Kaiserreich

[Ex-Peace]

Kaiser –
überall, wohin man sieht: Kaiser!
Kaiser, Kaiser, Kaiser …
Nichts als Kaiser.
Vorneweg natürlich der Namensgeber Caesar,
gefolgt von dessen Adoptivsohn Augustus.
Vater nennt ihn nie Octavian.
Augustus hatte für Vater
schon immer etwas Erhabenes.
Die Wände seines Arbeitszimmers
säumen in chronologischer Reihenfolge
Portraits der römischen Kaiser.
Dicht an dicht. Ich weiß nicht einmal,
ob sich überhaupt eine Tapete
an der Wand befindet.
Die Portraits waren schon immer da,
lange vor mir und wahrscheinlich
werden sie auch noch lange nach mir da sein.
Es wird sie noch geben,
wenn das Haus längst abgerissen wurde.
Sie sind ewig wie die Ewige Stadt.
Die ewig gleichen Portraits
in dem ewig eintönigen Arbeitszimmer,
die stets die volle Aufmerksamkeit
ihres ewigen Bewunderers genießen.
Wenn ich ihn besuche, säubert Vater sie
und unterhält sich mehr mit ihnen als mit mir.
Offenbar hat er ihnen mehr zu sagen.
Ob Vater mich liebt? Möglich, vielleicht.
Aber nicht so sehr wie die Portraits
seiner geliebten römischen Kaiser.

[Schmuddelkind]

Oh, das ist bedrückend und besonders diese Stelle

Es wird sie noch geben,
wenn das Haus längst abgerissen wurde.

hat mich sehr beeindruckt. Wusstest du schon, dass ich Kaiser der Welt bin? Das habe ich zumindest immer wieder in der Schulzeit behauptet, aber niemand hat mir geglaubt. Na, die werden noch sehen...

LG

[Ex-Peace]

Danke!
Natürlich wusste ich das.
Man sieht es an deinem Portrait.
Du bist halt der Schmuddinator.

[gummibaum]

Hallo Peace,

der Vater scheint durch Aufblicken zu den Erhabenen dem eigenen Kind Wertlosigkeitsgefühle einzuimpfen. So waren viele Vätern, manche sind noch immer so. Schmuddelkind pisst natürlich auf alles (Avatar), was sich Autorität unterstellt und anmaßt.

LG gummibaum

[Ex-Peace]

Danke, gummibaum.

Ja, so ist unser Schmuddi.

Liebe Grüße
Peace

[Schmuddelkind]

Da möchte ich nicht widersprechen.