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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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05.04.2017, 20:22 | #1 |
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Der Trinker
Der Trinker
Im Dämmerlicht neigt sich der Tag dem Ende. Der Trinker schläft berauscht in seinem Bett. Wie gern er einmal durchgeschlafen hätt, doch nachts schon zittern wieder seine Hände. Er öffnet früh am Morgen seine Augen und löscht geschwind den Durst mit einem Bier. In einem Zug trinkt er es voller Gier. Freund Alkohol kann nur zum Abstieg taugen. Sein bester Freund, der Feind in seinem Leben, betrügt ihn schon seit Jahren Tag für Tag, verspricht ihm stets ein Glücksgefühl zu geben, besiegelt seinen Eid mit Händeschlag. Der Trinker wollt im siebten Himmel schweben, doch schloss mit Bruder Teufel den Vertrag. |
12.04.2017, 12:14 | #2 |
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wieso schreibt niemand einen kommentar zu diesem durchdachten stück poesie? die blödesten texte werden hier hochgepusht und sinnlos diskutiert. ich erstaune mich zweckindirekt...
bravo Dabschi... |
12.04.2017, 14:58 | #3 |
Auch ich: Bravo, Dabschi! Ein gelungenes Gedicht.
Sehr gern gelesen. LG gummibaum |
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12.04.2017, 19:06 | #4 |
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Du meinst sicher deine Ralph, den Gems koennen es nicht sein.
Dabschi, aber der alte Ralph hat Recht.. Das verdient viel mehr Anerkennung. Hoffentlich keine eigene Erfahrung allerdings... Gem edit> wo ist bei der schei- Tastatur der Doppelpunkt und die Umlaute! Alles wird immer beschissener! Amerikanische Tatstatur,m ich raste aus. Sorrz wegen dem Spam, aber ich setye gerade Samsung, USA, Bill Gates auf meine Todesliste, Excel edit 2 Gedicht geil, aber weswegen kein Bier yum Fr[hst[ck_ |
12.04.2017, 19:10 | #5 |
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Sorrz wegen dem Geschriebenen habe technische Probleme, aber passt gany gut yu deinem Alkoholiker Text.
Gem |
12.04.2017, 22:00 | #6 | |||||
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Vielen Dank meine Herren,
@ Ralfchen, Ich freue mich, dass Du mein Gedicht aus der Versenkung geholt hast und sage „Dankeschön“. @ Gummibaum, Danke für Dein „Gern gelesen. @ Gem, Zitat:
Zitat:
@ Risiko, Zitat:
Zitat:
Danke auch für Deine Vorschläge. Zitat:
@ All, das SAT 1-Frühstücksfernsehen, welches morgens nebenbei immer dudelt, während ich mich auf meinen Büroarbeitstag vorbereite, hat mich am 05.04. zu diesem Gedicht inspiriert. Irgendwie kam ich ins Grübeln. Wo fängt es an, wo hört es auf? Ich trinke auch gerne einen Feierabendcocktail. Aus Sicht der Ärzte ist man schon Alkoholiker, wenn der Alkoholgenuss regelmäßig konsumiert wird … Und wie schleichend es gehen kann, zeigte dieses Interview. Hier die Aufzeichnung vom 05.04.: http://www.sat1.de/tv/fruehstuecksfe...nen-vater-clip Liebe Grüße an Euch Dabschi |
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12.04.2017, 23:26 | #7 |
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13.04.2017, 23:22 | #8 | |
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Die müden Augen zog ich doch in Betracht.
https://www.poetry.de/showpost.php?p=454504&postcount=7 Müde oder blind finde ich gut - schrieb ich. Ich entscheide mich für die müden Augen. Hier die geänderte Version: Der Trinker Im Dämmerlicht neigt sich der Tag dem Ende. Der Trinker schläft berauscht in seinem Bett. Wie gern er einmal durchgeschlafen hätt, doch nachts schon zittern wieder seine Hände. Er öffnet morgens früh die müden Augen und löscht geschwind den Durst mit einem Bier. In einem Zug trinkt er es voller Gier. Freund Alkohol kann nur zum Abstieg taugen. Sein bester Freund, der Feind in seinem Leben, betrügt ihn schon seit Jahren Tag für Tag, verspricht ihm stets ein Glücksgefühl zu geben, besiegelt seinen Eid mit Händeschlag. Der Trinker wollt im siebten Himmel schweben, doch schloss mit Bruder Teufel den Vertrag. Zitat:
LG Dabschi |
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17.04.2017, 04:25 | #9 |
Liebe Dabschi,
dein Sonett ist dir wunderbar gelungen und du hast es geschafft, das Bild eines Trinkers ziemlich präzise einzufangen. Die Korrektur findet meine Zustimmung. Gute Arbeit! VG Pitti PS: Der User "Heinz" aka "Festival" hat auf gedichte.com eine Replik zu deinem Gedicht geschrieben (gleicher Titel). Sie kann sich im Ausdruck mit deinem absolut nicht messen. |
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17.04.2017, 11:43 | #10 |
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Hallo Dabschi
Auch mir gefällt Dein Sonett, wenngleich es vom klassischen Schema eines Sonetts abweicht. (Kadenzen) Gern gelesen vlg EV |
17.04.2017, 13:16 | #11 | |
R.I.P.
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Liebe Dabschi,
ein trauriges Schicksal und ein trübes Kapitel. Wer den Roman "König Alkohol" von Rudyard Kipling gelesen hat, ist geheilt. Du bringst den rauhen Alltagston gut rein, denn eine Verklärung würde dem Thema nicht gerecht. Niemand kann sich aufgefordert fühlen, diesem Schicksal zu folgen. Die Sonettform hast Du gemeistert, aber gerade da beginnt für mich das Problem: Der Trinker selbst bleibt seltsam blaß, tritt nicht als elende, ausgelieferte und vielleicht ja doch an sich leidende Person hervor. Vielleicht ist auch mein Anspruch zu hoch. Lieben Gruß von Thing Zitat:
Auch geht es bei F. um Wein, bei Dir ist es das "hundsgewöhnliche" Bier (das ebenfalls über Tentakel verfügt.) Thing |
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17.04.2017, 20:30 | #12 | ||
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Zitat:
Dein Kommentar freut mich ganz besonders und herzlichen Dank für Dein Lob. Zitat:
Ich habe dort schon lange nichts geschrieben, aber mein Gedicht werde ich jetzt dort auch „verewigen“. Liebe Grüße Dabschi |
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17.04.2017, 20:41 | #13 | |
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Zitat:
danke für Deinen Kommentar und "Gern gelesen". Ich freue mich. Ja, ich weiß, ich muss noch üben. Mit den Kadenzen stehe ich noch ein bisschen auf "Kriegsfuß". Liebe Grüße Dabschi |
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17.04.2017, 21:06 | #14 | ||
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Zitat:
vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Zitat:
Das Bier war nur dem Reim geschuldet. Ich denke, dass ein Alkoholiker, dem schon die Hände zittern, wenn der Pegel nach unten geht, auch hochprozentigen Alkohol am frühen Morgen zu sich nimmt. Liebe Grüße Dabschi |
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17.04.2017, 22:16 | #15 |
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Ich habe mein Kennwort bei Gedichte.com vergessen - habe nun 5 mal probiert und kann mein Gedicht dort wohl doch nicht einstellen.
Hatte mich im September 2013 dort angemeldet und schrieb im Oktober 2013 den letzten Beitrag. Nahm an einem Kooperationswettbewerb teil und machte den 16. Platz von 19 Teilnehmern. Nun wird der Heinz ... ähm Festival in den Tiefen von Gedichte.com wuseln und mich ausfindig machen ... Ich wünschte, ich hätte auch so viel Zeit ... |
17.04.2017, 22:17 | #16 |
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Hallo Dabschi
Ich habe mir die Metrik mit Fingerzählen einfach beigebracht. Auch was die Kadenzen betrifft. Auftakt, dann die Hebungen, dann die Kadenzen. Abgeleitet habe ich für mich, wie folgt: Endet die letzte Silbe direkt auf den kleinen Finger ist die Kadenz männlich. Endet die letzte Silbe nach dem kleinen Finger ist die Kadenz weiblich. Im Dämmerlicht neigt sich der Tag dem Ende. Der Trinker schläft berauscht in seinem Bette. (Senkung) Wie gern er einmal durchgeschlafen hätte, (Senkung) doch nachts schon zittern wieder seine Hände. xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxXx vlg EV |
17.04.2017, 22:25 | #17 | |
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Zitat:
Mit den Silben zählen habe ich es ja auch und mit Jambus und Trochäus bin ich auch schon gut vertraut. Und die Kadenzen kriege ich auch noch in den Griff ... Schönen Abend noch und LG Dabschi |
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21.04.2017, 00:52 | #18 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo Dabschi,
"Nun wird der Heinz ... ähm Festival in den Tiefen von Gedichte.com wuseln und mich ausfindig machen ... Ich wünschte, ich hätte auch so viel Zeit ... " ich habe aus meinen Nicknamen (Festival bei gedichte.com, früher Kulturheinzi) nie ein Geheimnis gemacht. Nur mit dem "ähm" weiß ich nichts anzufangen. Und Du glaubst wirklich, ich würde in den Tiefen von Gedichte.com wuseln, um Dich ausfindig zu machen? Gott erhalte Dir Dein Selbstbewusstsein! Heinz (aber Du darfst auch Festival zu mir sagen) |
21.04.2017, 00:57 | #19 | |
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Zitat:
Ich muss in die Heia. |
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22.04.2017, 00:13 | #20 |
Hallo Dabschi,
zunächst mal: Du hast ein sehr gutes Gedicht mit einem gelungen umgesetzten Thema eingestellt. Du brauchst dein Licht überhaupt nicht unter den Scheffel zu stellen (Kriegsfuß mit Kadenzen o.ä.). Sonette sind seit jeher modelliert worden und das klassische Sonett - so man sich auf eine einheitliche Definition einigen wollte - gibt es allenfalls als theoretisches Konstrukt ohne Leben. Die (hier: stilistische) Funktion eines Textes muss vor allem der Intention des Autors folgen. Ich habe mir Gedanken zu deinem Gedicht gemacht, die ich dir gerne vorstellen möchte. Ein wichtiger Hinweis dazu, den du natürlich kennst, aber vielleicht nicht alle Leser: Es handelt sich nicht um Verbesserungen, sondern um von mir empfundene Veränderungen in der Wirkung, die aber so von dir natürlich nicht gewollt sein müssen. V1: Im Dämmerlicht erstrebt der Tag das Ende. Der Rhythmus wird dabei einheitlicher (ginge auch z.B. mit "vollzieht" oder ähnlichen Begriffen), der stärkere Grad der Personifizierung des Tages bringt über eine Erwartungskomponente zusätzliche Dramatik. Metaphorisch steht dabei die Außenwelt des Tages für die Innenwelt des Trinkers. V2: Der Trinker schläft berauscht in seinem Bette. V3: Wie gern er einmal durchgeschlafen hätte, Abgesehen von einer Änderung in der Kadenz, für die ich hier keinen Grund sehe, gefällt mir persönlich "hätte" deutliche besser als "hätt", so dass ich das etwas ungüstigere, weil typisch-dichterkunstgriff-mäßige "Bette" dagegen nicht so schlimm fände. V6: und löscht geschwind den Durst mit schalem Bier V7: in einem Zug. Er säuft es voller Gier. Die Umstellung der Wörter dient dem Rhythmus, wobei gleichzeitig der Punkt in der Mitte von V7 eine kleine Zäsur bringt und mögliches Leiern hemmt. Die Wendung "er säuft" steigert ebenfalls die Dramatik, bringt eine animalische Komponente darüber hinaus ein "ersaufen" anklingen. Der von V6 nach V7 vollzogene Zeilenüberlauf (leider noch besser bekannt als "Zeilensprung" oder "Enjambement") unterstützt das Hinunterstürzen des Alkohols und korrespondiert mit dem "Abstieg" in V8. V9: Sein liebster, ärgster Feind im trüben Leben, Die Doppelung von "Freund" der V8/9 wird vermieden, "trüb" verbindet sich als Assonanz mit "müden", "betrügt" und "Glücksgefühl". Die Ambivalenz des "Stoffes" und damit die innere Zerrissenheit springt aus diesem Vers förmlich hervor. V12: besiegelt seinen Eid mit Hammerschlag. Es wäre eigentlich der "Handschlag". Dem Rhythmus zuliebe hast du ihn zum Händeschlag werden lassen. Das funktioniert, wie ich finde, ganz gut, aber mir drängt sich das Bild nicht auf. Hängt der Hand- (oder Hände-) Schlag mit dem Griff zur Flasche zusammen? Wäre möglich. Aber da kam mir die dramatischere Idee mit dem Hammer des Schicksals. Der Hammer gehört auch zu "des Glückes Schmied" und führt damit V11 weiter ("Glücksgefühl"). Nun führt der Trinker ihn aber nicht mehr selbst, sondern der Alkohol für ihn. Dieses Bild lässt sich im Aufgreifen der Ambivalenz aus V9 in den letzten beiden Versen noch zuspitzen: Des Trinkers Wunsch, nur ab und an zu schweben, versinkt im Dröhnen, dass er hasst und mag. Das "Dröhnen" trägt dabei sowohl den Hammerschlag des Schicksals, als auch das "Zugedröhntsein" in sich. Der Hass ist als Emotion dabei wesentlich stärker als das Mögen, so dass keine Frage über den Ausschlag des (übrigens auch wieder Glücks-) Pendels aufkommt. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mich mit diesem ausgezeichneten Material näher zu beschäftigen. Hab Dank für das Gedicht. Freundliche Grüße von Stachel |
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22.04.2017, 00:14 | #21 | |
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Zitat:
Das Ding ging aber gewaltig nach hinten los - wie schade für Dich ... Mit "lieben" Grüßen die naive Möchtegernpoetin |
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22.04.2017, 00:37 | #22 |
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Lieber Stachel, ich sehe gerade, dass sich unsere Kommentare überschnitten haben. Vielen Dank - ich werde später näher darauf eingehen.
Muss schon wieder in die Heia ... Liebe Grüße Dabschi |
22.04.2017, 02:06 | #23 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Du darfst mir alles zutrauen.
H. |
22.04.2017, 23:06 | #24 |
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Hallo Stachel,
ich hab zu danken und fühle mich geehrt, dass Du meinem Gedicht so viel Interesse entgegen brachtest. Ich werde morgen in aller Ruhe darüber nachdenken und Deine gut gemeinten Vorschläge auf mich wirken lassen. Ich habe mich sehr über Deinen ausführlichen Kommentar gefreut. Liebe Grüße Dabschi |
24.04.2017, 21:48 | #25 |
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Hallo Stachel,
nochmals herzlichen Dank für Deine Vorschläge, die ich zwar nicht komplett, aber sehr gerne übernommen habe. Bei einigen Versen ließ ich auch noch einen anderen Vorschlag mit einfließen und ich selbst nahm auch noch eine Veränderung vor. Deine Erklärung für "säuft" leuchtet mir ein, entschied mich aber doch für "trinkt". Auch Freund und Feind wollte ich gerne im gleichen Atemzug erwähnen. Hier nun meine korrigierte Fassung: Der Trinker Im Dämmerlicht erstrebt der Tag das Ende. Der Trinker schläft berauscht in seinem Bette. Wie gern er einmal durchgeschlafen hätte, doch nachts schon zittern wieder seine Hände. Am Morgen öffnet er die müden Augen und löscht geschwind den Durst mit schalem Bier in einem Zug. Er trinkt es voller Gier. Freund Alkohol kann nur zum Abstieg taugen. Der beste Freund und Feind in seinem Leben betrügt ihn schon seit Jahren Tag für Tag, verspricht ihm stets ein Glücksgefühl zu geben, besiegelt seinen Eid mit Hammerschlag. Der Trinker wollt im siebten Himmel schweben, doch schloss mit Bruder Teufel den Vertrag. Liebe Grüße und noch einen schönen Abend Dabschi |
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