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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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23.12.2016, 10:54 | #1 |
Gast
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Könnte es nicht sein
Könnte es nicht sein ©Hans Hartmut Karg 2016 Könnte es nicht sein, Dass die Toiletten zu tief angebracht sind? Das wird die Betreiber vielleicht ärgern, Denn wer renoviert schon gerne? So treten die Alten, Verdienstvollen In ihren Betreuungsruhestand, Von dem sie nicht einmal wissen, Ob er ihnen lebensnah erhalten bleibt. Im Alter bist Du ja ganz allein, Dein Leben wird völlig bei Dir sein. Gar mancher hat nur noch den Wein Und lebt im Schein sein wahres Sein. So könnte es sein, Dass man Dich übersieht, übergeht, Denn unser Jugendkulturkreis Achtet nicht mehr die Alten: Deine Bedürfnisse interessieren nicht! * |
23.12.2016, 15:31 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo Dr. Karg,
ENDLICH!!! Endlich nimmt sich ein ansonsten weltfremder Akademiker eines Themas an, das uns alle, Männlein seien es oder Weiblein, Kunge, Alte, gar Vergreiste und Kinder gewissermaßen vom Thron reißt - die Frage: Könnte es nicht sein, dass die Toiletten zu tief angebracht sind? Wir wollen es uns bei der Beantwortung nicht zu leicht machen und mit einem schnöden Nein antworten, ohne diese niederschmetternde Erkenntnis zu belegen. Nein - Du Hinterfrager - sie sind nicht zu tief angebracht! Entweder sind die Beine des potentiellen Benutzers zu lang oder, was sehr viel wahrscheinlicher ist, er hat vergessen sowohl das Hüft- als auch die Kniegelenke so zu bewegen, dass wir von einer sitzenden Position reden dürfen. Selbstverständlich sind uns auch jene Toiletten bekannt, die auf Bodenniveau der Fäkalien harren. Hier ist eher eine hockende Position bei gleichzeitiger Umklammerung des meist rechts angebrachten Haltegriffs angebracht. Was wäre die Alternative zu angeblich zu tief angebrachten Toiletten? Darüber nachzudenken sträuben sich die Synapsen. Ein Feldversuch der Erlanger Universität, in dem man in den Sanitärräumen die Toiletten- gegen die Waschbecken ausgetauscht hat, somit den Effekt erzielte, dass die Toiletten nicht mehr zu tief angebracht waren, führte zu Irritationen, die zu beschreiben fast unmöglich ist. Sollten Sie, verehrter Dr. Karg, jemals die Alma Mater Erlangius von innen gesehen haben, wissen Sie, wovon ich rede, Mit ergebensten Grüßen, Heinz |
23.12.2016, 17:56 | #3 |
Forumsleitung
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[QUOTE=Heinz;435129]
Könnte es nicht sein, dass die Toiletten zu tief angebracht sind? Für viele alte Menschen sind Toiletten mit Standardmaß tatsächlich ein Problem. Deshalb gibt es spezielle Aufsätze, i.d.R. mit Haltegriffen. In meiner Familie haben die über 80jährigen alle solch einen Aufsatz. Bekannt ist auch, dass es für ältere Menschen höhere Betten gibt. Das Problem ist bei ihnen, dass sie bei zu tiefem Sitzen schlicht und einfach nicht mehr hochkommen, sei es, weil die Gelenke schmerzen, das Gleichgewicht nicht mehr gehalten werden kann, die Muskelkraft fehlt oder alles zusammen. Wer wie ich im Augenblick dem Verfall eines alten Menschen fast täglich zusieht - Muskulatur ist quasi nicht mehr vorhanden, Kreislaufstörungen sind normal, die Sehkraft lässt dramatisch nach u.v.m. -, muss Hans leider zustimmen, dass zu niedrige Toiletten und Betten durchaus ein Thema sein können. |
23.12.2016, 19:00 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo Ilka-Maria,
ich habe beruflich mit sehr vielen alten Menschen zu tun - "meine" Älteste wird im Januar 101 Jahre alt. Wenn ich mich über das "Gedicht" Dr. Kargs lustig gemacht habe, hat das also nichts mit den ernst zu nehmenden Problemen alter Menschen zu tun und wir dürften uns einig sein, dass es Hilfsmittel (wie die Ein- bzw. Aufsätze für Toiletten) und bauliche Maßnahmen (breitere Türen, barrierefreie Wohnungen, Duschen auf Bodenniveau, automatische Türen etc.) gibt, die in zunehmenden Maße ein- und angebaut bzw. beseitigt werden. Der Idealzustand ist natürlich noch nicht erreicht, aber aus einem - und das ist es wirklich - Randproblem ein Gedicht zu machen, auf den Klopper muss man erstmal kommen. Die größten Probleme, die an mich herangetragen werden, sind jedenfalls nicht die zu tief gelegten Toiletten. Was kommt bei Dr. Karg als nächstes weltbewegendes Problem: Die Unerreichbarkeit der Klopapier-Rolle, die Rauheit des Toilettenpapiers, die Größe des Lochs in Babynuckeln oder doch mal ein Riesenproblem der mangelhaften Kommunikation älterer Menschen? Ich sehe jedenfalls in der Toilettenhöhe eher ein Problem für Wohnungseinrichter, Architekten, Installateure, Verwandter der hilfsbedürftigen Menschen als ein lyrisches. Mit den besten Wünschen fürs kommende Fest! Heinz |
24.12.2016, 09:32 | #5 |
Gast
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Re: Könnte es nicht sein
Liebe Dichterfreunde,
tatsächlich befasst sich mit dem Bestand an altersgerechten Toiletten kaum jemand. Und ältere Menschen wollen sich in einer von Jugendkultur und Jugendwahn geprägten Welt kaum auf notwendige Gespräche einlassen, denn sie wollen ja selbst (meist) noch jung erscheinen. Dass manche Mitbürgerinnen und Mitbürger aufgrund ihres Alters und ihrer Gebrechlichkeit nur noch mit Hilfe Jüngerer wieder von einer Toilette aufstehen können, scheint niemanden zu interessieren. Ich weiß von einer älteren Frau, die allein lebte, dass sie sich nach dem Geschäft zuerst auf den Boden gleiten ließ, um von dort wieder - sich an der Wand mühsam hochhangelnd! - auf die Beine zu kommen. Herzliche Grüße und lieben Dank für die Kommentare! H. H. Karg |
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