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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 12.05.2007, 10:17   #1
Neofelis Nebulosa
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 65

Standard verloren

verloren

wasserleichen trinken tauchend
stark verdünnten lebenssaft
aus verbrannten teichen
und verfangen sich
in dunkelgrauen galgenmeeren

die stricke halten noch
ihre köpfe
lächelnd gen himmel
fliehende rabenschwärme
übergießen sie mit zahnlosem spott

bitter tropft blütennektar
auf die gebundenen hände
und schlägt risse
auf der spiegeloberfläche
zum tor des lebens

doch auch der letzte fingernagel
wird am abgrund splittern
die lackschicht ist zu grell
und mit gebrochenen pinselspitzen
in den letzten dreck gemalt
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Alt 12.05.2007, 11:32   #2
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424

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Alt 12.05.2007, 20:19   #3
Neofelis Nebulosa
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 65

Zitat:
da, ein kommentar (rummotzen hilft manchmal tatsächlich ):
Vergiss nicht: Ich bin ein ignoranter, egoistischer und selbstverliebter Ich-bin-ja-so-traurig-und-keiner-mag-mich-Teenie.

Zitat:
"verloren" ist sterbenslangweilig und klingt so, als würde einen ein typisches teeniegedicht erwarten, mit der frage nach dem sinn des lebens und ritzen und ichbinjasotraurigundkeinermagmich.
Wo Du Recht hast, hast Du Recht, sehr verehrte "Richterin der Lyrik". Natürlich liest Du dann weiter, da so ein typisches Teeniegedicht ja sicherlich interessant ist und so eine hochwertige Kritik natürlich enorm hilfreich für mich ist.

Zitat:
dreimal "ver-" hintereinander einfach schlecht klingen.
Nennt sich Stabreim, meine ich.
Übrigens wäre eine Begründung ganz nett...
Auch was den Rest angeht, z. B. Lebenssaft.


Zitat:
wasserleichen, die an stricken hängen?
Galgenmeere...
Außerdem sind es gerade mal zwei Partizipien, die ich hier verwende. Und sie sind dem Lesefluss nicht unbedingt abträglich, denke ich.
Natürlich, sobald Lächeln und Schmerzen irgendwie in Verbindung gebracht werden, ist es ein Teeniestück... Hast Du Dir übrigens schon einmal überlegt, wie der Rest der "Teenies" in diesem Forum darauf reagieren würde, so bezeichnet zu werden?

Zitat:
aber den rest besser streichen,
Ohne Begründung streiche ich gar nichts. Oder kann mein unterentwickelter Teenieverstand Dir hier nicht ganz folgen?

Im Endeffekt vielen Dank für diese außerordentlich hilfreiche Kritik,
NN

PS: Achtung SARKASMUS!
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Alt 12.05.2007, 20:26   #4
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
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Alt 12.05.2007, 20:30   #5
Neofelis Nebulosa
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 65

Nein Joana, die Begründung würde mich ehrlich interessieren.
Du schlägst mir ins Gesicht, Du sagst nur: "Schlecht, schlecht, schlecht!" Natürlich frage ich mich, warum.
Ich habe an anderer Stelle für diesen Text sehr viel Lob erhalten, da frage ich mich jetzt, wer Recht hat und wer nicht.

Mein Alter kann auch völlig egal sein.

NN
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Alt 12.05.2007, 20:36   #6
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424

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Alt 12.05.2007, 20:39   #7
Thalberg
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 293

Kommt mal wieder runter, Mädels

Also ich kann mich Joana insofern anschließen, dass der Text etwas überladen wirkt. Es sind einige schöne Worte dabei und gute Ansätze. Der Text ist ja auf Rhythmus und nicht auf Metrik getrimmt, was ich hier zwar schade finde aber dein Bier ist, NN. Man stock halt des öfteren im Text.

Bei der Verwendung des Stabreims würde ich grundsätzlich vorsichtig sein. Mehr als einer wirkt schnell dumpf und simpel.

Uuuund zu allerletzt: Kritik ist subjektiv... blablabla... jeder beurteilt anders... usw usw... deswegen hat man deinen Text wohl auch woanders besser /schlechter / schöner / blöder gefunden.

Ich persönlich würde dem Text ein metrisches Korsett aufzwängen... gnehehe und dann weiterschauen was sich dadurch sprachlich und inhaltlich verändert und damit arbeiten.

lieben Gruß,

Ty Dario
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Alt 12.05.2007, 20:44   #8
Neofelis Nebulosa
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 65

Hallo Ty,

Etwas überladen, mag sein. Vielleicht wars ja Absicht...

Natürlich hat jeder seine ganz eigene Meinung. Was mich nur nervte (und mich dann auch zu meiner Antwort verleitete), war, dass Joana mir zwar ihre Meinung vorwarf, aber diese nicht einmal ordentlich (und für mich nachvollziehbar) begründete.

Metrisches Korsett werde ich mal überdenken, vielleicht ausprobieren...

NN
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Alt 12.05.2007, 20:47   #9
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424

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Alt 12.05.2007, 20:49   #10
Thalberg
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 293

Das ist ja wohl die rein subjektive Aussage einer "modernen" Lyrikerin, was immer dieses Verachten der Metrik bedeuten soll.
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Alt 12.05.2007, 20:51   #11
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424

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Alt 12.05.2007, 21:00   #12
Thalberg
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 293

Das "Folge dem Trend" Argument des Modernen empfinde ich als anstrengend. Aber okay. Ich will auch nicht wieder die Fragmentlyrik vs. Reimmafia Diskussion neu entfachen. Ich hab in dem Text im Gegensatz zu dir (was nichts schlechtes heißen muss/ soll) die Möglichkeit gesehen, ihn metrisch zu verändern - eben weil ich (meist) gern so schreibe. Jedem das seine.

Vielleicht schreibe ich dir noch eine pn. Und nein, diese Information gehört eigentlich auch nicht hierher. - Offtopic Ende -
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Alt 13.05.2007, 11:26   #13
MorFeus
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 230

Also, um wieder auf den Text zurückzukommen:

Der Titel ist, wie ja schon erwähnt wurde weder einfallsreich noch aussagekräftig. Bitte ausbessern.

Am Lebenssaft stört mich soweit nichts, aber die drei "ver-"s müssen wirklich nicht sein. Wieso nicht einfach "brennende" Teiche? Außerdem könnte man den Lebenssaft interressanter gestalten, indem man das "verdünnt" mit einem stärkeren Ausdruck ersetzt.

Das Bild der Galgenmeere hat mir sehr gut gefallen, und auch die Stricke passen deswegen gut zum Gedicht. Auch das lächeln stört mich nicht - insgesamt hätte man aber trotzdem mit besseren Ausdrücken arbeiten können!

Die nächste Strophe leidet etwas am Themensprung. Was ist mit den Gehängten passiert? Und wieso "Tor des Lebens"? Versuche, dich stärker auf den Kern zu konzentrieren, um das ganze nicht unfokussiert werden zu lassen. Die gebundenen Hände und der Blütennektar sind allerdings auch hier gut gelungen.

Die letzte Strophe ist ein guter Abschluss - nur fehlt mir auch hier die Verbindung zum Anfang. Insgesamt wäre weniger hier mehr gewesen. Ich würde einige unnötige Ausdrücke streichen, und mehr auf die Gehängten, das Galgenmeer und die gebundenen Hände eingehen.

Ansonsten aber ein interressanter Ansatz!

Gruß
MorFeus
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