Kleine Götterkunde

[Nöck]

Adonis

Ein Mythos ist, gleich einer Sage,
ein Hirngespinst uralter Tage.
Von Gott Adonis, ist zu lesen,
er sei ein hübscher Mann gewesen,
die schöne Venus war geblendet,
sehr tragisch ist’s, wie alles endet.

Die Römer sie wie oben nannten,
obwohl sie auch die Griechen kannten
und wenn ein solcher vor ihr kniete,
dann nannte er sie Aphrodite,
nach Kronos’ Tat, ganz unverfroren,
ward sie im Meer aus Schaum geboren.

Sie, die Venus, wie gediegen,
ist ner Muschel einst entstiegen,
sie nahm jeden, war nicht prüde,
wurd der Liaison nie müde.
Ob Gott, ob Mensch war einerlei,
was zählte, war der Spaß dabei.

In flagranti, Blitze sprangen,
ward im Netz sie eingefangen
samt Gott Ares, diesem Schlächter,
drauf Homerische Gelächter
donnernd durch die Hallen rollten,
als ob sie nie enden wollten.

So gab’s von den Göttern viele,
reichlich Zwist und wilde Spiele.
Manch halber Gott war auch zugegen,
entsprechend war der Kindersegen.
Ja, die Wesen in den Mythen
wussten doch nichts vom Verhüten.

[BABSvomKUTSCHI]

Ein wunderbares Gedicht. So leicht hingeworfen, es macht großes Vergnügen es zu lesen, zumal es am Lesefluss absolut nix auszusetzen gibt. Und nicht nur HEINZI weiss die Mythologie für trffliche Gedichte zu nutzen, auch Du, mein lieber NÖCK hast Dich als Meister geoutet. CHAPEAU.
Begeistert
Babsi

[Nöck]

Danke, auch im Namen aller Götter und Halbgötter.

Nöck

[gummibaum]

Hallo, lieber Nöck,

der Titel klingt vielversprechend. Doch geht ihm das Gedicht teilweise aus dem Wege und gönnt nur Venus/Aphrodite stärkere Beachtung. Scharfsinnig und witizg sind die beiden ersten und die beiden letzten Verse. Das Versmaß wechselt ohne ersichtlichen Sinn. Dennoch ein amüsantes Gedicht.

LG gummibaum