|
|
Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
14.09.2016, 14:56 | #1 |
Tintenkleks
Leere Seiten füllen sich
vor meinem innern Auge seh ich sie, ganz matt sind sie, so bleich vor weißer Farbe. Ich atme und es raschelt in dem Block von feinen Seiten, sie zittern und bäumen auf, aber werden noch nicht umschlagen. Ein Kleks Tinte fällt darauf. Nicht lange bis das Schwarz bis zu den Rändern läuft. Ungehalten fährt es ab nun fort und wird je dunkler desto welker dort. Es nimmt es ein mit großer Macht und nimmt hinfort die weiße Tracht der Seiten wie sie einmal waren es geht nicht mehr, dass sie erklaren. Und in der aufgewölbten Oberfläche bilden sich die ersten Risse von der Nässe. Da zieht ein Wind über die Farbe und hinterlässt nicht mehr als schwache Narben. Er nimmt das Dunkle ein in seinen Bann und beendet jedes Fließen dran. Bis nur noch bleibt, was da geschah als Schwärze in das Weiße kam. Der Wind ist warm, so trocknet auch die Farbe langsam, ein zweiter Fleck und der Kleks ist nicht mehr einsam. Er taucht es ein in satten Farben die sich um das matte Grau des Schwarz nun laben. Bunt weben sie in einem Tanz die Schwaden zu ganz neuem Glanz und geben einen Schimmer wo zuvor der Tintenkleks sich nur verlor. Regenbogenfarben werfend, detailreiche Kontraste schärfend, voll Geschick für das Verhältnis dass nichts Dunkles wird mehr kenntlich Pulsiert es durch des Schwarzes Por' Der prächt'ge Schein der Tricolor. Und macht in bunten Farben sichtbar: Der zweite Kleks ist unverzichtbar. Es braucht die Zeit, die ich hier schaue auf meine leeren Seiten und dann staune, wie das was alles nur verschmutzte man für ein Meisterwerk benutzte. Geleitet von der Künstlerhand die ich nicht sah doch jetzt erst fand, mein Chaos nimmt und ungeniert aus meinem Tintenkleks ein Kunstwerk ziert, das nicht nur akzeptiert sondern gewollt ganz liebevoll, genau an diese Stelle soll. |
|