Der Schlüssel

[HoernchenX]

Der Schlüssel
F. Jung


Sein Leben lang der Mensch ihn sucht,
Es ist als wäre es ein Fluch.
Den Schlüssel zu sich selbst nicht findet,
Obwohl er an sich selbst ihn bindet.
Versteckt er ist an einem Ort.
Weiß nicht wohin der Schlüssel fort.
In deinem Leben, unbewusst,
Du diesen Schlüssel suche musst.

Ob Liebe denn der Schlüssel wär?
Liebe klingt doch warm und fair!
Liebe bös mit ihren Tücken,
Wird sie auch dein Leben schmücken.
Von einen auf den andren Tag
Sie dich recht schnell verlassen mag.
Drum ist sie’s nicht!

Ob Hass denn dieser Schlüssel wär?
Baut sich auf, wird immer mehr.
Hass, ein mächtiges Gefühl,
Bitter-süß, so kalt und kühl.
Doch Hass, den gibt’s im Überfluss
Der Hass ist nur ein kalter Kuss
Drum ist er’s nicht!

Ob Traurigkeit der Schlüssel wär?
Mit Traurigkeit, die Seele leer.
Tut diese doch dem Menschen gut,
Denn sie ist besser als die Wut!
Doch steigern sich die Menschen rein,
Kommt niemand raus, so ganz allein.
Drum ist sie’s nicht!

Ob die Musik der Schlüssel wär?
Zarte Töne, Bässe schwer.
Des Menschen treuster, bester Freund,
Sie die Seele nicht umzäunt.
Zeigt des Menschen wahres Ich
Auf schöne Weis, ganz wunderlich
Nur sie öffnet die Tore klar,
Drum ist sie unser Schlüssel, wahr.