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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger. |
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03.07.2015, 16:06 | #1 |
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Die vermeintlich heile Welt
Die vermeintlich heile Welt
Es gibt ja verschiedene Lebenswelten, gerade in der heutigen Zeit der Weltweiten Vernetzung wird dies gerade ersichtlich, wie unterschiedlich und anders die sozialen Lebenswelten oft sind. Anbei eine phantasierte, kreative Geschichte einer Lebenswelt, die es in sich hat. Die vermeintlich heile Welt ist ein sehr normiertes Umfeld, überspitzt gesagt gilt es hier schon als politische Revolution wenn nicht alle dieselbe Partei wählen. Offiziell besteht natürlich die Freiheit der Grundrechte, doch inoffiziell packen die sozialen Normierungskräfte unerbittlich zu. Ein Verständnis, davon, dass Meinungsvielfalt und Seinsvielfalt etwas Lebensförderliches ist, scheint weitgehend nicht gegeben, sondern das Heil wird überwiegend in der kollektiven Gleichschaltung gesucht. Eine Welt von Selbstentfremdung, Anpassung, Zwängen, Normierend und wer aus der Spur läuft wird sozial geächtet, beschämt und ist davon bedroht ausgeschlossen zu werden. Die Angst vor dem Teufel, die an sich schon recht groß ist, wird aber bei weitem von der Angst vor dem allgegenwertigen „Klatsch und Tratsch“ übertroffen. Jeder ob schuldig oder unschuldig, kann zum Opfer werden und wie die sprichwörtliche Sau durchs Dorf getrieben werden. Der Überhammer kommt aber noch, denn der Überhammer besteht darin, dass es unausgesprochenerweise den Zwang gibt: Gute Mine zum Bösen Spiel zu machen – das heißt, jeder tut so als sei er glücklich und als wäre dies der tollste Lebensraum. Wer gegen diesen unausgesprochenerweise Zwang verstößt, der sollte definitiv ein schnelles Pferd zur Hand haben. Dieser Akt der Selbstverleugnung hinterlässt natürlich seine innerpsychischen Spuren und es könnte sein, dass man sich vor lauter Scham nicht einmal mehr selbst im Siegel anschauen kann. Die unaufgearbeiteten Schatten der längst vergangenen totalitären Regime lasten schwer auf den gegenwärtigen sozialen Strukturen. Jeder der in der Jugend halbwegs bei Sinnen ist und die Möglichkeit zur Flucht hat sucht sein Glück in der Ferne. Diejenigen die zurückbleiben werden früher oder später vom normierenden Räderwerk zermahlen, der Glanz in den Augen weicht einem erstarrten Blick und aus den einst lebendigen Kindern sind erwachsene soziale Roboter geworden, denen man mit besonderer Vorsicht begegnen sollte. Ob sich das jemals ändern wird? ich weiß es nicht! Die Frage ist auch, gibt es Alternativen? Wie könnten diese aussehen? Oder ist es so, dass jeder die Welt durch seine eigen innerpsychische Brille wahrnimmt und wer die Welt so trist sieht einfach selber Schuld ist und einfach seine Brille putzen sollte, dann wäre die Welt auf einmal wieder schön? |
03.07.2015, 19:04 | #2 |
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Der „Aufsatz“ wirkt intellektuell bemüht und entbehrt jeder realen Grundlage, was du ja wohlweislich vorausschickst:
Anbei eine phantasierte, kreative Geschichte einer Lebenswelt, die es in sich hat. Phantasiert stimmt, von „kreativ“ kann ich nichts entdecken. Beinahe jeder Satz ist vorbei an der Realität, aber es ist ja auch nur deine Phantasie und du schwadronierst halt gerne. Da nutzt es auch nichts, wenn du versuchst, den Quatsch mit vermeintlichen „psychologischen“ Schlüssen aufzupeppen, es bleibt nur der Aufsatz eines mittelmäßigen Schülers, der in seiner eigenen heilen Welt der Bildungsnot lebt. Jeronimo |
03.07.2015, 23:06 | #3 | |
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Ganz im Gegenteil! Die gesamte Jugend ächzt nach Veränderung und tatsächlich klar definierten Rollen - nach Aufgaben, nach einem ansprechenden Leben und nach einer Möglichkeit, die eigenen Wünsche und Vorstellungen auch wirklich verfolgen zu können. Es gibt unendlich mehr Strömungen innerhalb der westlichen Gesellschaften, die ganz anderen Zielen zustreben als der Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes - welche Farce! Am deutlichsten treten solche Strömungen dort hervor, wo die eigene Lebenssicherung inzwischen ein Ding der Unmöglichkeit geworden ist, wo Armut in allen Schichten und Klassen grassiert und wo die momentane Gesellschaftsformation nicht mehr in der Lage ist, die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. In Spanien, Italien, Griechenland - und wenn ich mir die Situation meiner Generation in Deutschland besehe, dann sehe ich vor allem Gelegenheitsarbeiter, ich sehe junge Männer und Frauen ohne Ausbildung und Studienzugang in allen möglichen Berufen arbeiten und ich sehe eine wachsende Anzahl Arbeitsloser, die durch ihr Umfeld eigentlich nur einem Wunsch hinterherträumen - die Sprengung der derzeitigen Umstände, die nicht anders als enge und enger werdende Fesseln empfunden werden.
Man kann nun, mit breitem, verheißungsvollen Grinsen, darauf hinweisen, dass die Situation in Europa den Umständen vor der großen Französischen Revolution mehr als nur simpel ähnelt...aber das wäre den "Bildungsnahen" unter uns, den erklärten Skeptikern und Ironie-Aposteln gegenüber natürlich nicht gerecht. Einzig mit einem Punkt will ich nicht ganz konform gehen... Zitat:
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03.07.2015, 23:51 | #4 |
gesperrt
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Das war mir klar, dass du den Schwachsinn zum Anlass nimmst, um ein Referat zu halten. Und die „französische Revolution“ darf überhaupt bei keinem Thema fehlen.
Die Spötter verändern mehr als die Stammtisch-Revoluzzer. Und sag selbst, wärst du mit einer heilen Welt nicht komplett überfordert, lieber Larkin? Jeronimo |
04.07.2015, 00:00 | #5 | ||
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Ich halte gerne Referate - vor allem dann, wenn 61-Jährige mir erklären möchten, woran es meiner Generation wirklich mangelt.
Zitat:
Zitat:
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04.07.2015, 07:50 | #6 |
R.I.P.
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Vermeintlich
Die "heile Welt" eines entdeckungsfreudigen jungen Menschen sieht nun einmal anders aus die "heile Welt" eines saturierten Oberlehrers.
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04.07.2015, 19:32 | #7 |
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Danke für die Antworten, Larkins Antwort gefällt mir am besten. Jeronimo Antwort erscheint mir als komplette Themenverfehlung. Meine Texte sind eben teilweise richtige Weltbildsprennger, diese Bewusstseinserweiterung verkraften Manche intellektuell und emotional nicht, daher erfolgen dann Abwehrreaktionen in Form von haltlosen und Absurden Unterstellungen und Beleidigungsversuchen (Jeronimo). Liebe Grüsse
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04.07.2015, 19:49 | #8 |
gesperrt
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Ja, ihr seid große „Weltbildsprennger“ mit der Bewusstseinerweiterung für hohle Phrasen.
Deine Texte sind teilweise so kindlich primitiv und so substandslos, dass nur Prediger mit ihnen fertig werden. Lerne erstmal schreiben, dann kannst du immer noch palavern. Jeronimo |
04.07.2015, 21:01 | #9 | ||
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Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wo das Problem liegen soll...Volldaneben hat seine Gedanken niedergeschrieben, ich ebenso - und jetzt sind wir beide Prediger in der Wüste, die dem Teufel trotzig widerstehen und bereits von einem heldenhaften Märtyrertod träumen.
Weder er noch ich haben für uns in Anspruch genommen, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben - ebenso wenig haben wir gepredigt. Allerdings ist es natürlich leicht, mit dem erhobenen Zeigefinger eines ironisierenden Moralapostels durch das Forum zu streifen und Texte simpel und leicht als "Schwachsinn" oder als "Quatsch" abzutun - ohne aber auch nur einmal zu zeigen warum! Der Spötter wird eben nichts verändern, andernfalls wäre die Satire doch unlängst verboten. Natürlich wird ein Schreibtischheld immer und zu allen Zeiten die Lasten der Welt auf seine Schultern nehmen - vermeintlich "scheinheilige" Forenbenutzer zum Beispiel, die er unbedingt entlarven möchte. (Wenn es doch nur etwas zu entlarven gäbe...!) Sowohl mit mir als auch - ich bin so frei - mit Volldaneben kann man ungezwungen und sachlich diskutieren. Und der moralische Zeigefinger wird aus einer ganz anderen Ecke hinausgestreckt. Ich sehe keinen Grund für diese Streiterei. Zitat:
Zitat:
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04.07.2015, 21:04 | #10 |
R.I.P.
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Das war absolut nicht spöttisch oder ironisch gemeint.
In meinem Alter sieht das alles halb so wichtig aus. |
04.07.2015, 21:05 | #11 |
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04.07.2015, 21:06 | #12 |
R.I.P.
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Ich dachte, das "Amen" galt mir.
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04.07.2015, 21:07 | #13 |
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04.07.2015, 21:12 | #14 |
R.I.P.
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Dann kann ich beruhigt zu Bett gehen.
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04.07.2015, 21:44 | #15 |
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Nein, nein - das ist nicht schwer und auch nicht gezwungen, zumindest nicht, wenn man es "kann". Keine Sorge - ich nehme mir nur Dinge zu Herzen, die auch tatsächlich Inhalt haben.
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04.07.2015, 21:47 | #16 |
gesperrt
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Lieber Larkin,
du diskutierst immer sachlich, ich wollte dich nicht beleidigen. Was Volldaneben schreibt, ist ja sein Fantasiegebilde, oder will man mir das als realen Zustand verkaufen: Die vermeintlich heile Welt ist ein sehr normiertes Umfeld, überspitzt gesagt gilt es hier schon als politische Revolution wenn nicht alle dieselbe Partei wählen. Ist doch schlicht Quatsch und Polemik. Eine vermeintlich heile Welt wäre kein normiertes Umfeld. Und wählen kann ich, wen ich will. Für eine Revolution brauchte es schon mehr. Ein jeder hat eine andere Vorstellung von einer heilen Welt, einschließlich seiner eigenen egoistischen privaten Umwelt. Eine Welt von Selbstentfremdung, Anpassung, Zwängen, Normierend und wer aus der Spur läuft wird sozial geächtet, beschämt und ist davon bedroht ausgeschlossen zu werden. Viele laufen aus der Spur, die nicht ausgeschlossen werden, sondern die etwas bewegen, wie Unternehmer mit neuen Ideen, Erfinder usw.. Aus der Spur laufen ist nicht generell negativ. Gemeint ist, wer sich nicht anpasst, aber auch in einer heilen Welt wird man sich anpassen müssen. Der Überhammer kommt aber noch, denn der Überhammer besteht darin, dass es unausgesprochenerweise den Zwang gibt: Gute Mine zum Bösen Spiel zu machen – das heißt, jeder tut so als sei er glücklich und als wäre dies der tollste Lebensraum. Das ist kein Fakt, sondern eine rein subjektive Aussage. Sie schert alle Persönlichkeiten über einen Kamm. Tatsächlich gibt es eine Vielzahl von Menschen, die die Dinge nicht einfach so hinnehmen, und die keine heile Welt vorheucheln. Die unaufgearbeiteten Schatten der längst vergangenen totalitären Regime lasten schwer auf den gegenwärtigen sozialen Strukturen. Jeder der in der Jugend halbwegs bei Sinnen ist und die Möglichkeit zur Flucht hat sucht sein Glück in der Ferne. Welche totalitären Regime denn? Ich kenne in Deutschland nur eins, und das ist überwunden, die ewig Gestrigen wird es immer geben. Und wohin geht die Jugend denn? Ist es nicht eher so, dass die Jugend aus anderen Ländern zu uns kommt? Aus Griechenland, Spanien, Italien usw.? Was findet man denn in der „Ferne“? Ist es dort besser? Ich lese nur Phrasen und keine sind begründet. Diejenigen die zurückbleiben werden früher oder später vom normierenden Räderwerk zermahlen, der Glanz in den Augen weicht einem erstarrten Blick und aus den einst lebendigen Kindern sind erwachsene soziale Roboter geworden, denen man mit besonderer Vorsicht begegnen sollte. Was für ein Unsinn! Alles schwabbelig formuliert, ist von Arbeitslosen, Arbeitern, Studenten die Rede? Gehen wir alle mit genormten Charakteren in eine Fabrik? Gibt es nicht eher diese genormten Siedlungen, mit genormten Rasen und Zaun und genormter Idylle der angeblich Besserverdienenden? Wenn man diskutieren will, stellt man aufgrund realer politischer oder gesellschaftlicher Missstände seine Thesen auf, auf jeden Fall spricht man die Dinge konkret an, dann muss man nicht verallgemeinern und seine eigene hilflose Phantasie als Fakt rüberbringen wollen. Jeronimo |
04.07.2015, 22:06 | #17 |
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Sirus deine letzten Ausführung sind schon besser. Aber wenn du glaubst, dass Wahl und Religionsfreiheit tatsächlich im sozialen Leben angekommen ist dann irrst du meiner Meinung nach. Ja laut Grundgesetz Wahl und Religionsfreiheit, dass ist eine große Errungenschaft. Aber gelebte Praxis ist das nicht überall, schau mal in die Wahlstatistiken besonders in manchen ländlichen Gegenden. Wie erklärst du dir 90 Prozent Wahlerfolg einer Partei und das seit 50 Jahren, 95 Prozent Katholiken. Glaubst du die Menschen sind wirklich so überzeugt von der Partei oder der Religion. Manche vielleicht aber sicher nicht alle, die Leute trauen sich nicht, weil sie dann sozial ausgegrenzt und angefeindet werden. In der Großstadt ist es natürlich leicht eine freie Wahl zu treffen.
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04.07.2015, 22:28 | #18 |
R.I.P.
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Garantiert ein Freistaat!
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05.07.2015, 08:01 | #19 |
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Danke Larkin, für deine Worte. Ich freue mich besonders, dass ein junger Mensch wie du den Mut hat sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, das scheint mir bei dir ganz im sinne der Aufklärung zu sein. Weiterhin alles Gute und viel Erfolg.
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05.07.2015, 22:38 | #20 | |
Zitat:
Nein, lieber Jonnny, für Menschen wie Larkin ist es nicht anstrengend, nach wohlklingenden Worten zu suchen, ganz im Gegenteil, es ist für sie befreiend, sich in "ihrer" Sprache ausdrücken zu können. Sie saugen Worte auf wie ein Schwamm und ihr übergroßer Durst nach Worten ist kaum zu stillen. Im Aufzug eines Bürogebäudes wirst du sie eher selten antreffen, es ist nicht ihre Welt. Ich habe auch so ein Exemplar. Die beiden könnten glatt Zwillingsbrüder sein. Liebe Grüße scrabblix |
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07.07.2015, 20:04 | #21 | |
Zitat:
Es spielt aber auch kaum eine Rolle, ob die Menschen "überzeugt" sind. Sie haben die Freiheit, die Dinge zu ändern. Sie sind aber oft zu bequem. Zur Wahlfreiheit gehört nämlich zwingend auch die Freiheit, nicht zu wählen und alles so zu lassen. Genau das beobachten wir in Sachen Politikverdrossenheit/Wahlbeteiligung. Du (ich meine keinen persönlich!) wirst irgendwo ausgegrenzt? Was hindert dich an einem Umzug? Nichts, du bist frei. Du kannst anderswo einen Job, Freunde, etc. finden. Es gibt keine Jobs? Du bist frei, dich zu qualifizieren und anderswo zu suchen. Oder lerne eine fremde Sprache und zieh dahin, wo es Arbeit gibt. Es ist sicher nicht jeder gleich frei. Es gibt viele denkbare Handycaps. Dafür gibt es dann ein soziales Sicherungssystem, dass immerhin die meisten Härten abpuffert. Aber ich beobachte vor allem Vorwände. Es fehlen echte Einwände. Die meisten könnten, aber wollen nicht. Zu viel Veränderung. |
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