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Alt 09.10.2006, 11:01   #1
reztuneb
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 64


Standard märchen vom lernen

Es begab sich aber zu der zeit, als die patriarchen noch auf der erde herumkrauchten um ihren plumpen machtwillen ausdruck zu verleihen, dergestalt, dass eine einfache einschüchterung durch das aufweisen einer tradition ausreichte, das herrschaftsprinzip aufrecht zu erhalten.Irgendwann, geschah irgendwo, irgendwie eine unmutsäußerung ob der ewigen herrschaft eines minimalistischen kreises. Die traditionen und strukturen sollten zugunsten der freiheit gestürzt werden! Ein umbruch vollzog sich. Dies geschah viele male, auf vielerlei gebieten. Der kampf war hart, ungerecht und bitterböse. Doch am ende waren die patriarchen gestürzt.
Friede! Freiheit! Freude! Riefen die menschen. Und so sollte es sein. Freiheit herrschte. Tyrannisierte. Die diktatur der freiheit nagte an den menschen. Einige riefen: was habt ihr denn? Es ist doch jetzt genauso, wie ihr es haben wolltet! Ihr seid nun frei zu tun und zu lassen, was ihr möchtet.
Andere sagten: es ist nicht gut, was geschehen ist, wir wollen das alte zurück.
Der rest schwieg.
Misstrauen bahnte einen weg. Türen wurden abgeschlossen, man sprach nicht mehr mit den nachbarn. Die hunde wurden größer. Fremde wurden argwöhnisch beäugt. Die alten suchten sich hauswaffen, um ihre freiheit zu verteidigen.
Es dauerte nicht lange, bis der erste mord geschah. Und der zweite. Viele morde geschahen ohne sinn. Es musste noch nicht einmal jemand dabei sterben. Ein teufelskreis entstand, dessen ausmaß sich in ungeahnte weiten dehnte. Die angst vor den anderen wuchs, neid und eifersucht herrschten. Krieg war in die herzen der menschen gekommen.
Einer bat die alten patriarchen um hilfe. Die höhnten: da habt ihr nun gesehen, was kommt, wenn ihr etwas selber machen wollt. Ihr könnt es nicht, denn euer geist ist zu schwach und euer fleisch zu wankelmütig.
Die erde war tot und schwarz, als eines abends ein fremder in das dorf kam. Er wunderte sich, denn er fand alle türen verschlossen vor, das recht der gastfreundschaft schien hier unbekannt. Nun, er hatte geduld. Er nahm seine geige und spielte, denn es war der freie tag der woche, an dem in seinem dorf musiziert und getanzt wurde.
Ein fenster, zwei, drei, viele fenster öffneten sich. Lange hatten die menschen nicht mehr derart schönes gehört. Der mann spielte und spielte, bis es dunkel wurde. Im dickicht tanzten zwei miteinander. Auch das hatte es lange nicht mehr gegeben, tanzende, die ohne angst vor dem draußen durch die büsche sprangen und fröhlich waren. Jemand sang und bald darauf erscholl ein chor von stimmen.
Die menschen spürten, wie etwas in ihnen bröckelte, einstürzte und raum freigab, für wundersame pflanzen. Angst war nur noch ein wort, fern aus uralten zeiten. Der krieg verschwand für diesen abend aus ihren herzen.
Lange noch, bis in die frühen morgenstunden saßen sie um das feuer, tanzten, tranken und lachten miteinander, wie sie lange nicht mehr gelacht hatten. Genau genommen hatten sie das letzte mal so beisammen gesessen, als sie vereint durch den kampf gegen die patriarchen pläne geschmiedet und wärme beieinander gesucht hatten. Es war ein schönes gefühl, dieses beisammensein.
Am nächsten morgen war nicht alles anders. der mann mit seinem instrument war verschwunden, die türen waren verschlossen, doch
Etwas war in den herzen der menschen gesät worden.
Ein kleines mädchen saß auf der bank vor dem haus. Natürlich war der garten durch eine mauer mit einem massiven eichentor begrenzt, doch man hörte sie auf einer weidenflöte lieder spielen. Sie spielte so schön, dass die türen nicht zubleiben konnten. Wieder sammelten sich die menschen und merkten, wie gut es tat, beieinander zu sein und etwas zu haben, woran man sich gerne erinnerte.
reztuneb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.10.2006, 11:45   #2
el Fön
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 345


fein, gefällt mir.

ob es gut geschrieben ist, weiß ich nicht. es lies sich aber gut lesen.
el Fön ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.10.2006, 15:50   #3
reztuneb
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 64


danke, föni. gut geschrieben? was verstehst du unter gut geschrieben?
ich weiß das manchmal nicht so genau... so geschrieben, dass wirklich niemand mehr die anspielungen versteht? oder heißt gut geschrieben, genau das gegenteil. das jeder leser und jede leserin die eigen produzierten bilder dazu im hirnkino erstellen kann?
reztuneb ist offline   Mit Zitat antworten
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