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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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13.09.2018, 23:48 | #1 |
Dabei seit: 04/2011
Ort: Die leere Fernbedienung
Alter: 36
Beiträge: 234
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Amphetamin
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Mein Stern stieg auf im Blau, doch schon verglomm er, als ich ihn sah in angehauchter Nacht. Jedoch ihr wisst es selbst, wie lang ein Sommer dir in der Blüte deiner Jugend lacht. Wenn sich die goldnen Ährenfelder wiegen im Mittagswind, mit dem die Grillen sirrn, wenn lautres Glück und Hoffnungen obsiegen, und Blumenkränze schmücken Haupt und Stirn. Wenn jener hehren Gottheit Gunst und Güte vor deinem oberflächlichem Gemüt sich offenbart, das aller Groll sich hüte, dein Licht zu löschen, das im Lied erglüht. Und von hienieden, in der großen Ferne, den Blick so weit gestreut als wie ich konnt, da sah ich blinzelnd nicken tausend Sterne am dämmerfahlen Abendhorizont. Ein jeder war für eine Nacht, die brausend verflog in Nächten, die nichts halten soll, - so flohen sie, ich unter ihnen hausend, von Mond und Sternenglanz die Augen voll. Und nicht ein Hauch von Müdigkeit bestrich mich, das sieche Herz pulsiert wie ein Vulkan, der Schatten einer Melodie umschlich mich, gewirkt aus Lethargie und nacktem Wahn. Was drang, Erinnerungen auszuspühlen, den Mühlstrom ohne Rückblick immerfort, das was da lag am Grund nicht aufzuwühlen und trägt uns hin mit jedem neuen Wort. Gesäumt von Blumen ruhen meine Pfade umschäumt von sinnbetäubend scharfem Duft, und jeder Auswuchs einer Eskapade verschafft so der Gewöhnung etwas Luft. Der Freudentaumel und das Lachen übt sich zur Etikette dieser großen Schau. Kein Vorwärtsdrängen, und kein Himmel trübt sich vor grimmer Wolkenmasse fahlem Grau. Und immer grüßt ein Stückchen Unbehagen dem Selbstgefallen meiner Gangart nach, bei allem, was ich tu, an meinen Tagen, bis mich der Stachel bittren Zweifels stach. Ich weiß noch wohl, wie heiß die Sonnen glühten, wie lang ein Tag sich mit den Stunden zog; im Auftakt eines irren Traums versprühten Gitarren einen zauberhaften Sog. Und wieder tut sich eine Symphonie auf aus Zimt und Farben, Duft und allerlei. Nur irgendwann hört selbst die Euphorie auf, doch noch ist dieser Sommer nicht vorbei. || So viele Sommer, die mir einstmals kamen gelöst von Strenge, Disziplin und Norm, ganz unbefleckt von Ideal und Namen und passten auch in keine feste Form. Ich nahm und griff sie mir zu meinem Spaße und pfiff ein Lied so fröhlich vor mir her und ging voll Seligkeit die lange Straße mit unbeschwertem Schritt - und sie war leer. 17.08.17 |
13.09.2018, 23:55 | #2 |
So kommet in Scharen und mehret euch, denn heute werded ihr in poetry beschenkt.
In letzter Zeit gibts hier richtig guten Lyrikstoff. Das Forum entwickelt sich zum Positiven. Das ist was für mein Herz und Hirn. Dämmerfahlen Abend. Hach. |
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17.09.2018, 21:51 | #3 |
Lieber Briefmarke,
mit großer Freude habe ich dies Gedicht gelesen. Sprachlich sublim wird das Erlebnis vergänglicher Jugend in der Begegnung mit einem einzigartigen Sommer veranschaulicht, in dem keine Müdigkeit aufkommt, obwohl doch alle Sinne sich mit Eindrücken überladen und das Herz frühzeitig siech werden lassen. Veraltende Ausdrücke (lauter, hinieden, hehr...) schaffen den Eindruck eines religiösen Naturerlebens von besonderer Intensität. LG gummibaum |
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