beinahschlaf bei Poetry.de

LauraM · 23.01.2018, 21:07

die zimmerdecke ist weiß
du bist bei mir
ich höre dein stöhnen
sehe das tapetenmuster
spüre meinen körper
auf deinen körper
reagieren
und
bin außer mir vor
einsamkeit

Heinz · 24.01.2018, 10:40

Liebe LauraM,
das Einsamfühlen trotz engster Berührung kann ich verstehen.
Mit wenigen Worten hast Du eine knifflige Situation herauf beschworen. Beinahe hätte ich die Verse
"spüre meinen körper
auf deinen körper"
kritisiert, weil "auf einem Körper liegen" passt ja nicht damit zusammen, dass die Aufliegende die Zimmerdecke sieht. Aber dann habe ich weiter gelesen, und da heißt es ja "spüre meinen Körper auf deinen ... reagieren". Das schafft eine Distanz zwischen Körper und Gefühl (Seele), man beobachtet sich sozusagen selbst - seltsam.
Ein Vers (ich höre dein Stören) scheint mir nicht ganz gelungen. Man kann ein störendes Geräusch hören, aber ein Stören hören klingt in meinen Ohren seltsam.
Liebe Grüße,
Heinz

LauraM · 25.01.2018, 15:16

o je stören ist falsch es muss stöhnen sein atmen wäre zu leise
du verstehst wirklich das macht mir mut
LG Laura

Stachel · 25.01.2018, 23:12

Zitat:

Zitat von Heinz

Ein Vers (ich höre dein Stören) scheint mir nicht ganz gelungen. Man kann ein störendes Geräusch hören, aber ein Stören hören klingt in meinen Ohren seltsam.

Tja, das hat Laura ja schon richtig gestellt. Aber ich finde diese Stelle dennoch bemerkenswert. Nehmen wir für einen Augenblick doch mal an, es wäre genau so gewollt gewesen.
Dann hätte diese Stelle nicht nur inhaltlich, sondern dazu auch formal gestört. Die Form hätte den Inhalt also unterstützt.

Das ist eine Besonderheit von Lyrik. Die Form bekommt eine eigene Komponente, die im besten Fall den Inhalt trägt.

Liebe LauraM,

dein Gedicht erregt in seine kompakten Form eine gelungene Beklemmung. Die Umbrüche sind gut gesetzt, so gut, dass sie sogar Heinz verwirren konnten.

Mir ging es übrigens beim ersten Lesen ähnlich. Der interne "Fehleralarm" spring an und zwingt dadurch zum stärkeren Nachdenken über diese Stelle. Und es lohnt sich, ein zweites und drittes und viertes Mal nachzulesen.

Da habe ich mal wieder einen Favoriten gefunden. Vielen Dank dafür!

Freundliche Grüße von
Stachel

PS: Ist "Zimmerdecke" absichtlich als einziges Wort groß geschrieben?

LauraM · 26.01.2018, 01:00

Hi Stachel
ein lustiger name
was du sagst freut mich
Z ist ein fehler kannst du mir sagen wie ich es ändern kann
LG Laura

Heinz · 26.01.2018, 02:08

wende Dich unter melden bei Ilka-Maria und bitte sie um Korrektur.
Heinz

Eisenvorhang · 26.01.2018, 02:55

Hallo Laura,

durchaus kann die angestrebte Symbiose zu ausgelassener Einsamkeit führen!

Gar nicht so dumme Zeilen!

Gern gelesen

vlg

EV

LauraM · 26.01.2018, 19:31

danke Heinz, es hat funktioniert

Hi Eisenvorhang, ich glaube das ist ein lob.

LG Laura

Eisenvorhang · 26.01.2018, 20:03

Zitat:

Zitat von LauraM

danke Heinz, es hat funktioniert

Hi Eisenvorhang, ich glaube das ist ein lob.

LG Laura

Oui!

vlg

ev

23.01.2018, 21:07	#1
LauraM Dabei seit: 01/2018 Alter: 24 Beiträge: 125 Meine Gedichte	beinahschlaf die zimmerdecke ist weiß du bist bei mir ich höre dein stöhnen sehe das tapetenmuster spüre meinen körper auf deinen körper reagieren und bin außer mir vor einsamkeit

24.01.2018, 10:40	#2
Heinz Dabei seit: 10/2006 Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow Beiträge: 7.879 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebe LauraM, das Einsamfühlen trotz engster Berührung kann ich verstehen. Mit wenigen Worten hast Du eine knifflige Situation herauf beschworen. Beinahe hätte ich die Verse "spüre meinen körper auf deinen körper" kritisiert, weil "auf einem Körper liegen" passt ja nicht damit zusammen, dass die Aufliegende die Zimmerdecke sieht. Aber dann habe ich weiter gelesen, und da heißt es ja "spüre meinen Körper auf deinen ... reagieren". Das schafft eine Distanz zwischen Körper und Gefühl (Seele), man beobachtet sich sozusagen selbst - seltsam. Ein Vers (ich höre dein Stören) scheint mir nicht ganz gelungen. Man kann ein störendes Geräusch hören, aber ein Stören hören klingt in meinen Ohren seltsam. Liebe Grüße, Heinz

25.01.2018, 15:16	#3
LauraM Dabei seit: 01/2018 Alter: 24 Beiträge: 125 Meine Gedichte	o je stören ist falsch es muss stöhnen sein atmen wäre zu leise du verstehst wirklich das macht mir mut LG Laura

26.01.2018, 01:00	#5
LauraM Dabei seit: 01/2018 Alter: 24 Beiträge: 125 Meine Gedichte	Hi Stachel ein lustiger name was du sagst freut mich Z ist ein fehler kannst du mir sagen wie ich es ändern kann LG Laura

26.01.2018, 02:08	#6
Heinz Dabei seit: 10/2006 Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow Beiträge: 7.879 Meine Gedichte Meine Favoriten	wende Dich unter melden bei Ilka-Maria und bitte sie um Korrektur. Heinz

26.01.2018, 02:55	#7
Eisenvorhang Dabei seit: 04/2017 Ort: Erzgebirge Alter: 38 Beiträge: 2.692 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Laura, durchaus kann die angestrebte Symbiose zu ausgelassener Einsamkeit führen! Gar nicht so dumme Zeilen! Gern gelesen vlg EV

26.01.2018, 19:31	#8
LauraM Dabei seit: 01/2018 Alter: 24 Beiträge: 125 Meine Gedichte	danke Heinz, es hat funktioniert Hi Eisenvorhang, ich glaube das ist ein lob. LG Laura