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Tanka-, Haiku- & Senryu-Gedichte Ursprünglich japanische Gedichtformen mit wachsender Beliebtheit.

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Alt 13.03.2015, 23:48   #1
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Standard Rast

Zögernd wasche ich
den Staub von meinen Füßen,
Quelle allzu klar !
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2015, 19:20   #2
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Liebe Merith,
ein schönes Bild!
Ich gestalte etwas um:

Sanft reinige ich
den Staub von meinen Füßen,
Quelle allzu klar !


Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2015, 19:36   #3
männlich Jeronimo
gesperrt
 
Dabei seit: 10/2011
Alter: 70
Beiträge: 4.237

Lieber Gylon,

man kann ein Klo reinigen, aber die Füße wäscht man.
Jeronimo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2015, 19:56   #4
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Lieber Gylon,

das "zögernd" m u ß bleiben, denn ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass ich mich scheue , die klare Quelle durch den Staub meiner Füße zu trüben.

Danke fürs Lesen und Überlegen.

Einen schönen Abend für dich
Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.03.2015, 19:59   #5
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Jeronimo - unser romantischer Pragmatiker !

Danke

Merith
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Alt 22.03.2015, 10:12   #6
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Hallo Ihr lieben,
ja, im realen Leben werden die Füße wohl eher gewaschen, aber in der Lyrik arbeiten wir ja mit Überhöhungen, und für mich ist reinigen eine Erhöhung vom gewöhnlichen waschen. Wenn ich etwas reinige, lege ich eine Akribie in den Vorgang, bin behutsam, wenn nicht sogar zärtlich um meine Wertschätzung auszudrücken. Das sanft habe voran gestellt um noch zu verdeutlichen, dass ich nicht wie ein Kleinkind im Wasser plansche sondern den mich umgebenden Lebensraum respektiere und versuche so wenig wie möglich in diesen einzugreifen. Von daher empfinde ich meine Umgestaltung als legitim und stimmig. Wie immer dürft Ihr das gerne anders empfinden.

Euch einen schönen sauberen Sonntag.

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2015, 11:48   #7
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Aber lieber Gylon, so weit gehen unsere Gedanken doch gar nicht auseinander,
du reinigst die Füße s a n f t , weil du den umliegenden Lebensraum respektiert und ich z ö g e r e , sie zu waschen , um die helle, saubere Quelle nicht zu trüben.
Gibt es denn etwas Köstlicheres, als nach einer langen Wanderung unverhofft eine Quelle zu entdecken und aus der holen Hand kaltes frisches Wasser zu schlürfen ? Und den Respekt vor ihr haben wir beide kund getan.

Lieben Gruß
Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2015, 14:46   #8
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Liebste Merith,
Ein eiskaltes Bier?

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2015, 15:07   #9
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Zitat:
Zitat von Merith Beitrag anzeigen
Zögernd wasche ich
den Staub von meinen Füßen,
Quelle allzu klar !
Nach den vielen Kommentaren und dem Disput um "waschen" und "reinigen" möchte ich den Ursprungstext wieder in den Mittelpunkt rücken, deshalb nochmal einkopiert.

Und da muss ich nach kurzem Überlegen sagen: Ich habe zwar den Sinn sofort erfasst, mich aber gefragt, wieso ein bisserl Staub - wir reden hier nicht von Schlamm oder Kuhmist, sondern wirklich nur von Staub - auf zwei niedlichen Frauenfüßen (irgendwo zwischen Größe 36 und 40) die Kraft einer Quelle trüben kann, die sich beständig aus einem Berg erfrischt. Dein Zögern lässt darauf schließen, dass Du besonders einfühlsam für Schönheit und Reinheit bist und zudem in inniger Verbindung zur Natur stehst. Allerdings: Eine zarte Schicht Staub auf der Haut beißt nicht, Du hättest auch bis zum heimischen Bad warten können. Aber jeder Mensch hat öfter mal seine Sofort-Bedürfnisse.

Nun, was das "waschen" und "reinigen" angeht: "waschen" ist eindeutig der sinnlichere Begriff. Er ist klangvoller, urwüchsiger, lebensnaher und stilvoller als "reinigen". "Reinigen" klingt nach Pulver, Fernsehreklame, Kloschüssel (Jeronimo!) und Ersatzgebiss. Steht nicht schon in der Bibel, Jesus seien die Füße gewaschen worden? Schönen Dank an den Übersetzer, dem der Begriff "Reinigungspersonal" noch fremd war.

Davon abgesehen hätte ich einfach die Beine ins Wasser baumeln und mir den Staub von den Füßen spülen lassen. Klingt aber auch wieder nach Clementines Fernsehreklame .

Bei dem Dreizeiler standen Herz und Bauch Pate, und deshalb passt jedes Wort.

Schönen Sonntag in die Runde und beste Grüße
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2015, 19:09   #10
weiblich Merith
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Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Gerne lieber Gylon, wann ?
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.03.2015, 19:12   #11
weiblich Merith
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Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Hallo Ilka,

Dein Kommentar gefällt mir in all seinen Einzelheiten und trifft Bauch und Herz mit Witz und Gefühl , danke !

Lg
merith
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Lesezeichen für Rast



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