Mein Spiegel bei Poetry.de

MonoTon · 07.04.2023, 08:03

Ich schaue auf den Spiegel
Augenhoch,
festgesetzt
an einem Stück der Wand
demontier ihn, halt ihn in der Hand
so alt und kaum was Wert.
Der Staub darin,
der Liebe, Heimat und Berührung trägt,
verschleiert mein Gesicht.
All der Jahre
und auch Blicke schwer,
gibt er kaum was her.
Du springst und greifst und rufst
"lass mich doch auch mal sehen!"
So halt ich dir,
meinem Leben, meinem Sinn
Vergangenheit und Zukunft,
meine Liebe hin.
Fern der Zeit
die dir,
in meinem Spiegel bleibt.

Pagos · 23.04.2023, 00:06

Hi MonoTon,

sehr schönes, stimmungsvolles Gemälde.

Ich stolpere etwas über die reime, von meinem Gefühl her stören diese eher.

Und der Übergang zum zweiten Teil ist etwas gewaltsam:

Du springst und greifst und rufst
"lass mich doch auch mal sehen!"

Und auch das "gibt er kaum was her" verstehe ich nicht.

Anregung: Vielleicht wäre es besser, wenn der Blick des lyr. Du auch im Spiegel auftaucht, um dann den Übergang (d.h. das Überreichen des Spiegels) ganz zwanglos zu gestalten?

Aber ansonsten ein sehr schönes Stück!

LG, Pagos

07.04.2023, 08:03	#1
MonoTon Dabei seit: 04/2021 Beiträge: 1.108 Meine Gedichte Meine Favoriten	Mein Spiegel Ich schaue auf den Spiegel Augenhoch, festgesetzt an einem Stück der Wand demontier ihn, halt ihn in der Hand so alt und kaum was Wert. Der Staub darin, der Liebe, Heimat und Berührung trägt, verschleiert mein Gesicht. All der Jahre und auch Blicke schwer, gibt er kaum was her. Du springst und greifst und rufst "lass mich doch auch mal sehen!" So halt ich dir, meinem Leben, meinem Sinn Vergangenheit und Zukunft, meine Liebe hin. Fern der Zeit die dir, in meinem Spiegel bleibt. Geändert von MonoTon (07.04.2023 um 11:02 Uhr)

Ähnliche Themen
Thema	Autor	Forum	Antworten	Letzter Beitrag
Mein Haus, mein Heim, mein Glück!	Flocke	Düstere Welten und Abgründiges	0	22.03.2022 14:07
Spiegel im Spiegel /Arvo Pärt	Ex-Serpentina	Sonstiges Gedichte und Experimentelles	0	29.08.2018 23:04
Mein Spiegelbild im Spiegel	Bing	Philosophisches und Nachdenkliches	0	07.04.2009 10:46
Spiegel	carmen	Sonstiges Gedichte und Experimentelles	0	07.09.2005 14:09
vor dem Spiegel (maquilleage)	j.j.remigi	Zeitgeschehen und Gesellschaft	6	21.06.2005 21:25

23.04.2023, 00:06	#2
Pagos Dabei seit: 02/2023 Ort: München Beiträge: 45 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hi MonoTon, sehr schönes, stimmungsvolles Gemälde. Ich stolpere etwas über die reime, von meinem Gefühl her stören diese eher. Und der Übergang zum zweiten Teil ist etwas gewaltsam: Du springst und greifst und rufst "lass mich doch auch mal sehen!" Und auch das "gibt er kaum was her" verstehe ich nicht. Anregung: Vielleicht wäre es besser, wenn der Blick des lyr. Du auch im Spiegel auftaucht, um dann den Übergang (d.h. das Überreichen des Spiegels) ganz zwanglos zu gestalten? Aber ansonsten ein sehr schönes Stück! LG, Pagos