Meine Emotionen im Wandel

[Twiddyfix]

Vor einiger Zeit ging es mir richtig gut,
ich schlief allein in meinem Bett,
transpirierte ich ...ich war allein
und machte ich ins Bett...ich war allein.

Dann kam der erste Wandelversuch,
ich war jetzt trocken, trank keine Milch,
nur alles mit dem Wodkageruch,
ich kotzte ins Bett...ich war allein.

Dann sprach ich plötzlich Weiber an,
die guckten zwar dumm, manche kam mit,
ich stellte mich erst dusselig an,
aber dann schliefen wir alle zu dritt.

Der Wandel passierte nach der vierten Ehe,
ich mache ins Bett...ich bin allein,
und wenn ich jetzt alles rückwärts sehe,
ich wach manchmal auf, wie ein besch...Schwein.

So bleibt der Gestaltswandel nur ein Versuch,
es wiederholt sich alles im Leben,
es begann alles mit Körpergeruch
und Dinge nach denen wir nicht streben.

Den Wandel wünsch ich mir einmal
am Ende, nach des Lebens Mühe,
wenn ich dann eines schönen Tag's,
als dunkelrote Rose blühe.

[Rosmarie]

Lieber Twiddyfix,

nun sind mir sogar Tränen in die Augen gestiegen...

Ich bin auch in einem Alter, wo ich mich mit zunehmenden Einbußen und Ängsten vor dem Abschied auseinandersetze und darüber nachdenke, was ist und was kommt.

Dein Gedicht berührt mich sehr! Auch die rote Rose am Schluss!

Liebe Grüße
Rosmarie

[Twiddyfix]

Liebe Rosmarie,
danke Dir fürs Lesen meines Gedichtes und für Deine offenen Worte.
Als ich noch so jung war wie Du es bist, habe ich auch viel überlegt, was wird einmal sein...?
Heute lächel ich darüber, es kommt wie es kommt, nur...so glaube ich, wird "danach", nichts mehr sein. Wozu auch?
Jeder wünscht sich einmal ein "schnelles" Ende, ohne Schmerzen und langes Dahinsiechen, das ist doch klar.
Aber wenn wir das alles einmal überwunden haben, scheiß drauf, es ist vorbei.
Kopf hoch und blicke mutig in Deine Zukunft.
Vielleicht ist es aber auch ganz anders und wir lächeln einmal über unsere Ängste???

Genieße diesen wundervollen, sonnigen Sonntag

Ganz liebe Grüße an Dich, vom ...Twiddy...

[Rosmarie]

Liebe Twiddy,

lieben Dank für deine aufmunternde und warmherzige Antwort!

Du hast ganz Recht, dass wir uns nicht zu viele Gedanken machen sollten. Was kommt, kommt... Doch denke ich auch, dass man seine Neigung zum Reflektieren von allem, was in einem und um einen herum geschieht, nicht einfach abstellen kann. Und auch nicht sollte.
Was auf der einen Seite schmerzhaft ist und Angst macht, hinterlässt auch positive Spuren in einem. Jedenfalls erlebe ich das so in Bezug auf mich. Ich erlebe mich heute (nach allem möglichen Unerfreulichen) als ein bisschen toleranter, großzügiger, weniger verurteilend und hilfreicher für andere. Es sind zwar nur Minischritte, aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

Für mich enthält diese Entwicklung schon in sich Lebenssinn. Ein ein bisschen brauchbareres Mitglied der Allgemeinheit zu sein, tut mir gut - ganz jenseits jeden Glaubens daran, ob es weitergeht oder nicht. (Übrigens glaube ich viele persönliche Anhaltspunkte dafür zu haben, dass es weitergeht. Aber sicher bin ich mir immer noch nicht... )

Auch dir einen wunderschönen Tag und liebe Grüße
Rosmarie

[Thing]

ich glaube dem Dichter zwar kein Wort;
so grausig kanns mit dem Wodka und den Weibern nicht gewesen sein!

Wer ist zuerst vierbeinig, denn zweibeinig, dann dreibeinig?
Der Mensch:
Krabbelt zuerst auf allen Vieren
geht dann aufrecht auf seinen zwei Beinen
und kriecht später mit einem Stock daher....

Der letzte Vers ist wunderschön!


Lieben Gruß
von
Thing

[Rosmarie]

Zitat von Thing

ich glaube dem Dichter zwar kein Wort;
so grausig kanns mit dem Wodka und den Weibern nicht gewesen sein!
...

Das wundert mich auch nicht nach all den witzig überzeichneten Beiträgen von Twiddy...

Und dennoch, lieber Twiddy, ich glaube dir jedes Wort. Zwar nicht in Bezug auf die wörtlichen Inhalte, aber in Bezug auf deinen fast schon selbstverurteilenden Blick zurück. Selbstverurteilung ist natürlich Quatsch. Aber ein gewisses Bedauern, früher so manches noch nicht so wie jetzt gesehen und sich womöglich "falsch" verhalten zu haben, halte ich durchaus für möglich.

Liebe Grüße an Twiddy und alle, die das Gedicht anspricht
Rosmarie

[Thing]

Ich halte es für eine Mischung aus ironischer und augenzwinkernd-sarkastischer Selbsterkenntnis.
Das meiste kann ich nämlich gut nachfühlen!

[Twiddyfix]

Lieber Thing,
was hast Du denn schon wieder angestellt?
Wen hast Du "ans Bein gepinkelt"?
Ich weiß nicht wieso und weshalb, aber ich habe es eben erst mitbekommen .
(Deine Sperre)

Du wirst immer besser, ...alter Wein in alten Schläuchen...

aufmunternde Grüße von mir...Twiddy...