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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 30.06.2006, 12:59   #1
Incarnatus
 
Dabei seit: 06/2006
Beiträge: 26

Standard Der Geburt Mysterium

Der Geburt Mysterium


Im Schoß der Erde aufgewacht
Aus einer wärmenden Umarmung entgegenlacht
Eines neuen Lebens Ursprungskraft
In dessen Augen funkelt fürderhin Überlebensmacht.

Mitten aus dem Strom des Lebens gerissen
Gedenkt es ihr an jedem dieser Tage ganz beflissen
Um des Mysteriums Ursprung nicht zu missen
Und verzweifelt das Segel der Unvergänglichkeit von neuem zu hissen.
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Alt 30.06.2006, 14:25   #2
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Schoß wird mit ß geschrieben.
Kursivschrift liest sich sehr schlecht - sollte man vielleicht nur für Hervorhebungen verwenden, da sie sonst abschreckt.

Ansonsten habe ich nichts auszusetzen - gefällt mir gut.

Ich versuche jetzt mal zu interpretieren. Ich muss an ein Kind denken, dass sehr früh wieder aus dem Leben gegangen ist. "An jedem dieser Tage" ist entweder Geburts- oder Todestag. Und der letzte Satz ist schön, weil er dazu anregt, trotzdem weiterzumachen. Vielleicht trotzdem wieder Kinder zu haben.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.06.2006, 15:21   #3
Incarnatus
 
Dabei seit: 06/2006
Beiträge: 26

Zitat:
Original von Struppigel
Ich muss an ein Kind denken, dass sehr früh wieder aus dem Leben gegangen ist. "An jedem dieser Tage" ist entweder Geburts- oder Todestag. Und der letzte Satz ist schön, weil er dazu anregt, trotzdem weiterzumachen. Vielleicht trotzdem wieder Kinder zu haben.
Das ist wahrlich ein interessanter Interpretationsansatz: "Das Segel der Unvergänglichkeit" mit einer "Neugeburt" gleichzusetzen - dieser Gedanke gefällt mir wirklich gut. Ich möchte aber noch folgenden Aphorismus, welcher ebenfalls ein Interpretationsansatz sein kann, anfügen: „Der sterbende Mensch nimmt das Geheimnis der Geburt mit ins Grab.“.
Incarnatus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.06.2006, 15:24   #4
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Aha - das gibt dem Ganzen ein ganz neues Thema. Ein bisschen mystisch, philosophisch. So ein Gedanke, der das Hirn zum Qualmen bringt (meins jedenfalls).
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.06.2006, 15:38   #5
Incarnatus
 
Dabei seit: 06/2006
Beiträge: 26

Menschen feiern ihren Geburtstag, um sich ihrer Geburt zu erinnern, andererseits aber bewegen sie sich an jedem dieser Tage ein Stück näher zum Tod hin - ist der Geburtstag ein Lobgesang auf die Geburt oder auf den Tod? Wird eine Geburt schussendlich zu nichts anderem als zu einem Einläuten eines neuen Todes? Was spielt sich auf der Rückseite zwischen Leben und Tod ab?
Incarnatus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.06.2006, 15:39   #6
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Wir sterben jeden Tag, jederzeit ein bisschen mehr...
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.06.2006, 15:48   #7
Incarnatus
 
Dabei seit: 06/2006
Beiträge: 26

Zitat:
Original von Struppigel
Wir sterben jeden Tag, jederzeit ein bisschen mehr...
So sehe ich das auch. Unser Kern schmilzt im Verlaufe des Lebens immer mehr, darum kann sich der Mensch nur insofern verwirklichen, als dass er Partikel seines Kerns nach "Aussen" trägt und sich somit hier auf Erden durchsichtige Denkmäler setzt. Diese wiederum überdauern unseren Tod und können in uns vertrauten Menschen weiterleben...Das Mysterium der Geburt, d.h. was genau im Akt des Geborenwerdens für Kräfte freigesetzt werden, scheint uns schleierhaft und wie von göttlicher Deszendenz...Darum: „Kindstod ist göttlicher Untergang.“
Incarnatus ist offline   Mit Zitat antworten
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