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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 26.06.2007, 18:11   #1
Traumwächterin
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 112

Standard Manchmal

huhu da bin ich mal wieder :-)


jaa, dieses Gedicht geht auf eines zurück, was ich vor langer Zeit geschrieben habe und, das ich jetzt endlich mal überarbeitet habe. Mich würde eure Meinung dazu sehr interessieren; Kritik ist willkommen, egal ob negativ oder positiv ;-)

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Manchmal lebe ich nur, um nicht zu sterben
Dann tanzen Tränen um Gedanken
Und die Welt wird einmal mehr
Zu weit

Am Ende träum' ich wohl nur
Ohne den Wecker gestellt zu haben
Weil seine Zeiger mir keine Zeit ließen
Zu atmen

Trotzdem weiß ich eines ganz genau
Jedes meiner Manchmals gehört andern schon
Gehört ihren Gedanken, ihren wunderschönen Worten
Schön längst

Wenn ich denke, wo haben meine da Gewicht
Weiß ich nicht, warum ich noch rede
Ist mir nicht klar, warum ich noch lebe, nur um
Nicht zu sterben

Doch ich finde Trost im Manchmal,
Das oft gar nicht so häufig ist
Und mache mir bewusst
Mein Leben zu leben, meines Lebens willen
Traumwächterin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2007, 21:37   #2
Jeanny
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 660

Standard RE: Manchmal

Manchmal...
tritt man aus und kann den eigenen Schritt nicht mehr finden.
Man weiß garnicht so recht, ob man da überhaupt noch was finden will...
Manchmal hängt man sich dann an die, an denen man nie wirklich hängen wollte...
Und man hängt da auch nicht wirklich...
Man versucht zu entscheiden und findet den eigenen Weg nicht...
Ein schönes Gedicht, selbst, wenn ich ganz falsch liege.
Liebe grüße Jeanny
Jeanny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2007, 22:04   #3
Shirlee
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 26

War mal so frei, hoffe es passt zum Gedicht..

Lg Kris
Shirlee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.06.2007, 15:24   #4
Traumwächterin
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 112

@ Jeanny
erst einmal vielen Dank für dein Feedback, freut mich sehr, wenn dir das Gedicht gefällt.

Hmm, ich finde die Aussage deiner beiden ersten Verse ist recht ähnlich der, die mein Gedicht mit einschließt.
Allerdings – nun, ja, ich habe durchgängig mit "ich" geschrieben und du benutzt das "man", klingt von meinem Gefühl her besser mit:

Manchmal trete ich aus und kann den eigenen Schritt nicht mehr finden
Ich weiß gar nicht so recht, ob ich da überhaupt noch etwas finden will

Aber bei dir geht es glaub ich eher um den Weg und darum, dass das lyrische Ich den Weg anderer für sich adoptiert. Sozusagen spricht es das "Mitläufertum" an und, wie verloren sich der Mitläufer dann fühlt.
Bei mir geht es ja darum, dass sich das lyrische Ich verloren fühlt ob der Masse des Leides der ganzen Welt. Es ist frustriert, dass andere ihr Leid sogar besser ausdrücken können. Darum verzweifelt es so sehr. Es verliert sein Selbstwertgefühl. Am Schluss aber wird es wieder zuversichtlich, weil es begreift, dass es mit seinen Gefühlen sehr wohl wichtig ist. Nämlich, weil er seinetwegen fühlt und seinetwegen lebt – und er sein Leben an dem Punkt wertvoll macht, wo es seins ist.
Aber am Ende, so denke ich, hat jeder sein eigenes Manchmal, oder? Darum finde ich deine Version durchaus legitim, denn sie spiegelt womöglich dein eigenes Manchmal wider.

@ Shirlee
hi hi, fühle mich geehrt, dass du mein Gedicht so schön verbildlicht hast. Ich mag es. Die Tropfen erinnern mich an die "Tränen, die um Gedanken tanzen", das find ich gut. Außerdem mag es ich das Verschwimmen im Hintergrund, kann ich gut mit dem Verloren sein assoziieren.
Was ich schade finde, ist, dass die Versform verschütt geht … habe mir schon was dabei gedacht, es so aufzubauen und so passt es irgendwie nicht mehr zusammen, weil die Zeilen verrückt sind.
Traumwächterin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.06.2007, 15:43   #5
Shirlee
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 26

Ich werd versuchen ein etwas länglichers Bild zu finden,wenn ich es fertig habe poste ich es hier hinein schön das es gefällt.

Lg Kris
Shirlee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.06.2007, 22:35   #6
Suyari
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 179

Hallo Traumwächterin,

also mir gefallen die ersten beiden Strophen gut, aber danach fällt es m.E. stark ab, es wird immer ausdrucksschwächer und banaler. Dies mag v.a. daran liegen, dass du an die starken Bilder aus S1 und S2 nicht mehr anknüpfst.

M.E. sollte man das Gedicht stark komprimieren, auf die Kernaussage reduzieren und nicht soviel Drumherum-reden.
So würde ich es machen:

Manchmal

Manchmal
tanzen Tränen um Gedanken
die Welt wird einmal mehr
zu weit

träume wohl nur
ohne den Wecker gestellt zu haben
seine Zeiger ließen mir keine Zeit
zu atmen

Manchmals
die anderen gehören
und doch
Trost spenden

- weiterleben
um des Lebens willen


Naja vieles gefällt mir auch so noch nicht, einige Konstruktionen sind etwas umständlich und unschön (z.B. "gestellt zu haben"), war mehr eine spontane Idee.

Gruß,
Suyari
Suyari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2007, 12:18   #7
Traumwächterin
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 112

Huhu Suyari,

erst einmal vielen Dank für deinen Kommentar. Wie du merkst, habe ich etwas darüber nachgedacht – deswegen antworte ich erst jetzt *g* hab mir also mein Gedicht noch einmal angeguckt, alles abgewogen und so.

hmm, also zunächst: es freut mich eigentlich, dass du diesen sprachlichen Bruch erkannt erst, der ab der dritten Strophe sozusagen eintritt. Allerdings geschieht an der Stelle auch ein inhaltlicher Bruch. Das lyrische Ich ist am Anfang ja einfach nur traurig, denkt darüber nach und versucht seine Trauer in Worte zu verfassen. Dann aber trifft ihn die Erkenntnis, dass eigentlich schon andere Leute dies viel schöner hätten formulieren können. Es verzweifelt, es ist frustriert. Aus diesem Gefühl heraus gibt es seine träumerische Sprache auf, weil es weiß, egal wie gut er formuliert – andere könnten es immer besser. Warum sollte es sich also anstrengen? Darum dieses Aufgeben, diese Verzweiflung, die sich dann auch in der Sprache widerspiegelt.
Ich habe überlegt, ob es passt und dieses Stilmittel angemessen ist und ich finde würde man den Sprachstil der ersten beiden Strophen fortführen, würde auch der Sinn verfälscht werden.

Viele Grüße und wie gesagt, danke für dein Feedback, freu mich immer – vor allem wenn es auch mal negative Kritik gibt *nick nick*

Traumi
Traumwächterin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.07.2007, 20:29   #8
Suyari
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 179

Hey Traumi,

danke für die ausführliche Erläuterung
Denke dann kann man es auch so belassen.

lg
Suyari
Suyari ist offline   Mit Zitat antworten
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