Der Ruf

[Silver]

Nur eine Bitte steht im Raum
in diesen dunklen Zeiten
ihr Ruf klingt leis, man hört ihn kaum
es wächst der Keimling aus zum Baum
und dieser erst noch vage Traum
beginnt sich auszuweiten

Des Baumes Blätter trägt der Wind
samt bittrer Tränen in den Bach
sein Wispern wie ein Donnern klingt
das tief in unsre Herzen dringt
und eigne Ängste werden wach
es keimen junge Triebe -
der Empathie und Nächstenliebe

[Ilka-Maria]

das tief in unsre Herzen dringt
und eigne Ängste werden wach
es keimen junge Triebe -
Mitgefühl und Nächstenliebe

Liebe Silver,

da ist dir ein feines Stück Lyrik gelungen. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nichts zu meckern hätte: Der letzte Vers straft die Jamben, die bis dahin durchgehalten sind, und setzt mit dem Trochäus einen Bremsklotz.

Mein Vorschlag;

... es keimen junge Triebe -
der Empathie und Nächstenliebe.

Das "tief in unsre Herzen" klingt abgedroschen, hier hätte man mit "tief in unsre Sehnsucht" abwandeln können. Aber gut. Herz muss sein, sonst hätten die Kardiologen nichts mehr zu tun .

Scherz beiseite: Ein schönes Gedicht.

LG
Ilka

[dunkler Traum]

... ein sanfter zarter Wunsch, der hoffentlich gesunde Früchte treibt.

wsT
dT

[Silver]

für das Feedback. Der Vorschlag, die Empathie zu nehmen, gefällt mir gut.
Den würde ich gern aufgreifen. Sehnsucht allerdings verbinde ich mit Leidenschaft und das passt hier nicht. Also bleibt es wohl beim Herzen.

Ich hoffe wie Du, dunkler Traum, dass der Ruf nicht ungehört bleibt.

Liebe Grüße Silver