilt sie. "bei Regen und Rott" rott, wie in verrotten? "und ist man mal krank, so fragt man den Pfarrer. Hier glaubt man an Gott." man, man, man. ansonsten: das ist schon zu albern, auch wenn es überzeichnet sein soll. du raubst den dörflern ja jeden vertsand, um sie in stereotypes niemandsland der dummköpfe zu verbannen. mag mancher gottgläubig sein, die wenigsten werden versuchen, sich gesund zu beten. es ist das gefährliche am verblendeten menschen, dass er manchmal sympathisch erscheint und trotzdem dummes denkt. wenn er aber nur ein simple zielscheibe für kritiken ist, ohne echte ecken und kanten, bleibt einem nur der hohn und das mitleid. oder das gähnen. "Richter und Schutzmann, eine Person. Der Totengräber, sein einziger Sohn." das gefällt mir, und ich wünschte, es hätte seinen weg in ein anderes, besseres gedicht gefunden. es ist auch seltsam für ein gedichtende, denn ich frage mich: was nun? was war die pointe der landliebe. und wie kommen wir eigentlich vom pfarrer so schnell zum richter etc.? solange nur bequeme stereotype dein gedicht bevölkern, bei gleichzeitig unspannender sprache, ist das gedicht kein vergnügen. gruß. the fat. |
|
23.11.2007, 11:02 | #5 |
zu "fat of the land"
Also diese Wiederholung von jeder,jeden,...war Absicht um eben diesen "drögen" Zustand zu untermauern. Klingt aber auch "dröge". Stimme ich zu.
Zu den Mischlingen: Es gibt hier Dörfer, da ist das definitiv anders mit den Hunden. Fat, Du hast recht, wenn ich Deinen Satz aufmerksam gelesen habe: Zuallererst langweilt die Routine (das ist aber meistens der Fall). Zum Ende: Eine Pointe war auch nicht angedacht. Danke für die Kritik. |
|