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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

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Alt 17.12.2011, 01:09   #1
weiblich Rebird
 
Dabei seit: 05/2011
Ort: wonderland
Alter: 41
Beiträge: 1.462

Standard Winter-Passion 2011

Fühle es hier unten stehend:
Stelltest Lüge und Betrug
an die Pranger, niedergehend,
Qual und Leid sahst Du genug.
Öffnetest die alten Pforten
zu des Vaters Reiche hin,
nur allein in wahren Worten
liegt der Menschenheit Gewinn.

Schande sei der Diebeslust,
Mord und Länderrauberei -
gleich dem Schmerz der Mutterbrust
die sich wünscht den Sohne frei!
Seht wie sie am Kreuze leiden
nebst der lachend Richterschar,
doch die Liebe der zwei beiden
ist nicht tot, währt ewig dar.

Nur allein in diesen Wunden
findet ihr der Götter Lied,
dieses Band was dort gebunden
ist des holden Glückes Schmied.
Glaubt nicht ihren Teufelszungen
tausendfach aus falschem Mund,
glaubt der Mutter, ihrem Jungen,
glaubt aus Herzens tiefstem Grund.

(c) ElaS.
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Alt 17.12.2011, 02:17   #2
weiblich Ex-WUI
 
Dabei seit: 09/2018
Beiträge: 1.057

Das ist absolut klasse, Rebird.
Gefällt mir.

Irre Grüße
Ex-WUI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2011, 11:04   #3
Thing
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Das ist selbst für Nichtgläubige anrührend.
Originelle Wortschöpfungen!


Thing
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Alt 17.12.2011, 11:27   #4
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Zitat:
Nur allein in diesen Wunden
findet ihr der Götter Lied,
dieses Band was dort gebunden
ist des holden Glückes Schmied.
Ich habe mit der Verklärung dieser grausamen Prozedur große Schwierigkeiten. Abgesehen davon, daß Jesus (und seine beiden Mitgerichteten) für lächerliche Vergehen zum Tode verteilt wurden, waren die Henker nicht sonderlich zimperlich. Nach der Geißelung und dem Schleppen der schweren Kreuze wurden die Verteilten mit den Platzwunden auf dem Rücken auf das liegende Kreuz geworfen. Dann trieb man Ihnen große Nägel durch die Armgelenke, denn die Hände hätten das Gewicht nicht tragen können. Da die meisten Kreuze keine Fußstützen hatten, wurden die Köper nach dem Hochziehen der Pfähle auseinandergezogen, so daß ein Ausatmen kaum noch möglich war und der Erstickungstod drohte. Das wäre noch das Beste gewesen, denn im schlimmsten Falle konnte sich das Leiden bis zu drei Tagen hinziehen. In vielen Fällen wurde das Eintreten des Todes jedoch beschleunigt, indem man den Gehenkten die Beine brach.

Diese Orgie der Grausamkeit als holdes Glück zu bedichten mag mir nicht schmecken.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2011, 11:28   #5
weiblich Rebird
 
Dabei seit: 05/2011
Ort: wonderland
Alter: 41
Beiträge: 1.462

Hi Wui und Halli Hallo Thing,
vielen Dank für euer positives Feedback, darüber freue ich mich natürlich.
Der Glaube ist Thema in dem Gedicht, aber ich hoffe es wird beim lesen verständlich, dass ich den Glauben in Form der Internationalen Kirchen (Lüge, Betrug, Diebeslust, Mord, Länderrauberei) (die Großmacht und Gewalt) hier anklage und allein die Liebe, hier in Form von der Liebe der Mutter und ihrem Sohn als Wahrheit vermitteln möchte
Freut mich sehr, dass das Gedicht euch gefällt!

LG
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Alt 17.12.2011, 11:30   #6
weiblich Rebird
 
Dabei seit: 05/2011
Ort: wonderland
Alter: 41
Beiträge: 1.462

Zitat:
Diese Orgie der Grausamkeit als holdes Glück zu bedichten mag mir nicht schmecken.
Ja, ich meine damit das in diesen Wunden und dem Schmerz der damit für Mutter, Sohn sowie den Rest der Menschheit verbunden ist, das dort die Wahrheit zu finden ist.
Also wenn man wirklich nachdenkt, warum und weshalb es dazu kam, wieso man ihn gekreuzigt hat, weil er ebend die Wahrheit gepredigt hat, entgegen der Schatzkammern der Schutzgeld- und Steuereintreibern...
Für das Volk ebend eingstanden und zuletzt gestorben ist...
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Alt 17.12.2011, 11:31   #7
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Du klagst ja nicht den Glauben an.
Du klagst die Institution an.
(Wie ich übrigens auch).


U.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2011, 11:33   #8
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Zitat:
Zitat von Rebird Beitrag anzeigen
Ja, ich meine damit das in diesen Wunden und dem Schmerz der damit für Mutter, Sohn sowie den Rest der Menschheit verbunden ist, das dort die Wahrheit zu finden ist.
Ist mir schon klar, was und wie Du es meinst. Wie wir das Leiden Jesu aufzufassen haben, wird uns ja seit Jahrhunderten von den Kirchenleuten vorgekaut. In meinen Augen ist das alles Unsinn, deshalb sollte meiner Meinung nach das Thema kritisch angegangen werden statt es zu glorifizieren. Textlich versiert bist Du ja, wie man sieht.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2011, 11:39   #9
weiblich Rebird
 
Dabei seit: 05/2011
Ort: wonderland
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Beiträge: 1.462

Zitat:
Wie wir das Leiden Jesu aufzufassen haben, wird uns ja seit Jahrhunderten von den Kirchenleuten vorgekaut.
Ja, das stimmt. Das stinkt mir auch, aber ich glaube trotzdem, dass in der Geschichte ebend die Wahrheit versteckt ist, zwischen aberfach Lug und Betrug und zwar von der Kirche selbst.
Wenn ich aber daran denke, der Sohn am Kreuze und die Mutter davor, beide schlimmste Qualen leidend... Ja, das schmerzt mich wirklich sehr!

Zitat:
Du klagst ja nicht den Glauben an.
Du klagst die Institution an.
(Wie ich übrigens auch)
Genau! Glauben, aber nicht Glauben dem Betrug!

LG
Rebird ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2011, 14:23   #10
männlich Heinz
 
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Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879

Liebe Rebird,
ja, ich spüre den Puls Deines Herzens durch das Gedicht klopfen. Ob ich mich der Meinung der Weiblichen und Irren "Das ist absolut klasse" anschließen soll?
Das kann ich nicht, weil zwischen dem nachvollziehbaren Inhalt, der Inbrunst des offensichtlichen Glaubens und der Form eine ziemliche Lücke klafft. Hier als Beispiel drei Verse:

"nebst der lachend Richterschar,
doch die Liebe der zwei beiden
ist nicht tot, währt ewig dar"

Hier hast Du, um trochäisch im Takt zu bleiben aus der "lachenden" Richterschar eine "lachend" Richterschar gemacht. Fragwürdig auch, ob da eine Schar von Richtern überhaupt Zeuge der Kreuzigung war.
Die Liebe der "zwei beiden" - dieses Wortpaar kenne ich nur, wenn man scherzhaft doppelt gemoppelt von "zwei beiden" spricht. Und eine scherzhaft-gewollte Sprachfigur passt nicht in das todernste Geschehen.
Die Liebe zwischen der Mutter und dem Sohn ist nicht tot, wie Du sagst, sonder währt ewig "dar". Das ist, entschuldige bitte, eine reimgeschuldete Unmöglichkeit.
Die "Winter-Passion" führt durch den Titel auch auf eine falsche Spur. Das Geschehen, worauf Du ansprichst, fand im Frühling statt, der darüber hinaus in dem Land, in dem es stattfand, auch noch weiter fortgeschritten ist als in unseren Breiten. Ich denke, Du hast das Gedciht nicht lange genug ruhen lassen, bevor Du es eingestellt hast.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2011, 14:57   #11
weiblich Rebird
 
Dabei seit: 05/2011
Ort: wonderland
Alter: 41
Beiträge: 1.462

Hallo Heinz,
erstmal danke für Kommi und Kritik. Stimmt, geruht hat das Gedicht nicht mal eine Stunde^^
Zitat:
Fragwürdig auch, ob da eine Schar von Richtern überhaupt Zeuge der Kreuzigung war.
Ich denke auch nicht, dass eine Richterschar anwesend war jedoch soll man "sehen" , es sich also vorstellen

Seht wie sie am Kreuze leiden
nebst der lachend Richterschar,

1. stelle man sich das Bild der Kreuzigung vor und daneben
2. ein anderes Bild einer Schar von lachenden Richtern, Richtenden, Herrschenden...

Die "zwei beiden"... ja im Gedicht beschrieben Maria und Jesus
Die Liebe ist aber meistens zwischen zweien zu finden, auch wenn sie manchmal nicht bei beiden vorhanden ist. Hiermit könnte nach meinem Empfinden auch angezeit werden: die Liebe der zwei, die bei beiden vorhanden ist und anhand des Szenarios das große Leid verursacht... (nichmal das körperliche Leid, ein anderer auch sehr starker Schmerz)

bei dem "dar" hatte ich auch erst da stehen Da die Liebe hier aber die "Hauptfigur" Darstellen soll die ewig und allgegenwährtig währt hatte ich es in "dar" umgewandelt, war mir allerdings auch nicht sicher ob es grammatisch passt.
Ein "da" hätte es wahrscheinlich auch getan, da hast Du Recht...

Und der Titel: Er beschreibt nicht das Geschehen des Tages der Kreuzigung, sondern das Gedicht ist meine persönliche Passion (starke, leidenschaftliche Neigung zu etwas; Vorliebe, Liebhaberei, leidenschaftliche Hingabe) im Winter 2011.
Es beschreibt ebend meine Sichtweise, aus der Sicht einer Mutter, die selbst einen Sohn hat und aus dieser Liebe heraus das Wahre zu vermitteln sucht

Die Kluft entsteht wohlmöglich darurch, dass ich im Gedicht gerne Damaliges und Heutiges im Gedanken und Gefühl zusammengepackt haben wollte...

Besten Dank jedenfalls für´s Ausseinandersetzen mit meinen Zeilen

LG
Rebird ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.12.2011, 00:46   #12
männlich Ex-Ralfchen
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da steckt zweifellos sehr viel passion und liebevolles denken drin. leider sind botschaften wie diese nur für die pflege der eigenen moral und emotion von bedeutung, weil sie nicht wirklich eine tiefe zusammenhängende aussage vermitteln. einer meiner krtitischen vorredner hat dazu ziemlich klar kommentiert.

ich glaube das aktuellere texte mehr sinn ergäben. J.C. und seine mischpocha habe der menschheit 2000+ jahre den weg für mord, grausamkeiten und genozid etc. gewiesen. darüber sollte man ernüchtende lyrik in die an- und benalen setzen.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.12.2011, 03:52   #13
weiblich Rebird
 
Dabei seit: 05/2011
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Beiträge: 1.462

Huhu Ralfchen,
danke für Deinen Kommi + Kritik. Die Aussage darin sollte eigentlich sein, dass eine persönliche Sichtweise von Wahrheit und Betrug des Daseins klar wird. Aber was dem Verfasser dann und wann als klar erscheint, kam bei manchem Leser wohl verschwommen nur an... hmm.
Sollte auch ein Gedicht in Bezug zu Weihnachten sein und darin sollte trotz allem die Botschaft: Liebe vermittelt werden
Die Zeilen kamen wie aus der Pistole geschossen in meinen Kopf, daher hatte ich mir nicht allzu große Gedanken darüber gemacht wenn ich ehrlich bin^^ Werde mir die hier begründeten Bedenken aber zu Herzen nehmen
Rebird ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.12.2011, 11:50   #14
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Rebird Beitrag anzeigen
...Die Zeilen kamen wie aus der Pistole geschossen in meinen Kopf, daher hatte ich mir nicht allzu große Gedanken darüber gemacht wenn ich ehrlich bin...
so sollte man schreiben, wenn es das zerebrum erlaubt. es isseh einiges sehr gut im text. nix störendes, gutes wesen.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.12.2011, 12:22   #15
weiblich Rebird
 
Dabei seit: 05/2011
Ort: wonderland
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Beiträge: 1.462

Danke Dir Ralfchen, das hat Du lieb geschrieben
Und ich hatte es wirklich so aufgeschrieben wie in einem Fluss abgelesen aus eigenem Hirn. So ganz ohne ein Grübeln..., es kam von ganz selber herangeflogen, sozusagen Daher habe ich es auch nicht weiter angezweifelt und sofort unüberlegt eingestellt...

lieben Gruss
Rebird ist offline   Mit Zitat antworten
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